16.Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-
lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip)
eines neuen Zeitalters).
701.) Das Bildungs-Kultur-Lernen steht für das, was ich noch nicht weiss, was man wissen sollte und steht für die Intel-
ligenz des anerkannten, gelehrigen Wissens. (Bildungs-Ver gänglicher-Breiten-Zeitgeist und ich will wissen wie es weiter geht). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprin-
zip) steht für das, was ich noch nicht selbst geworden bin und für eine Entwicklungs-Individuatons-Bringschuld meiner Entwicklungslosigkeit als eine Intelligenz des prozeduralen Wissens (Entwicklungs-Zeitloser-Tiefengeist und ich vertraue wie es weiter geht)*.
* Wenn die Erkenntnis gereift, dass nur die Entwicklungs-Individua-
lisierung das Geburtsrecht und der Lebenssinnauftrag ist, erfüllt sich die profunde Prophezeiung in Anlehnung an den Lyriker Friedrich Hölderlin: " Was ich bin, gemacht, gelernt, studiert, geleistet
habe, meinte, plante, wollte und was ich besitze ist nichts, Ego und
war der falsche Weg (Spaltung und nur Teile, wenn ich nur für mich
da bin), aber was ich suche, erkannt habe, schaffe, nicht wollte, nicht plante und auch einmal sein werde, das ist alles, egoistisch für an-
dere und auf dem richtigen Wege sein (Aufhebung der Spaltung und das Ganze,wenn ich für alle da bin). Ich bin mich selbst, mehr kann
ich nicht sein, denn wer glaubt etwas zu sein, hat aufgehört zu wer-
den. Wenn ich Arzt, Quantenphysiker oder Baggerfahrer bin, das sind viele andere auch und das ist kein Alleinstellungsmerkmal. Was ich
einmal wollte war immer Lebensunruhe und Lebensirrtum, was ich nicht wollte, war Frieden, Problemlösung und der richtige Weg. Frieden ist auch immer Ursache und Wirkung zugleich. Die Vision
des Werdenden ist mächtiger als die Bestandsaufnahme des Ge-
wesenen. Es ist die produktive Unzufriedenheit als der spannungs-
hafte Bezug zum Ganzen, welcher mich in Lauf hält.
702.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der Kapitalismus
immer bestimmt von Tendenzen neue Werte zu finden, welche sich zu Geld machen lassen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Ideologie des Kapitalismus auf eine neue Stufe ihrer Entwicklung gehoben, weil alles dem ge-
schichtlichen Gesetz des Vergehen und Werdens unterliegt. Der alte " Kapitalismus-Materialismus-Wertbegriff " zer-
bricht, weil er auf einen höheren (Entwicklungs)wert hin-
aus will innerhalb der Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie. Er trägt den Zerfallskeim in sich und zerfällt immer mehr, weil der Höhepunkt ihrer Entwicklung überschritten ist. Ist aber der natürliche Materialismus höhepunkt erreicht, kann die Materie als entwicklungsge- schichtlicher Rematerialiserungswandel als Vorgeschichte des individualgeschichtlichen Geistes und als kulturelle Di-
mension des Materialismus verstanden werden, welcher
für die Entwicklungs-Individualisierung da ist, um sich durch Transzendierungs-Überwindung von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialis-
mus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Erkenntnis-
zweck und zu höherer Bestimmung aufwertet*.
* Siehe Textfortsetzung in Rematerialisierungsmaterialismus
703.) Bildungs-Kultur-Lernen ist das determinierte Wissen innerhalb von mir. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das indeterminierte Wissen ausserhalb von mir *.
* I.)" Quantenphysikalisch wird das Wissen(bewusstsein ) nicht als ein Produkt eines Ich-Bewusstseins-Gehirns als relatives Bewusstsein betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsfeld ausserhalb von mei-
nem Gehirn, welches nur Werkzeug ist, zu diesem universellen, absoluten Bewusstsein als Weltgedächtnis, um die benötigen Informationen aus dem allumfassenden Speicher abzurufen und
für deren optimale Verwendung zu sorgen.
II.) Siehe auch " Anamnese ist die Erinnerung an alles vorhandenes Wissen in der unsterblichen Seele, welches bei der Geburt verges-
sen wird Nr.200 in Kulturlernen-5
704.) Bildungs-Kultur-Lernen versucht die kulturelle Ent-
wicklungs-Individualisierungs- und Lebens-Sinn-Bestimmung
in der Interessens-Auseinandersetzung mit den Kultur-
schöpfungen als ästhetischer Hedonismus zu erreichen. Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen versucht die kultu-
relle Entwicklungs-Individualisierungs- und Lebens-Sinn-
Bestimmung in der praktischen Auseinandersetzung an
den Widerständen und in den Krisen des Lebens- und beruflichen Alltages im hier und jetzt zu erreichen als Bildungsdekonstruktion und innerweltliche Überwin-
dungsaskese.
705.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der ideale Zustand (z.B. bei Weltanschauungen in der Religion) immer in die Zukunft oder in das Himmelreich verlegt. Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen liegt der ideale Zustand im " Hier und jetzt "einfach nur das Bessere und Höhere zu wollen*.
* Siehe Textfortsetzung in Christentum-frueher-und-heute
706.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen weiss der Lehrer, was er gesagt hat und fragt bspw. den Unterrichtsstoff mündlich und schriftlich ab. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt
die Weisheit " Ich weiss nicht, was ich gesagt habe, bevor
ich die Antwort meines Gegenüber gehört habe"*.
* Paul Watzlawick, österreichisch-US-amerkanischer Komunikatons- wissen- schaftler Psychotherapeut, Psycholanalytiker, Soziologe und Philosoph ".
707.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt die Zivilisierung durch gesellschaftliche Integration, Lebensanpassung und allmähliche Wahrheitsannäherung. Beim Entwicklung-
Kultur-Lernen erfolgt Kulturation als Lebensidentifikation und individueller Wahrheitsausdruck auf dem persönlichen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg, weil nicht die Wahr- heit wichtig ist, sondern nur der Weg zur Wahrheit*.
* Siehe auch Wahrheitsindividuation
708.) Bildungs-Kultur-Lernen ist gelernt, studiert, erkannt, gewusst, be- und gelehrt und gilt als gute Vorbereitung für den Weg des Lebens. Es wird versucht aus der Theorie her
die Praxis zu begründen und zu bestätigen (simulierte Evolution). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen zählt nur was ich selbst erfahren, errungen, geirrt und entwickelt habe. Es ist durch die Verworfenheit des Lebens gegangen sein und ein krisenhaftes verwandelt werden als Selbstsuche auf
seinem Entwicklungs-Individuations-Lebensweg. Es wird
versucht, aus der Praxis die Theorie zu begründen und zu bestätigen (faktische Evolution).
709.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es darum grosse Gedanken und Erkenntnisse anderer zu wissen und zu zitieren (wissender Daseinsmensch). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen arbeitet man sich an grossen Gedanken, zeitlosen Wahrheiten und kulturellen Schöpfungen anderer empor (suchender Werdemensch).
710.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt u.a. die Wissens-
recherche und " gut informiert sein " bequem über die
neuen Lerntechniken wie bspw. die Internet-Suchmaschi-
nen (zeitgeistiges, vorübergehendes, oberflächliches, technisches Anwendungs- Begriffs-Weltwissen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt die Wissensrecherche und Informationsbeschaffung auch im unbequemen Lebens- auseinandersetzungerkennen (zeitloses, bleibendes, tiefes, Individual-Entwicklungs-Lebenswissen)*.
* I.) Die Techniken zur Wissensrecherche sind nur Mittel (Lösung) und
sollten nicht der Zweck sein (Problem). Durch die Auseinandersetzung
mit dem Wissen wird dieses erst authentisch und von mir internali-
siert. Mein Vor- und Problemwissen wird zum Ziel- und Lösungswissen und erhält eine höhere Wissensqualität. Die reine Informationssuch-
abfrage ist, weil wenig gedächtnishaftend und gedächtnisformend nur oberflächlich wissend und nicht wirklich gelernt.
II.) Siehe auch Neues, digitales Zeitalter
711.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen soll Neues hinzukom-
men. Es ist kumulatives, additives Dazulernen, weil je mehr Wissen und Qualifikationen ich habe, desto besser sind die beruflichen Chancen, der Wohlstand und die gesellschaft-
liche Anerkennung. Es ist ein sich bilden, ausbilden und weiterbilden als Bildungsbesitz- und Bildungsabschluss-
aneignung. Der Bildungsneuerwerb ist die Lernnorm
und gilt als bildungs-, berufliche- und Sozialisierungs-Lern-
notwendigkeit (Qualifizierung durch Akkumulation). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Auflösungs-, Ausschei-
dungs-,Veränderungs- und Entschleunigungs-als Destruk-
tions- und Deakademisierungslernen, weil z.B. ein mehr an Bildung und Qualifikation nicht ein mehr an Individualisie-
rungsentwicklung eines selbst seins bedeutet. Aber auch
ein Bildungs- und Berufsabschluss und die Wissensgüter
sind erst einmal u.a. Voraussetzung für das Auflösungs-
lernen, weil ich erst etwas besitzen muss, bevor ich
es auflösen kann. Es muss erst alles gelernt, bekannt und durchdrungen sein, bevor es im Weiterentwicklungs-
Auseinandersetzungs-Transzendierungs-Prozess atomi-
siert und zu neuerer Entwicklungs-Stufen-Gestalt werden kann und neues Bewusstsein gebildet wird. Nicht im bloßen Hinauf, sondern in " dem Auf und Ab " des Lebens liegt die eigentliche Entwicklungskraft eingeschlossen. Es kann
nur das Richtige gelernt werden, wenn bspw. der Erstbe-
ruf der Falsche war und ich durch den Arbeitsmarkt- und
den Arbeitsplatzdruck zur beruflichen Qualifizierung gezwungen werde, den Erstberuf an den Nagel zu hängen und mich beruflich (bis zur Berufung) auch im fortge-
schrittenen Alter weiter zu entwickeln (Weiterqualifizie-
rung durch Transformation) *.
* I.) Erst die lebenswidersprüchlichen Gegensätze führen zu einer höheren Lebenseinheit und die polar entgegengesetzen Prinzipien sind aufeinander bezogen. Die Leistung liegt im Mißerfolg, dass Erfolg sich einstellen kann. Erst nach einer Krise steht mir die Welt offen. Es ist ein entbilden, umbilden, vergessen als Vakuumslernen, umlernen und Neuinterpre- tation der Bildungs- und Ausbildungsvergangenheit, wie altes Wissen in eine neue Entwicklungsform gebracht wird. Es ist weniger ein Hinzufügen, sondern ein Reflexionslernen als Verbesserungs- und Veränderungslernen des jeweils bisherigen Besten, um die Lebenspolarität als Einheit zu begreifen und die Lebensspaltung aufzuheben als das gotische Lernprinzip. Es ist ein sich freimachen von überholten und entwicklungshemmenden
Schul- und Berufsabschlüssen als Qualifikationsentwertung und
nicht authentischen Überfremdungen. Es ist etwas aufgeben, woran man einmal glaubte, sich gewöhnt hatte oder staatlich geprüft worden ist und dieses letztes Endes nur für die jeweilige Lebens-
phase gedient hat und ein weiteres Festhalten daran nur eine Entwicklungs-Lebensdruck-Blockade bedeutet. Vom bereits Gelernten sich zu lösen, von lieb gewonnenen Gewohnheiten und Vertrautes aufzugeben, eine neue Einstellung zu vielen Dingen gewinnen, wenn es nur für einen Lebensabschnitt von Nutzen war, ist zur Zeit noch ungewöhnlich und eine Innovation des Lernens (Individualisierungs-
lernen als Deakademisierung)*.
II.) Siehe auch " Weiterentwicklung des Materialismus als Remteria- lisierung
III.) Das Lerninteresse für die Wissensgüter wirkt nur bildend. Es gibt aber kein anderes analytisches Denken als in Gegensätzen. Diese bilden die Maßbegriffe, mit derer wir die gegebene Wirklichkeit bestimmen. Es fehlt dem Bildungs-Kultur-Lernen der entgegen gesetzte Erziehungspol. Gleich und gleich sind nicht erzieherisch.
Die Eigenkräfte verkümmern ohne Widerstandserlebnis. Entwicklung geschieht aber nur gegen und nicht mit etwas. Der Gegenpol ist
aber notwendig für die Erzeugung der Entwicklungs-Transzen-
dierungs- Überwindungs-Spannkraft. Die Tugend wird nur in der Schwachheit vollbracht, solange es Gegner gibt ist man stark, Arbeitgeber rufen Gewerkschaften hervor und durch die Krise wird erst der lebensnotwendige Lernprozess ausgelöst.
IV.) An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,
was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß) wird entwicklungs-
schädlich (Maßlosigkeit), die Anziehungsentwicklung wird zur Abstossungsentwicklung und die Involution zur Evolution. Der Einzelne wird beim Reifezeitpunkt vom Evolutionsstrom erfasst,
wenn die kritische Masse für Veränderungen erreicht ist und nach dem Gleichgewichtsgesetz der quantitativen Veränderung in quali-
tative Veränderung umschlägt. Beim Reifezeitpunkt werden die Beharrungszustände aufgelöst und alles erfolgt entwicklungs-
gesteuert, um zu einer höheren Entwicklungsstufe zu gelangen.
wissen.
712.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist geprägt von der Wissens- neugier, einem Bildungsabschluss- und Sozialisierungs- zwang, um zur " Lebensstabilität " zu kommen und in der Gesellschaft seinen Platz zu finden. Die menschliche Bildungsnatur ist zum Abschluss gelangt (äussere Ruhe).
Entwicklungs-Kultur-Lernen ist geprägt vom Entwicklungs-Individualisierungs-Streben und dem Lebensgrundsatz, dass Ruhe (Ganzheit) aller Bewegungsunruhe (Teilheit) Suchziel
als Einung und Einigung ist und die äussere Bildungsruhe
nur der Anfang ist, aber noch nicht zum Gliederungspunkt Frieden mit sich selbst führt*.
*I.) Jede Krise und jedes Problem als Lebensunruhe ist generell gesagt immer eine Krise des partiellen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensüberübereinstimmung als mangelnde Entwicklungskonfor-
mität), welches nie das ganze Problem erfasst und erst in der Einheit die Spaltung aufgehoben und das Problem gelöst ist. Es ist das schillerische Diktum, dass der Weg aller Entwicklung der " von der individuellen Natur durch die ureigene Unnatur zur Individualkul-
tur " ist. Siehe auch Textfortsetzung "Problemlösung" Nr.352 in Kulturlernen-9
II.) Nicht die passive Ruhe, sondern die Bewegung ist der natürliche Zustand eines jeden Körpers und Ruhe bleibt aller Entwicklungsbe-
wegungsunruhe Einigungsziel. Es ist der Unruhesuchdrang (Faust-
gefühl), weil der Ruhepol der archimedische Punkt ist, die prima causa aller Bewegtheit, von der alles ausgeht und nur in der Lebens-
veränderungsbewegung dauerhafte, innere Stabilität gegeben ist. Es ist die Bewusstseinsentwicklung, welche als Wahrnehmung von Ver-
änderung definiert wird, wo dieses Bewusstsein gebildet wird. Es ist das fest werden des Lebens bei sich selbst. Kennzeichen dieser Bewegung ist die ständige Zunahme von Organisiertheit und organischer Einheit.
713.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt das aristotelische logische Entweder- oder Prinzip, wonach eine Aussage gilt oder nicht unter Ausschluss eines Dritten (lat. tertium non datur). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist dieses Prinzip aufgehoben und es gibt ein " sowohl als auch " (mikrophy-
sikalisches Ursache-Wirkungs-Welle-Teilchen-Prinzip).
714.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Welterfassung, Weltwissen, Welterklärung, Weltbe- und ergreifung. Es geht seit der Neuzeit um Weltbeherrschung mit Hilfe der Naturwissen- schaft, praktisch mit Hilfe der Technik und wirtschaftlicher Macht als Gegenstand unserer Herrschaft und Überheblich-
keit. (Die Naturwissenschaft ist der Verstand der Welt).
Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Weltauseinandersetzung, Welttranszendierung, Weltüberwindung als Erkenntnis-
mittel zum Entwicklungs-Individuationszweck, Welt-
frieden, der Freiheit und und Gegenstand unserer Ehrfurcht und Demut ( Die Entwicklung ist die Vernunft der Welt) *.
* Nachdem Descartes im " cogito ergo sum " die Selbstgewissheit
des Bewusstsein behauptet und an die Stelle der Selbstgewissheit
der religiösen Erfahrung gesetzt hatte, hat die Philosophie der Neuzeit das Bewusstsein als alleinige Realität vertreten und das (Ich)bewusstsein als alleinige Wirklichkeit ansah. Die Welt ist vom " Ich " aufgebaut und deshalb ist das Denken in den Nihilismus gera-
ten und leer geworden.
715.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Lesende einer unter vielen, weil er sich in der Vielheit der Lesenden wie-
der findet (Buch-Bildungs-Wissen als Massenmedium).
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist es immer das Allge-
meine, welches der Überprüfung im Einzelfall bedarf. Hier wird der Lernende und Lesende zum Einzelnen, weil er
sich im Gelesenen wieder findet und nicht der Einzelne
zum beziehungslosen Lesenden wird. Es wird dort die Le-
benswirklichkeitswelt des Einzelnen in den Mittelpunkt gestellt, wo sich jeder wieder findet und das Gefühl vermittelt bekommt, nur für ihn persönlich geschrieben worden zu sein (Buch-Individualisierungs-Wissen als " Kopf-
kissenbuch ")*.
*Es geht um eine reflexiv erinnernde Wiederaneignung des verlore-
nen gegangenen Wissens Wenn ich in einem Buch wieder erkenne,
ist dieses mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen,
was er selbst nicht in sich hat. Nicht dadurch kommt Erkenntnis des Erlebens zustande, dass man darüber nachdenkt und studiert, sondern dadurch, wo das Leben zum Ausdruck kommt durch die Empathie des ganzen Menschen.Niemand kann einem Wissen offenbaren, das nicht schon " im noch nicht Nichtgewussten dämmert als Selbstbegegnung im Geistigen ". Der Mensch kommt also nicht als " Tabula rasa " auf die Welt und ist kein unbeschriebenes Blatt. Siehe Textfortsetzung Nr.200 in Kulturlernen
716.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird in der derzeitigen Wissens- und Informationsgesellschaft das Bildungs- und Nichtwissens als zu überwindendes Problem angesehen
und mit dem verfügbaren Wissen optimal umzugehen (Wissensabhängigkeit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird in der jetzigen und zukünftigen Entwicklungsgesell-
schaft das Ent-, Loslösungs-Rematerialisierungs und Überlernen des Bildungswissen und der vermeintlichen Bildungsgewissheiten als zu transformierendes Entwick-
lungs-Prozess-Problem angesehen und das Wissen nur relativ anzusehen *.
* Es ist vom dem digitalen Zeitalter, was in naher Zukunft techno-
logisch die realistische Möglichkeit eröffnet auf alles verfügbare Wissen zeit- und körpernah verfügen zu können zur Erkenntnis, dass dieses kein wirklicher Bildungswissensgewinn und noch weniger ein Entwicklungsersatz sein wird, sondern nur ein weiteres Geschäfts-
modell, weil lern- und entwicklungsdialektisch nur durch das Gegen-
teil der " Wissensdekonstruktion " in der Selbstreflexion Entwick-
lung erfolgt. Nur das Wissen ist von Wert, wenn ein Auseinander-
setzungs-Entwicklungs-Prozess stattgefunden hat und auch Gehirn-
synapsen gebildet werden, welches beim widerstandsfreien, abruf-
baren, inflationären, digitalen Wissen nicht gegeben ist.
717.) Bildungs-Kultur-Lernen ist sich z.B. Bücher in der Bibliothek ausleihen, diese wissensmässig lesen, pfleglich behandeln und innerhalb der Leihfrist wieder zurückgeben. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist bewusste, schriftliche Entwicklungs-Wissens-Inhalts-Auseinandersetzung mit dem Gelesenen im Buch selbst. Es ist das allbekannte "Bleistift-
lesen" als dialogisieren mit der Hand und sechster Finger.Das Gelesene wird durch herausschreiben, durch Markierungen oder sogar durch" Blätter rausreissen " verlebendigt und am Ende ist das Buch" zerlesen". Es bleibt die höchste Ehre für ein Buch, wenn es diese Leseauseinandersetzung nicht übersteht und die Bibliothek wird zum Papierkorb. Das Buch ist nur ein gutes Buch, wenn man sich mehr mit ihm auseinandersetzt als nur liest und im Bücherschrsank verstaubt.
718.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lese ich (Wissens)bücher, welche die Welt erklären. Es ist eine erklärende, abge-
schlossene Weltwissenssubstanz als statische, entwick-
lungslose, zweite Bildungskategorie. Es ist das, was ich aus einem Buch beim Lesen heraushole (ich öffne Bücher).
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen lese ich (Vorbild)bücher, welche die Welt verändert haben und verändern. Die Nach-
ahmungskraft und Aufbruchsstimmung wird erst durch die Vorbildfunktion übertragen. Es ist die offene Entwicklungs-
substanz als dynamische, entwicklungsstrebende, erste Entwicklungskategorie. Es ist das, was das Buch aus mir herausholt und lebendig werden lässt. Hier ist ein Du,
indem sich mein Ich widerspiegelt. Es ist nicht nur Lite-
ratur, sondern ein Mensch, der mich versteht und dem ich vertrauen kann (Bücher öffnen mich)*.
* Wenn ich mich z.B. im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser
mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt
und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins.Nur mit der blossen
Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.
719.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen will die Schule den Menschen lehren und die Lehrer wollen unterrichten, was
sie wissen sollen (offizielle Lehrmeinung und persönlicher, empfundener Lernzwang und das Denken steht im Dienste zu wissen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen will der Le- bensführungsdruck des Menschen einen belehren, was er wissen soll und tun muss (individuelle Lebensführungser-
ziehung, Lernfreiwilligkeit und das Denken steht im Dienste einer Bringschuld seiner Entwicklungslosigkeit, wie man entwicklungsindividualisierungsrichtig (pflichtig) lebt).
720.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Bekanntes und Gebanntes Verwaltendes und Besitzendes (Nachdenken über die gesicherte Altbildung. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Unbekanntes und nicht Gebanntes, Gestaltendes und Werdendes (Vordenken über die ungesicherte Neubildung).
721.) Beim Bildungs-Kultur-Lernprozess erfolgt der Zuwachs von neuen Bildungswissensinhalten (statische Lernstoff-
angleichung als Bildungszielrichtung). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernprozess erfolgt eine Zersetzung und Auflösung des Alten (evolutionäre Lebensangleichung als Entwick-
lungsbewegungsrichtung).
722.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das höchste Ziel viel
zu wissen und dieses Wissen höher zu schätzen als den Charakter (mikroskopische Makrophysik). Beim Entwick- lungs-Kultur-Lernen ist das höchste Ziel mit sich im Reinen (Frieden) zu sein und den Charakter höher schätzen als das Wissen (makroskopische (Gewissens) Mikrophysik).
723.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist es die Sichtweise eines Johann Wolfgang Goethes, dass man nur sieht, was man weiss (Bildungs-Begriffs-Dualismus). Ich muss wissen,
um glauben zu können " (Denkakt und Intellektualisierung des Glaubens)- Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist es die quantenphysikalische Sichtweise, dass ich schon weiss, was ich glaube zu sehen".(Entwicklungs-Begriffs-Universalis-
mus) .ich muss erst glauben (Vertrauen), um verstehen und wissen zu können " (Glaubensakt und Intellektualisierung der Glaubenswahrheit) (Entwicklungs-Begriffs-Universa-
lismus) *.
* I.) Nur durch die Brille der Bildungskognitionen betrachtet eines wissensmässigen, empirischen, faktischen, analytischen, planmäs-
sigen, rationalen, erfahrungsmässigen, logischen, weltlichen, zeit-
geistigen etc. Denkens ergibt sich diese Begriffshalbheit. Aber durch die Brille der Entwicklungskognitionen betrachtet eines lebens-
übereinstimmenden, gefühlsmässigen, Symbol, entwicklungspro-
zess-,individual-, glaubens- und lebensvertrauenshaften, der Los-
lösung einer Bewusstseinsabsicht, des unplanmässigen, melodischen, religiösen, zeitlosen etc. Denkens ergibt sich erst eine Begriffsganz- und Einheit.
II.) In der Quantenphysik sind Subjekt und Objekt gegenstandslos ge- worden und der Erkennende gestaltet das Erkannte mit. Der Glaube und die Gefühle sind in der Mikrophysik ein konkretes Faktum und die Kraft des Wahrmachens. Sie steuern die Materie, bewerten die Situation, sind die Ursache von Lernerfahrungen und bilden die Ganzheit ab. Sie sind angeboren und wichtiger als unser Bewusstsein und die Vernunft. Weil sie lebenskraftunmit-telbar sind, entspringen sie direkt aus der Lebenskraft selbst. Dass de Materie sich entsprech- end meines Bewusstseins und meiner Überzeugung verhält (Glau- bensoffenheit) ist quantenphysikalisch unstrittig und völlig unreligiös.
III.) Siehe auch "vom religiösen Transzendenzglauben zum neutralen Lebensgrundkraftglauben" im Gliederungspunkt "Glauben " in Christentum-frueher-und-heute
724.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besitze ich eine umfangsreiche Bücherbibliothek und schmücke mit mit vielen (ungelesenen) Büchern (statisches "Protzwissen").
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist meine Bibliothek der Papierkorb und schmücke mich mit weggeworfenen Noti-
zen (dynamisches Unscheinbarkeitswissen).
725.) Bildungs-Kultur-Lernen ist von einer " ewig jungen
Stadt ", wo viele Studenten an den Hochschulen imma-
trikuliert sind (z.B. die Stadt Heidelberg in Baden Würt-
temberg, welche ca.150 000 Einwohner zählt und dort zur Zeit ca. 36 000 Studenten studieren *) Entwicklungs-Kul-
tur-Lernen ist zu einem " ewig jungen Land ", weil dort in
jedem Alter eine Individualisierungsbestrebung vor-
herrscht *.
* I.) Statistikkzahlen von 2018.
II.) Auch ein entwicklungsloses Hobby-Rentner-Dasein als künstliche Ruhe und Altersmilde wie bisher ist in der Entwicklung nicht vorge-
sehen. Das neue Jugendverständnis ist nicht eine Sache der Anzahl der Lebensjahre, sondern ausschliesslich der inneren Einstellung und des Jugend-Lebens-Gefühls im Sinne von Formbarkeit und Entwick-
lungsveränderung, nicht rückblickend und in Erinnerungen schwel -
en, nicht festhaltend, besserwisserisch, sondern ist offen für Neues und lebt weiter suchend mit einem Schaffensdrangauftrag in einer Aufgabenzielspannung. Es ist die Fortsetzung von dem Individuali-
sierungsstreben des vorherrschenden Sturm-und-Drang-Jugend-
verständnis der ersten Jugendzeit im Sinne von äusserer Auf-
bruchstimmung, Suchbewegung, Weltverbesserung (und daran noch schuld sein) und ein Tatendrang als Protest und Aufschrei gegen die vorherrschenden, versteinerten, erstarrten gesellschaftlichen Lebensverhältnisse der Anpassungs- und Vereinnahmungszwänge
der überkommenen Gewohnheitstraditionen und Revolte machen
zu dürfen als das Vorrecht der Jugend zum inneren Sturm- und Drang-Sinn-Jugend-Verständnis als zweite (Alters)jugendzeit im Geist der Entwicklungs-reife, Erneuerung, Wandlungsfähigkeit, Lebenssinn-
schaffung und Protest und Aufschrei gegen die " lahme, gesellschaft-
liche Rentner-Privatier-Rolle " ohne Aufgabe und der Entwicklungs-
suchdrang als Symbol, für die persönliche Lebenssinnfindung und die Revolte gegen das kulturelle Abstempeln des Alters, " die Lebens-
phase zwischen gepflegt aussehen und gepflegt werden ", wird
als Vorrecht aller angesehen.Siehe Textfortsetzung in evolutionäre Altjugend
726.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt in der Regel durch schulische Bildungsfächer und qualifizierte Lehrer, welche lehrplangemäss den Unterrichtsstoff zu erzählen haben (Vorgesetze, Wissensvermittler, Lehrerrolle, den Weg gewusst, niedriger Lehrgeist). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen höre ich Berufs- und Lebenspraktikern zu, welche ihren Beruf als auch das Leben mit seinen Krisentiefen und Mittelpunkthöhen kennen, welche Entzündenes zu erzählen haben (Autoritäten, Vorbilder, Idealstifter, den Weg ge-
gangen sind, hoher Lehrgeist)*.
* I.) Wer das Leben kennt, weiss das Erzählte zu beleben. Wer viel von einer Sache weiss, kann nur belehren. Vom Abgeschlossenen (Lehrer-
studium), Vergangenen und besser Wissenden kann keine Entwick-
lungsaufbruchstimmung geweckt und eine Aufbruchstimmung bei jungen Menschen ausgelöst werden.
II.) " Es ist keine Zeile darin, die nicht erlebt worden wäre, hat Goethe einmal von seinen Gedichten gesagt ".
III.)" Ich hasse Zitate ! Sage mir was du weisst "*.
* Waldo Emerson, US-amerikanischer Philosoph, Unitarier, Dichter und Essayist.
727.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das grösste Geschenk, was der Schüler der Schule und den Lehrern machen kann ist, durch Lernfleiss weltwissender zu werden (gute Schul-
noten). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das grösste Geschenk, dass man der Gesellschaft und allen Menschen machen kann, durch Entwicklungsindividualisierung sich
immer mehr selbst werden (gutes Vorbild) *.
* I.) Durch den Entwickler wird die Welt zu einem besseren Ort.
II.) Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch
728.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist strukturiert nach Lehrplan und festen Lernzielen und ich habe bspw. auf
der Universität in Magdeburg " Neurobiologie "studiert (fachwissend). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist nach
dem Lebenswegplan und der finalen Entwicklungsbestim-
mung strukturiert und deshalb bleibe ich lebenslang ein autodidaktischer Student (lebenstragend).
729.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen) ist moralisch schlecht oder gegen sein Gewissen gehandelt zu haben weniger peinlich aus Scham, als es nicht zu wissen. Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen gilt entwicklungsgewissenskonform zu handeln aus innerer Überzeugung mehr als alles Wissen*.
* Siehe auch Entwicklungs-Individuations-Gewissen
730.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht das zweckbe-
stimmte Bildungslernziel (Grundlernen) als ein Verstan-
des-, Vernunfts- und Wissenslernen der Bewusstseins-
schulung im Vordergrund. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-
nen steht die zweckfreie, ständige Verbesserung des Bes-
seren (Optimierungslernen) als ein Auseinandersetzungs-Transzendierungs-Lernen des gotischen-Lernprinzips als Bewusstseinsentwicklung im Mittelpunkt.
731.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Sinn des Lebens nur eine (Berufs)angelegenheit von Theologen, Philosophen, Psychologen und anderer Denker und Dichter (ein Lebens-
sinn kann aber nicht studiert und ausgedacht werden).
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Sinn des Lebens zur (Privat)angelegenheit eines jeden einzelnen Entwicklers (Sinn muss gefunden, entwicklend selbst geschaffen und kann nur empfangen werden)*.
* Unsterblichkeitslernen ist mit der Gewissheit eines Weiterlebens eine Sinnhaftigkeit für das Leben zu gewinnen. Erst wenn man
weiss, wofür man sterben würde, weiss man auch wofür man lebt. Wenn ich meinem Leben seinen Sinn gegeben habe, habe ich dem Sterben auch einen Sinn gegeben, der nicht in Schutt und Asche gelegt werden kann und kein Anlass bietet für einen Erbstreit.
732.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt der Bildungsfort-
schritt durch den Erwerb von neuen Wissen, weiteren Quali-
fikationen und akademischen Titeln (Wissensstandpunkt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt der Entwicklungs- fortschritt immer in der Aufhebung von Entwicklungs- hindernissen und Zersetzung alten Wissens als entwicklungs- notwendige Verbesserungsveränderung und Angleichung mit der Entwicklungsbewegungsrichtung (Entwicklungsstand- punkt)*.
* Siehe auch das Gesetz des Lebens ist der Widerspruch
733.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das unreflektierte Weltwissen als auch das Reflektieren über das Realitäts-
wissen nicht automatisch zur Bewusstseinswirklichkeit, sondern das Wissen bleibt wirklichkeitsleer. Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen wird durch die Entwicklungs-
Auseinandersetzungs-Reflexion einer Rematerialisierung in der Entwicklungs-Individualisierung das Wissen zur Erkennt- nis-Form-Wirklichkeit*.
* I.) Transzendierung als Bewusstseinsentwicklung wird als die Wahrnehmung von Veränderung definiert als Auflösung und Ent-
sinnlichung eines Dinges, eines Zustandes und es ist der Entwick-
lungs-Lebens-Werde-Form-Wille-Prozess in der Geistdurchdrungen-
heit, wo dieses neue Bewusstsein gebildet wird.
II.) Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der
Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und
Verwirklichung sind eins. Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt. Ein Mann macht viele,
weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.
III.) Jede Wertschöpfung beginnt im kreativen denk- und bewertungs-
freien Geisteszustand im Augenblick der Stille. Dieser Prozess kann nicht gewollt werden und geschieht ohne zielgerichteten Eigenwillen durch eine selbstorganisierende Intelligenz und Weisheit des Unbe-
wussten. Wenn der Geist versucht Geist zu erfassen, wird er geistlos. Der Geist ist die Kausalität für die Dinge, Lebensumstände, sich er-
gebenden Erscheinungen, menschlichen Beziehungen, Gesund-
heit etc. Es sind die Quantenurinformationen als virtuelle Poten-
tialität, welche durch die Kollabierung der Wellenfunktion auf
eine Wirklichkeit festgelegt wird als Wirklichkeitskonstruktion
im Bewusstseins-Konditionierungsakt. Es ist der alltägliche " Big
Bang ", wo immer wieder neue Wirklichkeiten geschaffen werden
als die fortlaufende, sichtbare Selbstschöpfung. Es ist die Kreations-
formel " Was wir mit dem Bewusstseinsformen, drängt zur Verwirk-
lichung. Schöpfung und Evolution sind der gleiche Prozess.
IV.) Was in der Makrophysik ausgeschlossen ist, sind der Glaube, die Gefühle, das Bewusstsein, das Gewissen, die Einstellungssichtweise und die Entwicklungs-Prozess-Transzendenz ein konkretes Faktum und die Kraft der Verwirklichung. Die Erkenntnis richtet sich nicht nach dem Gegenstand, sondern der Gegenstand nach der Erkennt-
nis aus.
734.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erzählt jemand, wie er z.B. in einer Berufskrise existentiell gezwungen war, jede erdenkliche Tätigkeit ohne Rücksicht auf die Höhe der Bezahlung anzunehmen, um wirtschaftlich " über die Runden zu kommen " (abstraktes, vorbildloses Informationswissen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bin ich z.B. bei einer Be-
rufskrise existentiell gezwungen, jede erdenkliche Tätig-
keit ohne Rücksicht auf die Höhe der Bezahlung und Ab-
züge anzunehmen, mich abends um 19:00 Uhr das dritte Mal umzuziehen für einen anderen zwei-Stunden Service-Job,
um wirtschaftlich " über die Runden zu kommen " (trag-
fähiges Orientierungs-Vorbild-Wissen).
735.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen liegt die Lösung darin, mit dem verfügbaren Wissen optimal umzugehen (absolute Wissensabhängigkeit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen liegt die Lösung liegt darin, durch Entwicklungs-Überwin-
dungs-Transzendierung sich von der Wissensabhängigkeit
zu lösen und das Wissen nur relativ anzusehen. Es ist nicht
ein Vergessen was man weiss, sondern dass man weiss im Sinne von nicht mehr daran denken. Wo man nichts weiss, (nicht daran denkt), wird das Wissen zu Allwissen (Wissens-
freiheit).
736.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird ein Buch geschrie-
ben, was er seine " Fachkompetenz " nennt (Besitzerstolz).
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird ein Buch geschrie-
ben, was er " sein Kind "nennt (Schöpfung)*.
* Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen liegt das Augenmerk mit der Sexualität sublimierungsgemäss durch Triebsinnverschiebung durch Transzendierung umzugehen, um damit der Sinnlichkeit eine edlere Richtung zu geben. Jetzt heisst es, was der Selbsterhaltung, der Fortpflanzung als Schaffung neuen Lebens und der Lust diente und Leben hervorbringt, dient jetzt der Fort- und Höherentwicklung und die Fruchtbarkeit bringt geistiges Leben hervor, weil in der Sexualität eine Kraft steckt, welche über den Menschen hinausführt. Der Ge-
schlechtstrieb wird unwichtig, die Lebensschöpfung wird wichtig.
Siehe auch Textfortsetzung Nr 369 in Kulturlernen-9
737.) Bildungs-Kultur-Lernen ist quantitatives Bildungs-, Ausbildungs- und Qualifizierungswachstum (z.B. 100 000 Bankkaufleute im Jahr als mehr vom Gleichen auf dem Arbeitsmarkt *). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist qualita-
tives Entwicklungswachstum des Individualisierungsstre-
bens (z.B. immer mehr Entwicklungseinzelne in der Gesell-
schaft)*.
* Symbolzahl.
738.) Beim Bildungskultur-Lernen sind nur die Werke
von den vielen Denkern und Dichtern, den Philosophen
und Büchergelehrten bekannt und werden gelehrt, aber nicht deren Lebensbiografie. Viele mussten nicht arbeiten weil sie materiell abgesichert waren. Andere waren Hun-
gerleider, Junggesellen, Sonderlinge und gesellschaftliche Aussenseiter. Es wurde im stillen Kämmerlein schwär-
merisch postuliert und abstrakte Gedankengebäude
ohne Lebensrealitätsbezug und Vorbildwirkung geschaffen. Das Alltagsleben war für viele dieser Einzelgänger nicht lebenswert. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind es die vielen zukünftigen Entwickler als "die Stillen im Lande", welche ihren Entwicklungs-Individualisierungs-Weg allen Widerständen und ökonomischen Nachteilen zum
Trotz gehen. Weil sie ihren Entwicklungsweg nicht geplant und nur ausgedacht haben, sondern auch gehen oder gegangen sind, haben sie eine Vorbildwirkung für alle
anderen geschaffen*.
*Siehe Textfortsetzung Goethe, Schiller, Dante Alighieri oder Shakespeare und viele andere grosse Dichter und Denker sind als " Entwicklungsvorbilder "nicht mehr nachahmungsgemäss in Nr.1256 in Kulturlernen-27.
739.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen hört der Wissende und Kennende auf zu lernen, weil er glaubt, genug zu wissen. Er weiss schon im Voraus, wie das Ergebnis lautet und es wur-
de ja auch "schwarz auf weiss" zertifiziert (durch Lernen
zum Wissensträger als vermeintliche Bildungswissenheit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist es die Ungewissheit,
die uns zum weiterlernen anhält. Als Bildungssuchender
und Entwicklungsfragender wird der Zweifel, die Wissensal-
terungsverfallzeit und die Unwissenheit die Triebfeder für neues Wissen. Ein neuer Irrtum ist mir lieber als alle Bil-
dungsgewissheit. Es ist die Wissensweiterentwicklung
einer ständigen Nachbesserung und das Optimierungs-
wissen steht erst im nachhinein fest (durch das gotische Lernprinzip in der Auseinandersetzungs-Reflexion zum sicheren Gewissheitswissen)*.
* I.) " Wo du stolperst, da grabe nach einem Schatz " *.
* Pädagogenweisheit.
II.) Es ist das gotische Lernprinzip als die ständige Verbesserung des Besten und das Neuartige zur Differenz zum Alten als ein Optimie-
rungslernen und das individuell Bessere. Besser geht immer, weil eine bessere Idee die vorübergehende durch Irrtum immer überwinden will.
III.) Mit Goethes Faust müssen wir erkennen, dass absolutes Wissen nicht möglich ist.
IV.) Erkenntnistheoretisch sind (zur Zeit) die Einheitssichtweise der Interverbundenheit, eine gesamthafte Erfassung, der Geist der Synthese, universelles Erkennen und die Totalität als Ganzes oder andere Parallelwelten kein Gegenstand des Erkennens, um den Dualismus zu überwinden. Der Wahrnehmungsprozess kann das Ganze nicht erfassen, weil wir selbst nur Teile des Ganzen sind. Die Endlichkeit kann nicht die Unendlichkeit verstehen. Die Gesamtheit der einzelwissenschaftlichen Erkenntnisse bilden trotzdem nicht das Ganze und die Einheit ab und der gesamt- und einheitliche Charakter ist aber an keinem der isolierten Teile vor zu finden.
740.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der Erfolg daran gemessen, was ich weiss (Wissen lernen als zertifizierte Prüfungsqualifikation). Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-
nen wird der Erfolg daran gemessen, was ich geworden
bin und noch werde (Lebensleistung als Vorbildfunktion).
741.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bekomme ich kluge Lösungsantworten, akademische Weisheiten und Erfolgsrezepte anderer mit auf meinen Problemlösungs-
und Entwicklungsweg und finde alle meine Fragen und Probleme der Schule und des Lebens im Internet durch " googeln " beantwortet (wissend). Beim Entwicklungs-
Kultur-Lernen mache ich erst einmal die frustrierende Erfahrung, dass diese gut gemeinten Hilfen problemlö-
sungsuntauglich sind, weil es für meine Probleme kein Lösungswissen gibt und dem Wissen das persönliche Auseinandersetzungspotential fehlt. Es gibt keine Antwort auf meine Fragen durch den Lehrer oder durch googeln,
weil mein Individualisierungs-Entwicklungsweg noch
keiner gegangen ist und deshalb mir keiner eine Antwort geben kann. Die meisten Fragen sind nicht schulischer Wissensnatur, sondern resultieren aus der unruhigen Lebens-Entwicklungs-Transzendierungs-Natur (suchend).
742.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird immer gefragt was und warum ich es mache (Motivation). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird immer gefragt wie ich es und wofür ich
es mache (weil ich es nicht anderes kann).
743.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen stehen die Bücher und
der Lehrer als Lernmedium im Mittelpunkt des Lernens, welche erklärend informieren und Wissen vermitteln. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen die neuen Medien Mittelpunkt des Wissenslernens, welches zur konkreten Nachahmung und zum selber machen motivieren und verführen*.
* Siehe auch " Die Nachahmungskraft und autorative Ausformung wird erst durch die Vorbildfunktion übertragen, welche in die Vorbildform reingelegt wurde, sich selber wirkend ist, die Reife für den Einzelnen geschaffen hat und den Nachahmungsreiz ausmacht in Wirkkraftfeld eines Vorbildes
744.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird angefangen im Frieden, wenn die Schule, das Studium und die berufliche Ausbildung beendet ist. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
wird danach erst angefangen, um in den Frieden zu laufen. Z.B. erst in der Auseinandersetzung mit mehreren ver-
schiedenen Berufstätigkeiten (Unfrieden) gelange ich zur eigentlichen Berufung und solange bekomme ich auch keine Ruhe, solange ich nicht meinen Lebensrhytmus gefunden habe*.
* I.) Siehe auch Ruhe, Frieden und Freiehit ist aller Unruhebewegung Suchziel
II.) Bildungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr Geld zu verdienen. Entwicklungs-Kultur- Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr zum inneren Frieden zu gelangen. Er versteht dann auch den Satz des Kirchenlehrers Augustinus: " Wer seinen Frieden gefunden hat d.h., wer " Gott " geschaut hat (Gott ist identisch mit Frieden), in allem seine Ruhe gefunden hat und immer wieder neu findet, nichts mehr dazu lernen braucht und deshalb alles (Wissen) gelernt hat, was es zu lernen gibt. Siehe Textfortsetzung den Gliederungspunkt Frieden" in Christentum-frueher-und-heute
745.) Durch das Bildungs-Kultur-Lernen bin ich wissend und kann viel gefragt und ungefragt erzählen und mitteilen. Durch das Entwicklungs-Kultur-Lernen bin ich mich selbst und habe ungefragt nichts mehr zu erzählen, sondern werde nur noch gefragt *.
* Wenn man nichts darstellt fällt es schwer zu schweigen, aber wenn man etwas darstellt ist einem nichts lieber, als zu schweigen.Wer seine Mitte gefunden hat, wird zur Mitte für die Anderen.
746.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind es die Weisheiten der Bildungswelt durch Wissens-Aneignungs-Kognition. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind es die Weisheiten des Entwicklungsgereiften durch Lebens-Individualisierungs-Transzendierungs-Reflexion.
747.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird mit grossem Wis-
sensinteresse gelesen (Wissensbesitz). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird mit grossem Entwicklungs-Individuali-
sierungs-Veränderungs-Interesse gelesen. Der Lesende zum Einzelnen, und weil er sich im Gelesenen wieder findet, individualisiert sich das zu Lernende (Wissenssinn).
748.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden die Weisheiten und das Wissen in einem "oberflächlichen Hören und Lesen" verständlich erworben. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss man, um das Wissen und die Weisheiten zu verstehen, in einen Entwicklungsindividualisierungsprozess eintreten, indem sich erst das Wissen als Weisheit offenbart *.
* Es ist z.B. von einem Besuch einer gotischen Kathedrale als Kultur-
tourist, wo kunstgeschichtliches Wissen und Bibelkenntnisse zum Verständnis der Bibelgleichnisse, Sinnbilder und Symbolsprache sinnvoll ist zum Besuch einer gotischen Kathedrale als Entwickler,
wo ich mich erst verändern oder glauben muss, um die architekto-
nische Formen- und Allegoriensprache als Lebenssymbolik einer gotischen Kathedrale zu verstehen, " um vom Höchsten und Grössten ergriffen zu werden ".
749.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bin ich durch die Schule wissender geworden (Bildungsabschluss als Überwindung der Unwissenheitsberuhigung). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bin ich durch die Lebens-Transzendierungs-Er- fahrung reifer geworden (Entwicklungsruhe als aller Unruhebewegung Suchziel).
750.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Wissen um die Welt als der Erwerb von Wissen in begrifflicher Ordnung und die Fähigkeit Sachverhalte zu benennen. Es ist sachliches, gegenständliches und phänomenologisches Zweckwissen
als Beschreibung einer Sache, aber nicht die Sache selbst erfassen (gewusste Wissensfakten als ein Wissensverhält-
nis zur Welt). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist:
- das Wissen um die eigene Entwicklung.
- das Wissen, wie man aus vorhandenem Wissen Neues und Besseres ableiten kann als generatives Entwick- lungs-Prozess-Tranzendierungs-Wissen.
- das Wissen um meinen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg als das Bringschuldwissen meiner Entwicklungs- losigkeit.
- das Mittel-Erkenntniszweck-Rematerialisierungs-Wissen in allem, was auf Höheres und Besseres verweist, was verwirklicht werden soll.
- ein Wissen um die Tiefe, die Hintergründe und wahren Sinn meiner Welt der Erscheinungen, ihr Aufgehobensein im Entwicklungsurgrund und das innere Durchdrungen- sein von Welt und Entwicklung.
- das entwicklungsförderliche, notwendige, wesenhafte zweckfreies Wissen, um die Sache selbst als "das Ding an sich" zu erfassen (reflektierte Wissensfakten als ein Entwicklungsverhältnis zur Welt).
- das Wissen um meine Individualgeschitlichkeit. Es ist die Evolutionstheorie vom Sinn der Geschichte des Men- schen als Fortsetzung der Geschichte des Einzellebens und Einzelbewusstseins. Deshalb ist die Entwicklungsge-schichtsidee unwiderruflich mit der Person verknüpft*.
* Die gesamte Geschichte ist die innere Substanz des Menschen und nichts anderes als eine fortgesetzte Umwandlung der menschlichen Natur zu einer geschichtsbildenden Persönlichkeit. In der Geschichte sind wir uns selber. Geschichte ist Bewegung und Gestaltung des Lebens der Bewegungs- und Gestaltungskräfte, die nicht aus der Natur, sondern aus dem kategorischen Individual-Logos entspringen.
Die bisherige Geschichte ist das Leben der anonymen Massengesell-
schaft, aber die Geschichte hat die Entwicklungsgeschichte des Einzelnen als letztes Ziel. Der Mensch hat eine amphibische Natur
und ist gleichzeitig ein geschichtliches Gemeinschaftswesen, aber seiner Bestimmung nach ein individualgeschichtliches Wesen.
Der Einzelne hat keinen Wert ausser im Dienste seiner individu-
ellen Lebensgeschichte. Nur in der Individualgeschichte des Ein-
zelnen und nicht in der Geschichtslosigkeit der Masse als Viel-
mensch gibt es einen Fortschritt. Der Staat, eine Gesellschaft
als Kollektiv kann sich nicht entwickeln. Entwicklung ist immer individuelle Selbstentwicklung. Kulturen werden nur von Einzel-
nen aufgebaut und erneuert. Deshalb wird sich die Gesellschaft nie als ein Kulturvolk begreifen, sondern Kultur hat nur der Einzelne.
Der gesellschaftliche Zustand der Gesellschaft ist der Zustand Einzelner, die Entwicklung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste Mensch wenig kulturfähig ist.
Siehe Beispielfortsetzung in Kulturlernen-17