14.Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-
lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip)
eines neuen Zeitalters).
601.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Tod nach der Ganzheitstod-Theorie unwiderruflich das Ende der mensch-
lichen Existenz. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der Tod nach der Strebeforscherin Frau Dr. Elisabeth Kübler-Ross nur eine Neugeburt, ein Lebenweltbildwechsel, ein Umziehen in ein anderes Haus und ein freudiger, strahlender Neufang ohne Verlust der Selbstidentität. Für sie war das Weiterleben nach dem Tod nicht eine Sache des Glaubens, sondern sicheren Empiriewissens von über 2000 Nahtoderfahrungs-
berichten. Auch alle grossen Religionen behaupten und glauben an ein Leben nach dem Tod, gehen von einer individuellen Weiterexistenz des Menschen nach dem irdischen Tod aus und sprechen allesamt vom ewigen Leben. Auch die Parapsychologie, die Quantenphysik, die Reativi-
tätstheorie, die moderne Sterbeforschung, dem Energie-
erhaltungssatz von Antoine Lavorisier der Naturphilosophie der Metaphormose und andere moderne Wissenschaften zweifeln nicht mehr im geringsten, dass das Leben nicht tot zukriegen ist und kein Verfalldatum hat. Deshalb gilt beim Entwicklungs-Kultur-Lernen das Unsterblichkeitslernen die oberste Lebenslernprämisse als beste Rezeptur gegen das Sterben.
602.) Von der Bildungsreife beim Bildungs-Kultur-Ler-
nen, welche die Lebensverwaltung und Lebensbeherr-
schung durch Kulturtechniken zum Ziel hat (ich gebe der
Idee des Fortschritts den Vorzug und lasse mich von äus -
seren Ideen leiten) zur Entwicklungsreife des Entwick-
lungs-Kultur-Lernens, welche die Lebensentwicklungsge-
staltung und Lebensherrschung durch Entwicklungskräfte zum Ziel hat (ich gebe dem Fortschritt der Entwicklungs-
ideen den Vorzug und lasse mich von inneren Kräften (Gewis-
sen leiten)*.
*I.) Die Unmittelbarkeit eines Lebens-Grund-Friedens-Gefühls ist für
den evangelischen Theologen, Philosophen und Begründer der modernen Hermeneutik Friedrich Schleiermacher der eigentliche Inhalt des Gottesverhältnisses. Religion sagt Schleiermacher ist weder Theologie, philosophische Metaphysik oder ein moralisches Anhängsel wie bei dem Philosophen Kant. In der gefühlten Beziehung zum Unendlichen zeigt sich die Erhabenheit des Göttlichen, das Getragen und " Geborgen-daheim-seins " jetzt in der Zeit und Ewigkeit. Alles wird zu einer Offenbarung.In dieser naturhaften, kristallklaren und einfachen, direkten Friedens-Empfindungs-Welt
als Tiefenblick ins Wesenhafte, dessen Unmittelbarkeit auch nur
noch in der (klassischen) Musik (religiöse Musikalität) zu finden ist, ist alles andere nur Lärm von gestern. Der Diesseits-Jenseits-Dualismus ist hier aufgehoben. Gott ist Frieden und wer im Frieden ist, hat Gott. Siehe Volltext Nr.403
II.) "Sensus numinis" als das Gefühl und eine entwickelte Lebens-
sensibilität für das Überweltliche, die Wahrheit hinter der Er- scheinung, die Rückbindung des Lebens, religiöser Wahrneh- mungssinn, Lichtsinn, Ganzheitsbewusstseinssinn, Verschmel-
zung von Subjekt und Objekt als Einswerdung, der Entwicklungs-
prozess, wo Himmel und Erde zusammenfallen, wo der Gottesbe-
wusstseinsbegriff und die Realität eins werden (was zu Gott kommt wird (sofort oder im Entwicklungsprozess)verwandelt) und der traditionelle Gewissensbegriff als Lebensführungsweckruf.
-603.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Allgemeine von Interesse und die Regel (allgemeingültig und für alle richtig). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das Individuelle von Interesse und die Regel ist die Ausnahme (Individualgültig-
keit und wie jede Wahrheit nur für den Einzelnen richtig. Nicht die Wahrheit an sich, sondern nur die Wahrheit für mich.
604.) Bildungs-Kultur-Lernen ist konzentrisch, gleich blei-
bend und mit jeder Lernwiederholung (Pauken) wird es gedächnishaftender. Je öfter ein Gedanke wiederholt wird, desto tiefer dringt er in das Unterbewusstsein ein (Lern-
wiederholung als kreisförmiges repetieren und ein lernen
immer). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist exzentrisch und spiralförmig. Es gibt keine Wiederholung mehr, wenn daraus eine Erkenntnis gezogen wurde, weil das Gelernte durch Transzendierung überwunden wurde. Es wird versucht bei jeder neuen Tätigkeit die Verwirklichung eines neuen und verbesserten Ganzen. Es ist eigentlich alles zum ersten Male jeder Tag und jede Möglichkeit sind und mit jedem neuem Lernen alles wesentlicher. Das Individuelle und nicht das von Fall zu Fall Allgemeine ist wichtig. Das was gestern gelernt und verbessert wurde, interessiert und benötige (z.B. Ge-
brauchsanweisung Schuhschrankaufbau) ich heute nicht mehr (Neulernen als stufen- und wendeltreppenförmiges, situatives Einmallernen)*.
*I.) Das gotische Lernprinzip ist die ständige Verbesserung des
Besten als das Neuartige zur Differenz zum Alten als ein Optimie-
rungslernen des individuell Besseren. Besser geht immer, weil eine bessere Idee die vorübergehende durch Kritik immer überwinden
will. Wenn ich etwas tue, ergibt sich im Tun immer automatisch
etwas Neues. Die Gotik lebte nur von den ständigen Verbesse-
rungen " im Jetzt und Hier " und erhielt dadurch erst seine Strahl-
und Anziehungskraft, was auch das Wesensmerkmal des Entwick-
lungs-Individualisierungs-Lebenslaufes ist. Die Kathedrale bleibt
eine ewige Baustelle, immer im Werden und wird nie vollendet werden. Es bleibt immer etwas zu tun, was getan wurde, zählt nicht
mehr und nichts ist getan, solange es etwas zu gibt und wird nie vollendet werden. Das Ziel weicht ständig zurück und die Genug-
tuung liegt nur in der ständigen Verbesserung. Die ständige Ver-
besserung eines jeden Details als Perfektionsidealismus wurde irgendwann zum Markenzeichen der Gotik. Nur so wurde die Gotik
zu dem alles überragenden Baustil und es konnte erst die Bau-
stilreinheit entstehen. Die Gotik wurde nicht erfunden,sondern
hat sich entwickelt. Es ist jene Kraft, die ständig ringt und darauf bedacht ist, das geschaffene Werk zu einer höchst möglichen Voll-
endung zu führen. Alles was getan wird in der Absicht, das Vorher-
gehende zu überwinden. Das gotische Bau(lern)prinzip ist der Strebedrang von dem ständig immer Neuem zu der Verbesserung
des Jetzigen und Bestehenden als die individualbessere, vorüber-
gehende Wahrheit durch Aufhebung von Schwierigkeiten, Hinder-
nissen und beinhaltet auch die Gefahr zum Scheitern. Jede Ver-
besserung hat den Keim der Nachverbesserung in sich. Verbesse-
rung bedeutet nicht nur mehr und grösser, sondern einfach nur besser, qualitativer und immer wieder und kennt keine Grenzen
und ist sich im Ideal überbieten bis ins Letzte hinein. Wer auf-
hört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. Das Maßlose ist
das neue Maß, das Grenzenlose die neue Grenze.
II.) Alle sagten, es ist unmöglich. Dann kam einer, der davon nichts
wusste und machte es einfach.
III.) Sich zu verbessern, heißt sich zu verändern. Perfekt zu sein, heisst sich oft zu verändern *.
* Winston Churchill, ehemaliger britischer Premierminister.
605.) Bildungs-Kultur-Lernen konzentriert sich auf alles, was ich nicht weiss. Entwicklungs-Kultur-Lernen konzentriert
sich auf alles, was noch nicht zur Ruhe (Einheit) gelangt ist*.
* I.) Siehe auch Ruhe,Frieden und Freiheit sind aller Entwicklungsun- ruhebewegung Sucheinheitsziel
II.) Siehe auch den Gliederungspunkt "Frieden" in Christentum-frueher-und-heute
606.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen schreibe ich ständig Schul-Klasse-Arbeiten. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen arbeite ich ständig "klasse" an mir selbst und der Tag, welcher nicht entwicklungsmässig genutzt, der Mensch-
heit fehlt,weil die innere Welt ein einziges Bewusstsein darstellt und alles in der Welt miteinander verknüpft ist, und alle Teile des Universums stehen grundsätzlich in einer Wechselbeziehung in einer durchdachten und geordneten, schöpferischen Beziehung zueinander stehen.
607.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die mensch-
liche Natur durch die wissende, moralische Bildungsver-
nunft scheinbar geläutert. Es wird argumentiert, begrün-
det, belehrt, an Gesetze, Moral, Lebenserfahrung und Vernunftseinsicht appelliert, warum ich das tun oder nicht soll (ein sollen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Vernunft durch die sich wieder erkennende Entwicklungs-
natur geläutert und es entfallen Argumente, Begrün-
dungen, Belehrungen, Gesetze, Moral, Lebenserfahrungen und die Vernunftseinsicht als das warum, was ich tun
oder nicht tun soll, weil sich das Leben im Entwicklungs-Individualisierungs-Prozess selbst moralisiert (ein wollen).
608) Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt indirekt, mittelbar und vom Begriffsabstrakten zum konkreten Lebensgegenstand (statische Bildungsbegriffs-Konvention). Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt direkt, unmittelbar und vom kon-
kreten Lebensgegenstand der unmittelbaren Erfahrung zur eigenen, neuen Begriffsabstraktion (dynamische Entwick-
lungsbegriffs-Evolution)*.
* Es folgt aber nicht, dass man die Existenz vom Begriff ableiten kann (z.B. ein viereckiger Kreis gibt es nicht).
609.) Beim Bildungs-Kultur-Lernbegriff ist das Werden des Lebens zur Ruhe gekommen und ist nicht mehr Gegenstand des Begriffes (Begriffsstatik). Der Entwicklungs-Kultur-Lern-
begriff ist die ruhelose Form des Bildungsbegriffes, wo das Entwicklungswerden Gegenstand der neuen Begriffsdefi-
nition wird (Begriffsdynamik)*.
*" Begriffe sind Tastversuche des Geistes "*.
* Otto Michel, deutscher evangelischer Professor für Theologie des Neuen Testaments auf der Universität Tübingen.
610.) Der alte Bildungs-Kultur-Lernbegriff ist identisch mit
der statischen, mechanistischen dualistischen Naturwis-
senschaft (Aussenwelt), wo das Bewusstsein durch den Verstand absolut gesetzt wird, während der neue Bildungs-
begriff als Entwicklungs-Kultur-Lernbegriff dem Offenheits- und universalistischen Verständnis der Quantenphysik und Relativitätstheorie (Innenwelt) nahe ist und das mensch-
liche Bewusstsein als relativ betrachtet wird, weil es nicht das Ganze abbildet. Andererseits lehren uns die moderne Wissenschaften, dass es möglich ist, unsere Denk- und Begriffs- und Möglichkeitsgrenzen auszuweiten und diese
im Alltag praktisch zu machen. Die Quantenphysik bspw. sagt, dass alles Bewusstsein ist und hat den Gedanken einer objektiven Naturbeschreibung durch die Rolle des Be-
wusstseins im Beobachtungsvorgang zunichte gemacht.
Stoff ist Kraft in einer bestimmten Schwingungsform und
der Geist ist die Ordnung und Richtungsgeber der Kraft. Eigentlich sind die Umstände neutral und erst unsere Einstellung und Sichtweise, welche automatisch im Be-
wusstseinsakt mitgegeben sind, bestimmt ihre Bedeutung und Wirkung auf uns. Diese Betrachtungsweise setzt
voraus, dass Entwicklungsphänomene einen Bewusstseins-
einsaspekt haben. Dieses bestätigen die Erkenntnisse der modernen Physik, die Doppelnatur der Materie, wo in zunehmenden Maße Materie- und Geistesstrukturen als gegenseitige Spiegelbilder erkannt werden und alles nur Bewusstsein ist. Weil der Geist der Ursprung der Materie
ist, ist die Materie ohne Bewusstsein leblos. Der Betrachter ist nicht nur notwendig, um die Eigenschaften eines "atomaren Geschehens" zu beobachten, sondern sogar notwendig, um diese Eigenschaften hervor zu rufen. " Die Realität wird erst durch Beobachtung geschaffen oder eine Erscheinung ist nur eine Erscheinung, wenn sie eine beo-
bachtete Erscheinung ist, Niels Bohr, dänischer Physiker
und Nobelpreisträger ". Der Glaube, die Erkenntnis, das Gefühl sind die Kraft des Wahrmachens. Die Quanten- oder Mikrophysik ist kurz gesagt, wenn unbeobachtet, alles eine Welle und wenn beobachtet, alles ein Teilchen*.
* Erst in der Entwicklungsbewegung wird beim Entwicklungslernen entwicklungskognitiv und entwicklungsintuitiv in der Ausein-
andersetzungs-Wechselwirkung die Totalität und Komplexität als Ganzes entfaltet und der Dualismus und Determinismus auflösend überwunden. Der dynamische Entwicklungsbegriff trägt sein Ganz-
heitsziel in sich und die Immanenz (Entwicklungsgehalt) und die Transzendenz (Entwicklungsübersteigende) sind im Ganzheitser-
kennungsprozess mitgegeben. Entwicklung ist auf statischer Instabilität aufgebaut, welche sich in der dynamischen Entwicklungs-
bewegung selbst entwickelnd stabilisiert. Die Einheit ist nur in der Entfaltung der Vielheit gegeben. Selbstwerdung als Lebensüber-
einstimmung sind entwicklungskonform mit der Ein- und Ganzheit.
611.) Der Bildungs-Kultur-Lernbegriff ist aus und von der
Welt und die Welt ist Aufgabe und steht im Zeichen der Bildung. Die Welt ist der Lebensmittelpunkt. Der Mensch wird zum Subjekt und die Welt zum Bildungsobjekt und Er-
fahrungsgegenstand, aber solange der Gegenstand aus -
serhalb von mir ist, bleibt das Leben gespalten. Der Ent-
wicklungslernbegriff ist durch die Welt und alles dient nur dem einen Ziel durch die Dinge hindurch zugehen, um
ihnen gegenüberstehen, das Wesen hinter der Erscheinung
zu erkennen. Die Welt wird zur Aufgabe. Sie steht im Zeichen der Entwicklung und das Leben ist der Welt Mittelpunkt. Die Welttatsächlichkeit liegt vornehmlich innerhalb des eigenen Lebens. Statt Weltergreifung ist sich von der Wirklichkeit ergreifen lassen und die Welttrennung wird damit aufgehoben.
612.) Bildungs-Kultur-Lernen ist ein aufgabenbedingter Lernprozess als Unterrichtsstoffwechsel. Im exemplari-
schen, bildungsspannungsfreien Lernprozess werden die Lernenden vor physische, psychische und soziale Heraus-
forderungen gestellt , welche die körperliche, geistige, kör-
perliche und soziale Entwicklung fördern (objektive Sub-
jektwerdung). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein entwick-
lungsnotwendiger Entwicklungsprozess als Soffwechsel des Lebens. Es ist die Entwicklungspotentialität des polaren, individuellen Lebensspannungsfeldes, welches die Selbst-
werde- und Selbstentwicklung fördert (subjektive Ob-
jektivierung).
613.) Bei den statischen Bildungsbegrifflichkeiten befreien wir uns durch Beschreibung des Erkannten, bei den Ent-
wicklungsbegriffen befreien uns in der Entwicklungsaus-
einandersetzung. Die Bildungsbegriffe sind Substantiva
als Gegenstände und Sachverhalte, während die Entwick-
lungsbegriffe Verben sind, welche die Substantiva zum Entwicklungsinhalt haben und den statischen Bildungsbe-
griffen stehen die dynamischen Entwicklungsideen gegen-
über. Der rationale Begriff wird für die Wirklichkeit gesetzt. Weil die Begriffe nur im Kopf, aber nicht in der Wirklich-
keit existieren, hat die Evolution als Quantenbegriff den
Bildungsdeterminismus und den Bildungspositivismus mit seinen deterministischen Begrifflichkeiten widerlegt. Wenn wir das Leben verstehen wollen und dass die Bildung zur Entwicklungsbildung werden soll, kommen wir ohne das Verständnis der Quantenphysik bei der Begriffsbildung
nicht mehr aus.
614.) Die Bildungs-Kultur-Begriffe sind i.d.R. ohne erfahrungs-
mässigen Inhalt, während der Erfahrungsinhalt das Wesen der Entwicklungsbegriffe darstellt. Für die äussere, sinn-
liche Erfahrung sind Begriffe geschaffen worden, wäh-
rend für die tiefere, innere Erfahrung die Begriffe fehlen. Worte können keine Wirklichkeit beschreiben, weil die Wirklichkeit nicht still steht. Der Begriff ist aber nur wahr, wenn er lebensidentisch ist und die Entwicklungserfahrung als veränderter Zustand auf den Begriff gebracht gewor-
den ist. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, je weiter die Entwicklung fortgeschritten ist, desto mehr Lebensaspekte enthüllen sich und es werden immer neue Ebenen der Komplexität sichtbar. Je nach Entwicklungsstufe und zeitlichem Abstand enthüllen sich andere Aspekte und Erkenntnisseiten der Umstände, Dinge und Ereignisse. Das schon z.B. zweimal gelesene erscheint beim nochmaligen Durchlesen, weil im neuen Erkenntnislicht, fast wie neu. Der Entwicklungs-Kultur-Begriff wird zu einem Kraftfeld und wird vom Begrifflichen befreit. Erst durch Überwindung der Begriffssache besitze ich erst das Wesen der Sache. Jeder Bildungsbegriff bekommt, weil nach der Entwicklung aus- gerichtet, somit eine dynamische Entwicklungsqualität, weil er mit der Lebensausführung identisch wird und sich alles in Worte fassen lässt. Der Entwicklungs-Kultur-Begriff, weil lebensauthentisch, trifft mit der Wirklichkeit als zukünftige Realität zusammen und bringt die nicht-duale Einheit des Begriffes zum Ausdruck*.
* I.) Bei jedem Bildungs-Kultur-Begriff ist immer schon seiner Be-
deutung, das Wort mit seinen inhaltlichen Bestimmungen mitge-
dacht. Wir sind durch unsere Begriffsrealität in ihr gefangen und festgelegt. Ein feststehender Begriff (Definition) wird als Grenze des Unsagbaren verstanden. Begriffe, welche nicht das geschichtliche, individuelle, spontane in sich aufnehmen sind zu eng. Jede Bestim-
mung sei eine Negation sagt der Philosoph Georg Friedrich Wilhelm Hegel, weil dieser durch Festlegung die dynamische, unsinnliche Begriffstranszendenz ausschliesst. Die Interpretation der leeren Begriffsabstraktheit fehlt die lebendige Lebensunmittelbarkeit.
Die Begriffe bilden nur den Weg zur Erschliessung der unmittelba-
ren Erfahrung und des Erlebens. Mit den Begriffen der Wirtschaft alleine werden wir nicht reich, mit den Begriffen der Psychologie
sind wir lange noch keine Menschenkenner und mit medizinischen Begrifflichkeiten werden wir nicht gesund. Erst wenn ich beispiels-
weise mein begriffsmedizinisches Leiden salutogenetisch trans-
zendiert habe, werde ich gesund. Mit dem Lernen von Fachbegrif-
fen und Zuständen ist noch nichts gelernt und hat sich noch nichts verändert*.
II.) Der " deutsche Bildungsbegriff " entstand in der Mystik des 14. Jahrhunderts und ist der Bildungsbegriff des Meister Eckhart (spätmittelalterlicher Theologe, Philosoph, der grösste Lehrer und
das einflussreichste, wirkkräftigste Erzieher- und Entwicklervor- bild, dass Deutschland jemals hervorgebracht hat). Der Bildungs- begriff wurde im Rahmen der Imagolehre " von Gott her " verstanden als Aktualisierung der " Gottesebenbildlichkeit " des Menschen als wieder gebildet werden in Gott, als Wiedervereinigung mit Gott, aus Gottes Gnade und das Einbilden Gottes in die menschliche Seele. Der Bildungsbegriff wird in der Entwicklung entfaltet als ein mehr sich
selbst werden. Es ist die Individualisierungsentwicklung des Selbstwerdens der eingefalteten Eigenart (Gott will sich selbst wer-
den und braucht mich, dass er sich selbst werden kann). Es ist nicht die Aufgabe des Menschen sich selbst von aussen zu bilden, sondern es ist ein herangetragener von inneren heraus selbst wirkender Entwicklungsprozess. Eigentlich ist der Bildungsbegriff von Meister Eckhart identisch mit dem Entwicklungsbegriff des Gotischen Lernprinzips.
III.) Der feststehende Begriff ist völlig ungeeignet Lebendigkeit zu be-
schreiben, weil das Entwicklungswerden im Begriff zur Ruhe ge -
kommen ist. Erst die Bewegung (Entwicklungs-Transzendierungs-Prozess) macht den Übergang zum Begriff aus, erst die Ruhe ist aller Begriffsdefinitionen Suchziel und erst das Ausscheiden vom Ent-
wicklungsunwesentlichen erlaubt es mehr Entwicklungs-Transzen-
denz zu erfassen und den Begriffsdualismus zu überwinden. Weil durch den Entwicklungs-Lebens-Prozess alles in Bewusstseins-Be-
wegungs-Bildung ist, bedarf dieses einer neuen Begriffserfassung.
IV.) Der Begriff ist aber nur wahr, wenn er lebensidentisch ist und
die Entwicklungserfahrung als veränderter Zustand auf den Begriff gebracht geworden ist. Der Entwicklungsbegriff wird zu einem
Kraftfeld und wird vom Begrifflichen befreit. Erst durch Überwin-
dung der Begriffssache besitze ich erst das Wesen der Sache. Jeder Bildungsbegriff bekommt, weil nach der Entwicklung ausgerichtet, somit eine dynamische,schöpferiche Entwicklungsqualität, weil er mit der Lebensausführung identisch wird und sich alles in Worte fassen lässt.Siehe auch Entwicklungslogos Nr.404.
V.) Die Begriffe bilden nur den Weg zur Erschliessung der unmittel-
baren Erfahrung und des Erlebens. Die Bildungsbegriffe sind Substantiva als Gegenstände und Sachverhalte, während die Entwicklungsbegriffe Verben sind, welche die Substantiva zum Entwicklungsinhalt haben und den statischen Bildungsbegriffen stehen die dynamischen Entwicklungsideen gegenüber.
VI.) Mit jedem Bildungsbegriff, mit dem ich konfrontiert werde, ist
für mich erst einmal ein Realbegriff (Unruhe) der entwicklungspro-
zessual zum Idealbegriff (Ruhe) werden kann. Wenn z.B. das Auto-
mobil als Bildungsbegriff mein ganzer Lebenssinn darstellt und ich mein verdientes Geld überwiegend darin investiere, kann dieser Dingbegriff durch Transzendierung (Überwindung ) " meiner Auto-
leidenschaft " für mich zum Tugendbegriff "als Mittel zum Erkennt-
nis-Zweck " werden. Man kann an den Kern der Begriffe nicht durch bloßes darüber nachdenken herankommen, sondern nur durch
die Erfahrungen, aus denen die Begriffe gebildet werden.
VII.) Der definitorische Bildungsbegriff wird erst beim Entwicklungs-
lernen bildungsdeduktiv und entwicklungsinduktiv in der Ausein-
andersetzungs-Wechsel-Transzendierungs-Wirkung entfaltet, was nach dem Synchronisationsprinzip die Totalität und Komplexität des Begriffes abdeckt und der Begriffsdualismus und Wissensdetermi-
nismus auflösend überwunden wird. Der dynamische Entwicklungs-
begriff trägt sein Ganz- und Einheitsziel in sich und die Immanenz (Begriffsgehalt) und die Transzendenz (Begriffsübersteigende) sind
im Begriffsbildungsprozess " als Doppelblick " mitgegeben. Damit wird der Widerspruch des Begriffes als begrenzender Ausdruck (lat. definitio Abgrenzung) aufgelöst. Der Entwicklungsbegriff ist auf statischer Instabilität aufgebaut, welcher sich in der dynamischen
Begriffs-Entwicklungs-Transzendierungs-Bewegung entwickelnd zu mehr Begriffsklarheit und Begriffsgenauigkeit als Verbesserung synchronisiert und stabilisierend zur Begriffsruhe gelangt als das
Ziel aller Begriffs-Such-Unruhe. Die begriffliche Einheit ist nur in der Entfaltung der begrifflichen Vielheit gegeben. Lebensübereinstim-
mung als Einigung und Einung ist auch entwicklungskonforme, universelle Begriffsübereinstimmung als Ganz- und Einheit und da-
mit wird jeglicher starre Begriffsdualismus aufgelöst.
VIII.) Die äussere Erscheinung der Sprache ist deskriptiv, aber in der inneren Erscheinung lebt die Sprache. Wenn erst einmal die Entwick-
lung begrifflich und systematisch ausgestaltet und normativ gesetzt ist, kann es Erfahrung in dieser Begrifflichkeit geben. Wo das Wort fehlt, fehlt auch die entsprechende Wirklichkeit. Was sich nicht in Worte fassen lässt, ist auch durch Worte nicht lehrbar. Die Begriffe müssen auf die Lebenspraxis geprüft werden, ob sie nur bildungs- oder auch entwicklungstauglich sind und das gewohnte Sprach-
inventar entwicklungsnotbedürftig ist, weil die Entwicklungs-
komplexität und Wechselwirkungen die starren Bildungsbegriffs-
möglichkeiten übersteigen. Es gibt bisher keine Sprache für das Werden, nur für das Gewordene. Bildungsbegriffsdefinitionen sind Teile vom Ganzen und von der Vielheit zur Ganzheit (Bildungsplura-
lität), während Entwicklungsbegriffe von dem Ganzen zu den Teilen und das Ganze ist (Entwicklungsuniversalität).
IX.) Der Begriff Entwicklung drückt etwas Letztes aus. Hinter diesen Begriff kann nicht mehr zurückgegriffen werden. Sobald etwas von ihr abgeleitet ist, kann es als endgültig verstanden werden. Der Entwicklungsbegriff wird somit zum totalen Begriff und trägt seinen Grund allein in sich und genügt sich selbst. Der Entwicklungsbegriff deckt die Totalität ab, ist ganzheitlich und nicht mehr dualistisch.
Der Bewusstseinsbegriff deckt nur ein Teil ab, aber erfasst nie das Ganze als " das Ding an sich" hinter der Erscheinung. Es ist eine gesamthafte Sichtweise, der Geist der Synthese und führt zum universellen Entwicklungs-Prozess-Erkennen.
X.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das fremde Gegenüber be- grifflich erfasst und als erkannt in Besitz genommen, aber ohne das eigentliche Wesen zu erkennen in der Transzendierung zu befreien oder zu überwinden. Diese Art der Bildungszweckerkenntnis statt Mittel zum Entwicklungs-Inividualisierungs-Zweck bringt den Erkennenden seinem eigentlichen Entwicklungsziel der Ruhe(ein-
heit) als aller Bildungsbewegung Ziel nicht wirklich weiter und infolge dessen ist es ungeeignet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen handelt es sich um einen lebendigen, inneren begrifflichen Reife- prozess, der den gesamten Menschen " überintellektuell " erfasst
und in dem Maße, indem jemand erkenntnismässig ergriffen, er
nicht der Suchende, sondern der Gesuchte, mit dem Erkenntnis-
objekt eins ist und selber verwandelt wird. Der Unterschied zwischen intellektuellem Begriffsbewusstsein und Erkenntnisbe-
wusstsein (was philosophisch als (Entwicklungsprozess)sein " be-
eichnet wird), ist aufgehoben. Diese Erkenntnis zieht kein weiteres Handeln nach sich, weil Erkenntnis und Verwirklichung identisch sind und deshalb eine Eigenerkenntnis darstellt. Es geht weniger um eine religiöse Transzendenz, sondern eine Transzendenz in der persön-
lichen Betroffenheit zu entwickeln. Es ist der Transformations-
Punkt, wo das Überwundene mit dem Überwinder eins wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung als der Lebenswiderspruch (Lebensdisharmonie) ist auf-
gehoben. Im Wechselspiel zwischen Bewusstseins-Zweiheit und Entwicklungs-Einheit (Lebensübereinstimmung) erfolgt die Neu- schöpfung. Es ist der qualitative Übergang von der Möglichkeit zur Wirklichkeit. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich. Nur mit der blossen (Wirkungs)macht des Daseins ordnen sich die Dinge von selbst. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.
615.) Von der biologischen, genetischen Ich-Bewusstseins-Evolution (Autogenese Darwins, biologische Symbiogenese, Genmutation, Adaption, Selektion, Rekombination, Ex-
tinktion etc. als homo sapiens) beim Bildungs-Kultur-Ler-
nen zur entwicklungs-universellen, kulturellen Selbst-Bewusstseinsevolution (z.B.Selbstgenese des Teilhard de Chardin als homo spiritus, der seit 2007 neu entdeckte Darwinismus der Gegenseitigkeit und Reife und die reli-
giöse Neuinterpretation des Entwicklungsprozesses als direkte Neuschöpfung Gottes beim Entwicklungs-Kultur-Lernen.
616.) Von den Jugendvorbildern z.B. prominente Fussball-
spieler und Filmschauspieler als " laute Sportstars ", welche Millionen Euro im Jahr verdienen (sinnlicher, flüchtiger Unterhaltungsfaktor der Scheinwelt als Wert) zur Entwick-
lungsjugend der " stillen Entwicklungsstars ", die Millionen Menschen als Vorbilder dienen (mehrwertgebender, bleibender Entwicklungsfaktor der Entwicklungswelt als Wert).
617.) Bildungs-Kultur-Lernen besteht aus Bildungsfächern. Entwicklungs-Kultur-Lernen besteht aus dem Entwick-
lungs-Individualisierungs-Bringschuld-Prinzip einer Entwicklungslosigkeit. Das Leben besteht nicht aus
Bildungsfächern, sondern aus Aufgaben und Verantwor-
tung heute im" hier und jetzt".
618.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt der Bildungsfort-
schritt gilt als der Erwerb von neuen Wissen, weiteren Qualifikationen und akademischen Titeln (Wissensstand-
punkt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt der Entwick-
lungsfortschritt als geist-seelische Evolution und dieser liegt immer in der Aufhebung von Entwicklungshindernissen als Verbesserungsveränderung und nicht durch zusätzlichen Wissenserwerb (Entwicklungsstandpunkt).
619.) Bildungs-Kultur-Lernen ist das von Generationen vor mir Vorgedachte, erarbeitete allgemeine Wissen. Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist das individuell Erkannte im Vorgedachten als individuelle Bildungsempfindung.
620.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Wissen " Wahr-
heitsträger " als Übereinstimmung von dem Wissen mit
dem Objekt und Widerspiegelung mit dem Wissenssach-
verhalt (Darstellungswahrheit). Beim Entwicklungs-Kul-
tur-Lernen ist das Wissen nur eine Wahrheitsannäherung
mit dem Objekt und dem Sachverhalt und lebt im Entwick-
lungsprozess der vorhergehenden Wahrheit (Wahrheit hin-
ter der Erscheinung)*.
* Was noch nicht volle Wahrheit ist verhindert sie zu erkennen. Denn solange der Mensch dieser Wahrheit nicht gleich ist, kann er diese Rede nicht verstehen. Die Wahrheit offenbart sich erst, indem man selbst zur Wahrheit wird*.
Meister Eckhart
621.) Bildungs-Kultur-Lernen ist ein Bildungsstreben als Wis-
sensdrang und Bildungswerteempfindung, der mehr oder weniger allen Menschen als Attribut des Sozialisierungs- Überlebens gegeben ist. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein Entwicklungs-Individualisierungs-Strebedrang als Selbst-
verbesserungstrieb und Entwicklungswerteempfindung,
der dem Menschen als Attribut des Lebens eigentümlich
und eingeboren ist.
622.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen weiss ich viel, weil ich viel gelesen habe (weiß ich). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen weiss ich es besser, weil ich durch viele Lebenskrisen hindurchgegangen bin, die Lebensschwere ertragen und
die Lebenswiderstände überwunden habe, in der das abstrakte Wissen erprobt, bewiesen oder gereingt wurde
und sich in der Entwicklungs-Prozess-Transzendierung gefestigt und weiter entwickelt hat (bin ich geworden).
623.) Zum Bildungs-Kultur-Lernen gehören für das Lehren und das Lernen Schul- und Lehrbücher. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind einem alle Schul- und Lehrbücher ein Widerwille, aber es werden z.B. heimlich literarische Lebens-
beschreibungen (Biografien) oder religiöse Schriften eine nach der anderen verschlungen*.
*I.) Siehe auch Jeder ist ein Genie der Selbstevolution
II.) Siehe auch Neues, digitales Zeitalter
624.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Mensch nur frei
als denkendes Wesen im Sinne von was er tun will und kann (denken, um zu wissen als Bildungsunfreiheit). Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist der Mensch erst frei als Ent-
wicklungs(gewissens)wesen im Sinne was er tun soll und muss (denken, um richtig zu leben als Entwicklungsfreiheit).
625.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die didaktische Vorgehensweise von der Einheit zur Vielheit. Im Bildungs-
lerncharakter als Bildungsgewisssheit liegt eine künstliche
Ruhe. (Suchziel ist die statische Ruhe). Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist die didaktische Vorgehensweise
von der Vielheit zur Einheit, vom Sichtbaren zum Unsicht- baren, vom zeitlichen zum Zeitlosen,vom Beschränkten zum Unbeschränkten,vom Allgemeinen zum Individuellen,vom Zweckhaften zum Zweckfreien, vom Niedrigen zum Höchsten zu gelangen. Im Entwicklungslerncharakter als Bildungsun- gewissheit liegt eine produktive Lebensunruhe. (Ruhe, Frieden und Freiheit sind aller Unruhebewegung Suchziel).
626.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das grösste Geschenk, was der Schüler der Schule und dem Lehrer machen kann
durch Lernfleiss weltwissender zu werden (gute Schul-
noten). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das grösste Geschenk, dass man der Gesellschaft und der Welt machen kann, durch Entwicklungsindividualisierung sich immer mehr sich selbst werden und selbst sein (gutes Vorbild)*.
* Die Individualität wird in der Gesellschaft (noch) nicht gefordert
und spielt noch überhaupt keine Rolle. Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus sich zu wandeln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwicklungsfähig und nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der sich entwickelnde Einzelne ist wirklich und die tragende
Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werderichtung mit seinen Entwicklungsimpulsen an. Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben.
Es kann nicht genug betont werden, aber im menschlichen Kultur-. Berufs-und Krisenleben ist der Starke, der Nichtangepasste. Immer waren es schöpferische Einzelmenschen, welche Ausserordentliches erreicht und Umwälzungen eingeleitet haben.Die Zukunft liegt heute noch bei den spitzensteuersatz zahlenden Leistungsträgern der Gesellschaft, welche diese tragen zu den Entwicklungsspitzen der Gesellschaft, welche die zivilisierte Gesellschaft kulturell weiter-
bringene. Der Einzelne geht seinen Weg und die anderen werden darin mitgezogen und erzogen.Jedes Land kann stolz sein, je mehr Einzelne es hervorbringt.Siehe Textfortsetzung in Gesellschafts-und Entwicklungsmensch
627.) Das gesamte Bildungs-Kultur-Lernen ist Lehre. Das gesamte Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Vorbildbeispiel.
628.) In Bildungs-Kultur-Zeiten überwiegt die Bildungselite der Bildungshelden (Professoren, Doktoren, Wissenschaft-
ler). In Entwicklungs-Kultur-Zeiten überwiegt der Entwick-
lungseinzelne als Entwicklungsheld (stillen Vorbilder im Lande und sind unter der Tarnkappe Unscheinbarkeit anzutreffen)*.
*Es ist die Erfüllung des Kindertraums, dass jeder einmal ein Held oder eine Prinzessin sein wollte.
629.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es um die Sache und ums Geld verdienen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um das Wesen einer Sache und damit ums Geld haben*.
* Das Höhere schliesst automatisch das Niedrige mit ein.
630.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Dinge der Welt als Besitz haben, worüber ich mich definiere (Materialisierung des Ichs und meines Wesens). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist lernen die Dinge der Welt haben, als hätte man diese nicht, werden als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs- zweck transzendiert in den Entwicklungsdienst gestellt. Das Haben wollen der Dinge wird dann zu einem entwickeln wollen durch die Dinge. (Rematerialisierung des Ichs und meines Wesens).
631.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bedarf das Werden des Handelns (Der Mensch macht Entwicklung und alle eine Irrtumserfahrung mehr ). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bedarf des Werdens des Geschehens lassen (Die Entwicklung macht den Menschen und alles andere ist nur eine Ent-
wicklungserfahrung mehr)*.
* Gott wirkt und ich werde.Gott sucht nichts ausserhalb seiner selbst.Ohne zu wollen und etwas zu tun wird alles erreicht und kommt von selbst (vom Selbstsein)*.
* Meister Eckhart.
632.) Jedes Bildungs-Kultur-Lernen tritt nach anfänglichem Überschwang unvermeidlich in das duldsame Stadium, wo das Engagement dafür sich nicht mehr da ist, die Bildungs-
idee erstarrt, aus Gestaltung Gestalt und aus Organismus Organisation wird. Jedes Entwicklungs-Kultur-Lernen da-
gegen ist auf statischer Instabilität aufgebaut, welches sich in der Entwicklungsbewegung selber stabilisiert. Der absolute Stabilitätszustand ist der fliessende Aspekt der Unbeständigkeit. Instabilität ist Lebendigkeit des Lern-
prozesses als " Schöpfungsschwebepunkt und Kreativitäts-
zeitpunkt", wo wir in Verbindung treten mit dem Quan-
tenbewusstseins-Weltgedächtnis als Ganzes. Die Lebens-
unsicherheit und Lebensunordnung sind das Normale.
633.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen muss jeder Schritt vor-
wärts logisch begründet sein. Es ist die formale Exaktheit und inhaltliche Sachlichkeit des Denkens, des Erkennens
und die Logik in mathematischen Denkformen (Realitäts-Ist-Logik). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der Entwick-
lungsverlauf, weil nicht planbar logisch nachvollziehbar.
Es ist die Logik des Lebens der menschlichen Entwick-
lungszielnotwendigkeit (Teleologie) als die Entwicklungs-
prozesslogik der Befreiung (Wirklichkeits-Werde-Logik) *.
*I.) " Die Logik bringt mich von A nach Z, aber die Vorstellungskraft bringt mich überall hin “*.
* Albert Einstein.
II.) Unbestimmtheit und offener Entwicklungsausgang sind eine fundamentale Aussage der Entwicklung. Evolutionsprozesse ent-
ziehen sich einer exakten Vorhersage und es hat sich immer ent-
wickelnd ergeben. Siehe Volltext Nr.247 in Kulturlernen-6
634.) Bildungs-Lernziele sind multiplizierbare, objektive Erkenntnisse, die alle kennen und damit lehrbare Erkennt-
nisse. Das Entwicklungslernziel ist eine subjektive Erkennt-
niswahrheit, dass er sie alle erkennt, ohne selbst erkannt
zu werden. Es sind individuelle, singuläre Erkenntnisse,
die durch das Entwicklungsprozess-Gewissen gereinigt zur vollkommenen Erkenntnis und zu Wirkkräften geworden sind*.
* Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich
um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der
Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und
Verwirklichung sind eins. Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Ereingisse herbeigeführt und das Geschehen beinflusst. Ein Mann macht viele,weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.
635.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen will der Lehrer, dass man ihm glaubt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen führt der Lehrer den Schüler zu den eigenen Erfahrungen.
636.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kommen und gehen Gedanken und verflüchtigen sich. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen kommen Gedanken und werden, bevor sie gehen, notiert und reflektiert.
637.) Beim Bildungskultur-Lernen wird immer wieder neu gelernt und dazu gelernt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird nichts anderes oder neues, sondern nur in der Ent-
wicklungseinstellung nach dem gotischen Lernprinzip
gelernt. Das Neue ist nicht immer das Bessere, aber das Bessere ist immer neu.
638.) Bildungs-Kultur-Lernen orientiert sich am Starken, an Idealen, an Bildungsgrössen, am abstrakten, konfliktfreien Leben und die Tugend wird in der Frage-Wissensantwort
vollbracht (wie der Mensch sein soll und zu sein hat). Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen orientiert sich an den individu-
ellen Schwächen, den Unvollkommenheiten, in Krisen, an " alles Grosse ist in mir " und die Tugend wird in der Ver-
führungsschwachheit vollbracht, weil die Kraft erst in der Schwachheit zur Entfaltung kommt (wie der Mensch ist und einmal sein wird) *.
* Das Böse gilt nicht mehr als Synonym für eine Theologie der Schwachheit, sondern wird zur Wachstums- und Aufstiegsmöglich-
keit gedeutet. Es ist nicht das Symbol für den Fall, sondern für Ent-
wicklung, nicht für einen Lebensverlust, sondern für Lebensfrei-
heit, nicht für Selbstverfehlung, sondern für Selbstwerdung." Nicht das moralische Verbot und die Belehrung bringt jegliches Übel aus der Welt und führt zur Umkehr, sondern erst deren Überwindung.
639.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Schule von morgen (bildungsorientiert und zweckbestimmt). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die Lebensschule " im Hier und Jetzt das Bessere und Höhere zu wollen",weil ich nicht anders kann (entwicklungsorientiert und zweckfrei).
640.) Bildungs-Kultur-Lernen ist auf einem naturwissen-
schaftlichem Gymnasium mit einem überdurchschnitt-
lichen Bildungsabschluss sein Abitur mit bspw. der Durch-
schnittsnote 1,6 abzuschliessen. Entwicklungs-Kultur-Lernen findet z.B. auf dem Kinderspielplatz statt".
*Hier wurde die Schlacht von Waterloo geschlagen sagte Arthur Wellesley, 1 Duke of Wellington (Militärführer), als er den Spielplatz von Eton besuchte". Siehe Volltext Nr.441 in Kulturlernen-10.
641.) Bildungs-Kultur-Lernen sind die Gedanken anderer als reines erfahrungsloses Wissen. Wenn ich morgens aufstehe habe ich beim Entwicklungs-Kultur-Lernen so viele Gedan-
ken im Kopf, wo der Tag nicht ausreicht, diese zum Erkenntniswissen werden zu lassen.
642.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Kunst um seiner selbst willen geliebt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird
in Anlehnung an Johann Wolfgang Goethe die Kunst nicht
als Kunstwerk, sondern als Erkenntnismittel zum Ent-
wicklungszweck geliebt, welche auf Höheres verweist, was
in der Individuations-Entwicklung verwirklicht werden soll*.
* Die kulturellen Verkleidungen sind nicht mehr geeignet auf
Höheres zu verweisen, um die Sehnsucht nach oben wachzurufen, was man selbst noch nicht, aber Menschenaufgabe ist. Diese Fülle
der kulturellen Werte lebten ursprünglich nicht aus sich selber heraus, z.B. die Brandenburgischen Konzerte von Bach, eine Stra-
divari des gleichnamigen Geigenbauers, ein Gemälde von Vincent
van Gogh oder eine gotische Kathedrale sondern diese waren nur Wegweiser und Mittler für den Weg nach oben was den Menschen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Erkenntnis-
mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, was über sich hinaus weist auf etwas, was hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll.Siehe Textfortsertung Nr.85 in Kulturler- nen-3
643.) Bildungs-Kultur-Lernen hat einen Arbeitsplan, welcher festgelegt ist und Punkt für Punkt abgearbeitet wird (Starr- heit-der Tag beginnt vollgeschriebenen Blatt Papier). Ent-wicklungs-Kultur-Lernen hat einen Arbeitsplan, welcher Punkt für Punkt am gleichen Tage erst nochmals verbes- sert, korrigiert,verworfen, bevor er abgearbeitet wird (Offenheit-der Tag beginnt mit einem weißen Blatt Papier).
644.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden die Menschen alleine von der Zukunft bestimmt und nicht mehr von der Vergangenheit und Gegenwart. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden die Menschen alleine von der Vergangenheit
bestimmt*.
*I.) Bevor es zur Wandlung kommt muss " der Weg des Rausches, der Anpassungsbequemung, der Lebenskrisen, der Irrtümer, der trüge-
rischen Sicherheiten, der " Kaputtheit ", der Verzweiflung als Le-
bensführungsdruck bis zur Entwicklungs(umschlags)reife des Kipppunktes gegangen werden, weil sich der Mensch von der Gegen-
wartsexistenz sich erst zu lösen vermag, wenn er die Vergangenheit seiner Existenz, welche in die Zukunft hinaus als lebendige Wirk-
lichkeit nachwirkend ist, diese auch erkennt, akzeptiert und sich
von ihr in einer Entwicklungs-Auseinandersetzungs-Prozess-Überwindungs-Transzendierung diese auch überwindet und sich von ihr gelöst hat. Deshalb helfen Reformen oder eine Vernunftseinsicht wenig. Entwicklung vorwärts geht nur über Entwicklung zurück.
II.) Von der Zukunftserwartung, welche eine Weiterentwicklung der Vergangenheit ist und der Weg in die Zukunft von der Gegenwart unmittelbar nach vorne führt zur Zukunftserwartung, wo ich meine Zukunft durch Entwicklungs-Individualisierung ständig neu trans-
zendiere und durch das " neu-erschaffen " im Lebensgrundgefühl
in Anlehnung an den Maler Salvador Dali mich am liebsten nur
an die Zukunft erinnere. Dieses setzt ein abtragen der Entwick-
lungs-Individuations-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit
voraus, weil die Zukunft von der Vergangenheit vorbelastet ist
und damit schon die Weichen für diese gestellt sind. Es ist eine
neue Lebensauffassung, wo ich meine Zukunft im Entwicklungs-Individualisierungs-Transzendierungs-Prozess im " Hier und Jetzt " ständig neu erschaffe und nicht mehr von der Vergangenheit und Gegenwart, sondern von der Zukunft her geleitet werde als Ver-
gangenheits-Nachbesserung. Dem Menschen kann auf diesem
Wege nur das begegnen kann, was er selber war und heute ist,
mithin nichts anderes, worunter er heute leidet und was er abwenden möchte.
III.) Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten, indem er
sich wandelt und nochmals so leben und handeln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere Unwahrheit gebunden und müssen uns von ihr freimachen. Eine andere Zukunft kann sich nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln. Es ist die schon fast paradoxe Ausgangslage, dass man eine bessere Zukunft nur erwar-
ten kann, indem man ihr erst den Rücken kehrt und sich der Aufarbeitung seiner "Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des nicht gegangenen Entwicklungswe-
ges widmet, welche tausend Masken trägt. Die Zukunft ist nicht in dem Sinne offen, dass ich vom Standpunkt der Gegenwart nur
planen und mir neue Möglichkeiten erschliessen muss, um damit
die Zukunft zu gestalten, sondern sie ist bereits durch die Ver-
gangenheit vorherbestimmt, abgesteckt, eingegrenzt und vorent-
schieden worden. Wer darüber nach denkt wird erkennen, dass
der Mensch, der die unbewältigte (Schuld)vergangenheit ausblen-
det und nur nach vorne lebt, seine (Planungs)zukunft bereits hinter sich hat.
IV.) Die Vergangenheit des Einzelnen wird in dem Maße zertrümmert,
indem er erkennt, dass er diese Vergangenheit selber ist, dass sie
lebendig ist und das in ihr seine Schuld ruht, die durch seine Lebenshandlungen bzw. seiner Entwicklungsresistenz gigantisch angewachsen ist und fortwirkend sein jetziges und zukünftiges Leben
mit neuer Schuld der Entwicklungslosigkeit automatisch vorbelegt
hat. Er kann sich zwar vornehmen ein neues Leben zu leben und
die besten Vorsätze besonders an Silvester fassen. Aber das nützt
auch wenn ernsthaft in die Tat umgesetzt wenig, weil das neue Leben nicht das am nächsten Tag beginnt. Der Weg in die neue Zukunft führt nur über eine Veränderung jener lebendigen Ver-
gangenheit, welche die Zukunft erst einmal besetzt hat. Der ein-
zelne Mensch wird ein anderer nur in dem Maße, indem es ihm gelingt, das gestern, vorgestern, und der er bisher immer gewesen
ist, immer noch ist und deshalb morgen sein wird, zu durch Ent-
wicklungs-Individualisierungs-Transzendierung langsam zu ver-
wandeln. Dieses geschieht in der Regel mit der Auseinanderset-
zung seiner eigenen unbewältigten Entwicklungsschuld-Ver-
gangenheit eins langen, quälenden Prozesses, der sich im Stillen
in der Verborgenheit des Einzelnen vollzieht.
V.) Die Dinge werden allein entschieden im " Hier und Jetzt" der Ge-
genwart, und sie werden in dem Maße bestimmt, in der der Mensch mit dieser Gegenwart Ernst zu machen beginnt. Die Zukunft nähert sich dann in dem Maße, indem er es aufgibt, auf sie zu warten und indem er begreift, dass er eigentlich auf sich selber wartet. Man könnte sagen; solange der einzelne Mensch auf seine Zukunft wartet, hat er keine Zukunft. Denn es ist nicht so, dass die Zukunft irgendwo in der Ferne des diesseitigen Horizontalen liegt, sondern, sie fliesst von oben aus der Vertikalen in den Augenblick der Gegenwart ein
und sie wird Wirklichkeit nur dort, wo der Mensch im " Hier und
Jetzt " die Faust der Tat" in seinem Leben sprechen lässt. Von der Geschichte sagte der Historiker Leopold von Ranke einmal, dass jede Epoche unmittelbar zu Gott sei. Das gilt auch für jede einzelne Phase eines persönlichen Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslau-
fes, der in jedem Augenblick unmittelbar zu " Gott " ist, wie auch immer der Gottesbegriff verstanden wird und der erst aus der Vertikalen das Elementare der Wirklichkeit erhält, die heute dahin geschwunden ist*.
* Siehe auch das Gottesbegriffs-,Entwicklungs- und Vermittlungs-
verständnis eines Meister Eckhart
VI.) Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Ver-
wandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt bspw. durch Re-
formen, Technik und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen
und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung
des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwick-
lungs-Individualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt " und macht den Unterschied aus. Es geht nicht mehr um die Wandlung der ge-
sellschaftlichen Formen, sondern um eine Wandlung des Men-
schen selber. Jede Lebenskrise trägt keine Wirklichkeit in sich,
weil sie sich immer im Innern des Menschen abspielt und deshalb
von Reformen von ausserhalb nicht zu beheben ist. Dem gesicher-
ten Bewusstsein der angeeigneten Umwelt ist eine Problemlösung nicht möglich, weil die Krise das noch Erkannte und Erfasste dar-
stellt. Die Tatsächlichkeit liegt vornehmlich innerhalb des Lebens
und nicht ihm gegenüber. Der existentielle Lebenskampf nach
aussen enthebt und entlastet ihn, mit sich selbst zu kämpfen*.
* Textabschnitte Nr. I + VI in sinngemäßer Textanlehnung aus " Stille vor dem Sturm " von Hans Zehrer, deutscher Journalist.
645.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen versteht sich die Wahr-
heit immer als Bewusstseinswahrheit (Wahrheit an sich). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen versteht sich die Wahr-
heit nur als individuelle Gewissenswahrheit (Wahrheit für mich).
646.) Bildungs-Kultur-Lernen ist von und über Genies der Menscheitsgeschichte mit beinahe religiöser Verehrung lesen, reden und von ihnen lernen wollen. Es heisst, dass
das Genie einhundert Jahre seiner Zeit voraus ist. Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist einen inneren Drang zu
haben, selbst ein potentielles Genie der Selbstevolution zu werden. Es ist der jugendliche Stern, der jedem eigen ist.
647.) Beim Berufs(aus)bildungs-Lebenslauf ist eine Karriere-
förderung notwendig " als positive Hilfe von hierarchisch oben " (Welt-Grund-Gefühls-Vertrauen und mit fremder Kraft). Beim Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf sind Entwicklungsirrtümer und Lebenskrisen entwicklungsnot-
wendig " als eine positive Erfahrungs-und Erkenntnishilfe von ganz oben " (Lebens-Grund-Gefühls-Vertrauen und aus eigener Kraft)*.
* Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Glaube zu einem objektiven Begriff, selbst Kultur und wird die kirchliche Frömmigkeit genommen. Der Glauben wird als eine (neutra- le) Grundkraft verstanden und liegt in der Lebenshaftigkeit der Entwicklungsidee beschlossen. Er gehört zum Grund- wesen des Menschen, was nicht durch Wissen ersetzt werden kann. Siehe Textfortsetzung den Gliederungspunkt "Glauben und Vertrauen in Christentum-frueher-und-heute
648.) Was wir beim Bildungs-Kultur-Lernen gebannt haben sind nur die Wortgespenster, aber nicht die seelischen Tatsachen, welche für die Entstehung der Götter verant-
wortlich sind. Was wir beim Entwicklungs-Kultur-Lernen in der Auseinandersetzungs-Überwindung transzendiert haben, das sind die Wortur- und seelischen Tatsachen, welche für
die Entstehung der Götter verantwortlich sind.
649.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden grosse Denker, Politiker, Dichter, Philosophen, Wissenschaftler zitiert, um dem Gesagten oder Geschrieben Ausdruck zu verleihen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden Gedanken von Meister Eckhart rezitiert, um seinem Lebenstun Ausdruck zu verlei-
hen*.
* Siehe auch den " Gliederungspunkt " Meister Eckhart Aphoris-
men ".
650.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kostet mich jede Er-
kenntnis eine Schulstunde oder weniger. Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen kostet mich jede Erkenntnis unter Umständen " ein Vermögen " oder zehn Lebensirrtums-
jahre.
Siehe Beispielfortsetzung in Kulturlernen-15