4.Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-
lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip)
eines neuen Zeitalters).
101.) Bildungs-Kultur-Lernen sind Kulturtechniken wie z.B. lesen, schreiben, rechnen, sprechen, Problemlösungstechni-
ken, gesellschaftliche und religiöse Werte lernen ( gebannte Schrift- und Objekt-Schulbildung als Traditions-Kulturbesitz ausserhalb von uns). Entwicklungs-Kultur-Lernen sind Ent-
wicklungstechniken wie bspw. Entwicklungsfähigkeits-, Ent-
wicklungsreife-, Entwicklungsvertrauen-, Reflektions-,
Transzendierungs-, Vergangeheitslernen, Wirklichkeits-
erschaffens- und Lebensübereinstimmungs- als Individua-
lisierungs-Lernen. Es ist in der Entwicklungsbewegung
Stabilität zu finden, die Entwicklungswertsetzung in
allem vorzunehmen und lernen den Entwicklungsbegriff zum Handlungsbegriff im Jetzt werden zu lassen (leben-
dige Schrift- und objektlose Entwicklungslebenskultur als lebendige Werde-Selbst-Kulturation innerhalb von uns)*.
* Vergangenheitslernen-Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten,indem er sich wandelt und nochmals so leben und han-
deln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere Un-
wahrheit gebunden und müssen uns von ihr freimachen. Eine an-
dere Zukunft kann sich nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln. Es ist die schon fast paradoxe Ausgangslage, dass
man eine bessere Zukunft nur erwarten kann, indem man ihr erst
den Rücken kehrt und sich der Aufarbeitung seiner "Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit des
nicht gegangenen Entwicklungsweges widmet, welche tausend Masken trägt. Die Zukunft ist nicht in dem Sinne offen, dass ich
vom Standpunkt der Gegenwart nur planen und mir neue Mög-
lichkeiten erschliessen muss, um damit die Zukunft zu gestalten, sondern sie ist bereits durch die Vergangenheit vorherbestimmt, abgesteckt, eingegrenzt und vorentschieden worden. Wer da-
rüber nach denkt wird erkennen, dass der Mensch, der die unbe-
wältigte (Schuld)vergangenheit ausblendet und nur nach vorne
lebt, seine (Planungs)zukunft bereits hinter sich hat.
102.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist man der Meinung,
dass sich die menschliche Kultur dadurch erhält, dass sie weitergegeben wird (Ergebnis des sozialen Lernens). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist man der Überzeugung, dass
die menschliche Kultur sich nur erhält, wenn diese vom Einzelnen entwickelt wird (Ergebnis eines existentiellen Lernens)*.
* I.) Eine Gesellschaft wird sich nie als Kulturvolk begreifen, sondern
es sind immer nur Einzelne.
II.) Es ist auch Franz Kafkas (Schriftsteller) tiefe Erkenntnis, dass er
" die Verneinung der Kultur unseres Geistes als Rettung des Geistes " ansieht.
103.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die geistesbildende Bildungs-Wissens-Kultur des Massenhaften, um das Ego zu zivilisieren
und um der gesellschaftlichen Anerkennung willen. Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist die lebensformbildende In-
dividualisierungs-Kultur des Einzelnen, um " egoistisch zu
sein für die Anderen " und um seiner Bringschuld seiner Entwicklungs-Individuationslosigkeit nachzukommen.
104.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Entwicklungs-
individualsierungsidee nur intellektuell, geistig und
ethisch wieder gegeben (erkannte Bildungserkenntnisse). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Einzelne von
der Entwicklungsidee individualisierungsmässig ergriffen
(gelebte Entwicklungs-Prozess-Transzendierungs-Erfahrungs-Erkenntnisse).
105.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wurde schon bevor ich geboren wurde über meine (Un)freiheit durch die Erzie-
hung, Bildung, Sozialisierungseingliederung, Ökonomisie-
rung, berufliche Integration etc. entschieden, wie ich als unpersönliches Werkzeug der Zivilisation zu sein habe (was erst einmal nicht anderes sein kann).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen entscheide ich über meine (Entwicklungs) -
freiheit, wie ich zum persönlichen Werkzeug der Zivilisa-
tion durch die Individualisierungsentwicklung zu sein habe (was bei Entwicklungsreife sein muss)*.
* Siehe auch Individuationsentwicklung in der Gesellschaft
106.) Das Bildungs-Kultur-Lernen wird immer noch be-
herrscht von der materialistischen Habenmentalität der Aufbau- und Erschaffensgeneration aus ökonomisch-exis-
tentiellen Gründen, sich durch den Wohlstand der Sta-
tussymbole gesellschaftlich zu definieren und das Erar-
beitete und Ersparte zu geniessen (alte Materialismus-
ideologie "als tote ich-habe-Idee " ) zur Entwicklungs-
mentalität der heutigen Entwicklerbgeneration, welche
sich über die dynamische Macht der schöpferischen Be-
wusstseinsmöglichkeiten definiert, um seinem bisherigen Leben einen Indivdualisierungssinn, Lebenswert und eine Entwicklungsbedeutung zu verleihen (Entwicklungslebens-
prinzip "als kraftvolle ich-kann-haben-was-ich-will-Idee) *.
* An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert)
wird entwicklungsschädlich (Maß-, Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Ver-
änderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem Gesetz " des Vergehens
und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung in quali-
tative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungsstufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)-
situation überwindet. Siehe Fortsetzung in Rematerialisierung
107.) Beim Bildungskultur-Lernen beginnt die religiöse Sozialisierung (wenn überhaupt) im Elternhaus, in der
Schule oder durch persönliches Interesse. Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen beginnt Religion z.B. erst bei Lebenskrisen, auch wenn es erst gar nicht nach Religion aussieht, aber der Lebens-Entwicklungs-Prozess als Reli-
gion gedeutet werden kann, weil das Leben alle Religion enthält, welches es braucht*.
* Siehe Textfortsetzung in Die-Zukunft-des-Christentums
108.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen war und ist der theo-
logische Lebens(bibel)gehalt) wichtig für das religiöse Leben des Menschen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der teleologische Lebens(Logos)gehalt wichtig für das individu- algeschichtliche Entwicklungsleben des einzelnen Men- schen.
109.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist man stolz auf den
" Best Country Report ", wo z.B. Deutschland im internatio-
nalen Ländervergleich bei den Juroen als bestes Land we-
gen der stabilen, politischen und wirtschaftlichen Lage,
dem hohen Lebensstandard und sozialen Absicherungs-
systemen, der gesellschaftlichen Ausländer-Integra-
tions-Toleranz und dem guten Bildungs- und Ausbildungs -
system bewertet wurde. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-
nen gelten diese positiven Ranking-Parameter nur als notwendige, äussere Entwicklungsvoraussetzungen und werden nur als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-Zweck-Streben in der Gesellschaft angesehen, wo der einzelne Entwicklungsmensch mehr zählt als nur ein reicher, angepas- ster und gebildeter Mensch, die Freiheit einer vorübergehen- den Lebensunordnung als Entwicklungsfortschritt einen höheren Wert darstellt als eine dauerhafte, gesellschaftliche (scheinbare Lebensabsicherung.
110.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht der traditionelle Berufslebenslauf mit dem vorgegebenen, äusseren, biografi-
schen, formalen Berufsbildungsgang als berufliche Karriere und berufliche Stationen, was ich gemacht habe, was ich alles kann und noch machen werde im Mittelpunkt allen Bemühens (Berufs-Tätigkeits-Merkmalseite). Entwicklungs-Kultur-Lernen spiegelt die Stationen der inneren Entwick- lungsbiografie als ein exemplarisches Leben wieder als lebensgeschichtlicher Kontext der Person und Entwicklungs- stationen, was ich bin und insbesondere was ich einmal sein werde (Entwicklungs-Lebensarbeits-Merkmal-Seite)*.
* Deshalb ist der berufliche (Karriere)lebenslauf dem Entwicklungs- lebenslauf untergeordnet und nur eine notwendige, dazugehörige Entwicklungsphase, welche für eine nächste, höhere Entwick- lungsstufe durchschritten werden muss. Der Entwicklungs-Individual- isierungs-Lebenslauf ist von " einer Weisheit gesegnet ", die der Bil- dungslebenslauf nicht kennt.
111.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Berufslebens- lauf ein gesellschaftliches Spiegelbild der Herkunft, Schul- bildung, aus Sachzwängen heraus Geld verdienen müssen oder weil ich nicht wusste, was ich studieren sollte, eine arbeitsmarkt- gängige Ausbildung und jugendlicher Erst- beruf. Der Bildungswerdegang ist geprägt von Qualifikation, Promotion und Erfolg. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Entwicklungslebenslauf von der Lebensgenese her be-
trachtet. Wichtige Lebensparameter wie Erb-, Kindheits-, Erziehungs- und Elterngut, Jugendjahre, Jugendfreunde, Zeitgeist, Landschaftseindrücke der Region (jede Heimat
hat ihre eigenen, monumentalen Eigenschaften), welche einen jahrelang geprägt haben, wesenhafte Neigungen, kulturelle, religiöse Sozialisation und Traditionen, Um-
welteinflüsse, persönliche Erlebnisse und Interessen, Ent-
wicklungs-Charaktermerkmale, Leidenschaften, Lebens-
krisen, Handicaps finden hier ihre Begründungswurzeln.
Diese Eigenschaften in den Sturm- und Drangjahren sind im traditionellen Lebenslauf bisher ohne Würdigung*
*Siehe auch Jeder ist ein potentielles Genie der Selbstevolution
112.) Bildungs-Kultur-Lernen ist dem traditionellen, ent-
wicklungslosen, alten Arbeitslosenverständnis der Öko-
nomie, welches nur den beschäftigten Menschen kennt (Arbeit oder Arbeitsamt) verhaftet. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist dem evolutionären Arbeitslosenverständnis
des Entwicklers verhaftet, welcher nie arbeitslos ist und
jede Berufskrise als notwendiger Entwicklungsübergangs-
notstand zur nächsten, höheren Arbeitsplatzstufe ansieht (Neues Arbeitsverständnis als Arbeit an sich selbst als Arbeitsindividualisierung)*.
* Siehe auch Altes -und neues Berufs-und Arbeitsverständnis
113.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen haben laut einer aktu-
ellen Studie die Hälfte "der Deutschen" Angst vor der unge- wissen Zukunft und was alles kommen wird (versteinertes Lebensunsicherheitsgefühl). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen freuen sich die Entwickler auf eine bessere Zu-
kunft, weil sie diese ständig neu erschaffen. Sie leben mit einem Zukunftsvertrauen, wenn sie die Welt einmal ver-
lassen werden, diese ein wenig besser durch sie geworden
ist und auch noch daran schuld sind (Aufbruch-Lebens-Sicherheits-Grundgefühl).
114.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die kulturelle Ent-
wicklung Einzelner im Mittelpunkt, an deren Kulturschöp-
fungen wir uns bilden können und sollen wie bspw. Gropius (Architektur), Mozart (Musik), Goethe (Dichtung), Malerei (Cezanne) Philosophie (Schelling) usw. (normativ). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die Selbstkultivierung durch das gotische Lernprinzip als Individuierung im Mit-
telpunkt der Lebens-Selbst-Schöpfung. Es sind die eigenen Lebensquellen und täglichen Anregungen, an denen wir uns entwickeln können und sollen (konstitutiv).Siehe Textfort- setzung Nr. 85 )in Kulturlernen-3
115.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der Bildungstypus vom allgemeinen, kulturell äusserlichen, austauschbaren Menschen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der Typus vom einzigartigen, notwendigen, kulturell innerlichen uner-
setzlichen Menschen *.
* I.) Siehe auch Gesellschafts -und Entwicklungsmensch
II.) Siehe auch Wirkkraftfeld eines Entwicklungsvorbildes
III.) Siehe auch Vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwicklungs-Individuations-Lebenslauf
116.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist ein Bildungslernprozess
an einem bestimmten Lebensabschnitt oder bestimmten Tagen und Uhrzeiten (Wissens-Training). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der Lernprozess an keinem Lebensab-
schnitt oder an einer Uhrzeit als lebenslanges Lernen fest-
gemacht, sondern tritt geplant und ungeplant perma-
nent in Erscheinung, was wir nicht als schulisches Lernen bezeichnen würden (Entwicklungs-Individualisierungs-
Eigenschafts-Lernen des gotischen Lernprinzips.
*Unbestimmtheit und offener Entwicklungsausgang sind eine fundamentale Aussage der Entwicklung.Siehe Textfortsetzung Nr.247 in Kulturlernen-6
117.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen tragen neunundneunzig Prozent aller Bürger zum Selbst- und Systems-Bewah-
rungserhalt der Wiederholung des Status Quo als Zukunft der Gesellschaft bei (Zukunft als Herstellung der alten Zustände, Verlängerung der Vergangenheit als Entwick-
lung zurück und Solidaritätsprinzip als Symptomthera-
pie). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen tragen ein Prozent der Bürger zur Systementwicklung und gesellschaftlichen Erneuerung bei (Zukunftsgestaltung in der evolutionären Selbsttransformierung und Verschränkungsprinzip als Subsidiärherapie.
118.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird bspw. gesagt; wenn
er tot ist, das er ein guter Mensch gewesen war. Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen gilt, wer aufhört jeden Tag besser zu werden, hat nicht aufgehört gut zu sein *.
* Siehe auch Das Leben ist unsterblich
119.) Für das Bildungs-Kultur-Wissens-Lernen gibt es unzäh-
lige Vertreter auf alle Wissenschafts- und Kulturbereiche
verteilt. Für das Entwicklungs-Kultur-Transzendierungs-
Lernen gilt besonders die Autorität " Meister Eckhart ",
als der herausragende und einflussreichste Lehrer, den Deutschland je hervorgebracht hat. Er ist eine Schlüssel-
gestalt der Individual-Geschichte und mit ihm oder gegen
ihn werden die Lebensentscheidungen getroffen, welche
den Sinn oder Unsinn unserer Daseinsexistenz ausmachen.
120.) Der Weg des Bildungs-Kultur-Lernens ist von der indi-
viduellen Natur zur gesellschaftlichen (Zivilisations)kultur.
Der Weg des Entwicklungs-Kultur-Lernens ist von der in-
dividuellen Natur durch die ureigene Unnatur zur Individual-
kultur*.
* I.) Jede Kultur ist immer Selbstkultur, jede Bildung ist Selbstbildung,
jede Erziehung ist Selbsterziehung und jede Hilfe bleibt die Selbst-
hilfe. Nur die Selbsterziehung überwindet alles. Deshalb ist jeder für seine Selbstentwicklung verantwortlich und dieses ist immer die Sache des Einzelnen.
II.) Der Geist der Gotik und der Geist der Entwicklung durchdringen sich gegenseitig. Deshalb geht jeder Entwicklungsweg nur über und durch die gotische Kathedrale als gotisches Lernprinzip.
III.) Siehe auch "In den Himmel kommt man nur durch die Hölle" in
Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch
121.) Von der äusseren Museums(kultur), welche subven-
tioniert und beworben werden muss (Kunstschöpfung) zur inneren Individualisierungs-Kultur eines jeden Einzelnen, die keiner Subventionen und keiner Überredungskünste bedarf (Lebensschöpfung).Siehe Kulturfortsetzung Nr. 85 in Kulturlernen-3
* Es ist meistens die Kultur der Vergangenheit als nicht abgeschlos-
sene, offene Kultur, die sich in der Gegenwart als Entwicklungskultur des Lebenssubstanzlernens neu erschliesst.
122.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Kulturphänomen
ein eigenes, vom Leben abgetrenntes Ereignis und danach
geht es wieder zum Alltag zurück (schöne Stunde). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird dieser Dualismus da-
durch überwunden, indem die Lebens-Individuations-Entwicklung zu einem kulturellen Ereignis und damit der Kulturbegriff aufgelöst oder damit ein neuer Kulturbegriff geschaffen wird (schönes Leben) .
123.) Wenn eine Entwicklungstradition begründet wird,
dann wandelt sich die alte Bildungs-Kultur-Kategorie (Kul-
tur als Besitz) zur neuen Entwicklungs-Kultur-Kategorie
(selbst kulturell sein), indem ich ihr gegenüber trete.
124.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es wehe dem, der seinen Lebensentwurf nicht an den der öffentlichen Ge-
meinschaft geknüpft hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen heisst es glücklich sei der, der seine Lebensentwicklung
nicht an die der öffentlichen Gemeinschaft geknüpft hat*.
*Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch
125.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist ein " Ich-Werde-Ler-
nen ".Das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein "Ich-werde- Selbstsein"-Lernen ".Es ist die Auflösung der Spaltung
vom Ich- zum Selbstbewusstsein. In der Übergangs-Indivi-
duierungsphase bin ich nichts mehr und weiss auch noch nicht, wer und was ich einmal sein werde. Ist der " Selbst-Sein-Werde-Prozess abgeschlossen weiss ich, dass mein " Bildungs-Ich " als Erscheinung nicht mein wirkliches " Ent- wicklungs-Ich " das Wesen hinter der Erscheinung war.
126.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen findet bspw. bei der
dualen Berufsausbildung in z.B. sechs verschiedenen Schul-
bildungsfächer je 45 Minuten am Tag anstatt (vieles, aber
nicht Eines). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen findet in Lebenssituationen, in Lebensprüfungen, bei Irrtümern, in Alltags- und Berufszusammenhängen, in Lebenskrisen als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Transzen-
dierungs-Zweck etc. anstatt Unruhe bleibt der Ruhe Such-
ziel (eines durch Vieles).
127.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das, was ich über mich weiss, von anderen und kam ausserhalb von mir. Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen habe ich mich gelöst von dem,
was ich ausserhalb von mir wusste. Was ich von mir
weiss, kommt innerhalb von mir.
128.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen richten wir uns nach der
Zeit und die Zeit des Ausübens und des Lernens fallen zusammen. Wenn man die Uhr ansieht, denkt man an die
Zeit. Es ist lernen in Raum und in der Zeit und für die Zeit
nach dem Lernen und zeitgeistiges Lernen (Zeit- und Raum-
bildungslernen als äusserer Zeitsinn und es vergeht jeden Tag einen Tag. Die Zeit wird von der Uhr bestimmt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind Raum und Zeit in uns
und es wird in der Zeit gelernt. Wenn man die Uhr an-
sieht denkt man nicht an die Zeit. Weder existiert Zeit,
noch verändert sie sich oder hat Dauer. Sie ist stillstehend (Das Lernen in der Zeit ist zum überwinden ihrer selbst und gewinnt jeden Tag einen neuen Tag. Die Zeit wird von der Entwicklungs-Prozess-Bewegung bestimmt) *.
* Siehe auch " Wissenschaftlicher Zeitbegriff der Relativitätstheorie und die Zeit als Bewegungsdauer" Die Zeit definiert sich traditionell über die gezählte Bewegung (Aristoteles) oder als das angeschaute Werden (Hegel),wo Veränderungen ablesbar und erlebbar sind. Wo nichts bewegt wird (entwickelt, fliesst, geschieht, in Form gebracht wird etc), da vergeht keine Zeit, ist auch keine Zeit. Raum und Zeit sind in uns und es wird in der Zeit gearbeitet und gelernt in evolu- tionäre Allzeit-Jetzt-Lebensnutzung
129.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt " Böses" gilt als Synonym für eine Theologie der Schwachheit und das
Symbol für den Fall, für Lebensfehler, für Lebensirrtum
und Lebensverlust. Der Irrtum ist gar nicht vorgesehen
und will durch Belehrung vor ihm schützen (Patronisie-
rung). Alles Böse ist grundsätzlich verwerflich, wird bekämpft und bestraft (Theologie des Guten als nega-
tiver Kampf). Eine Entwicklungsdialektik ist in dem vor-
herrschenden Moral- ,Erfolgsschema und gesetzlichen Regelungen gar nicht vorgesehen. Beim Entwicklungs-
Kultur-Lernen wird das Böse als Wachstums- und Auf-
stiegsmöglichkeit gedeutet, als Symbol für Entwicklung,
für Lebensfreiheit, Wegweisung als Selbstwerdung. Das
Böse ist als ein Teil von mir zu akzeptieren und zu trans-
zendieren, weil religiös gedeutet " Gott das Böse als Er-
ziehungssinnmittel " zugelassen hat. Das " moralische
Böse " geschieht mit absoluter Lebensnotwendigkeit,
dass daraus Besserung geschieht d.h.,ich zu mehr inneren (Gewissens)frieden) gelange. Dieses führt zu mehr Gott-
entwicklung im Sinne von Meister Eckhart (Theologie der Krise als positiver Kampf)*.
*I.) Individualisierte Entwicklungswahrheiten sind immer nur Irrtumswahrheiten. Der Weg des Irrtums ist auch der Weg der Wahrheitssuche. Der Irrtum kann nur durch den Irrtum korrigiert werden. Irrtümer sind letztes Endes billiger als diese um jeden Preis vermeiden willen. Durch Worte erziehen wird zu einer Erziehung durch den Lebensreife-Schmerz-Erfahrungsdruck, was allmählich
zu einem befreiten Leben durch die Entwicklungs-Prozess-Trans-
zendierung wird. Wo keine Untugend, da ist auch keine Tugend möglich. Die Untugend ist nur eine verkleidete Tugend. Nur weil
ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker
und tugendhafter daraus hervorgegangen und der " Böse wird zum Guten". Das Sprichwort " Wer für die Sünde zu alt ist, preist die Tugend ",das war gestern.
II.) Der französische Philosoph Petrus Abaelardus setzt an die Stelle
des Charakters mit seinen Tugenden und Untugenden den Willen Gottes (Friede/ Unfrieden). Das höchste Gut erreicht der Mensch
nicht durch moralische Belehrung, einem tugendhaften Leben, sondern Unabhängigkeit von der Tugendhaftigkeit, weil ein tu-
gendhaftes Leben " ein Kampf gegen die Windmühlen " bleibt.
Lebensentwürfe, welche auf der Tugend aufbauen haben keine Verankerung. Es geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individuations-Gewissens, religiös betrachtet als " Wille Gottes " genannt wird und der sich im Frieden/Ruhe oder Unfrieden/Un-
ruhe als Lebensempfindungsausdruck äussert und dadurch alles erreicht wird. Dieses steht im Meinungsgegensatz von dem Re-
formator Martin Luther (Theologe) und Thomas von Aquin (Philo-
soph und Theologe), welche die die Tugend neu entdeckten.
III.) Siehe auch " Es ist das Nobeldilemma in allem. Alfred Nobel
hat das Schiesspulver (Dynamit) erfunden aber der Friedensnobel-
preis wird an diejenigen verliehen, welche seine Erfindung (als Waffe) nicht anwenden" in Entwicklungs-Individualisierungs-Lebens-Wider-
spruch
130.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht z.B. christ-
liche Werte zu vermitteln. Entwicklungs-Kultur-Lernen ver-
tritt die Meinung, dass es ebenso wenig christliche Werte,
wie es eine christliche Bildung gibt. Die Bildung ist autonom
und die Werte sind universell menschlicher Natur. Es müssen
die christlichen Werte im Kontext der allgemeinen mensch-
lichen Werte interpretiert werden. Weil es keine für jeder-
mann allgemeingültigen Werte gibt, muss jeder persönlich
seine eigenen Werte und Maßstäbe finden. Aber auf der anderen Seite sind rechtsstaatliche und gesellschaftliche Grundwerte nicht ausreichend und der stabile Staat ist von Werten abhängig, die er selber nicht schaffen kann. Erst
mit dem Kennen und der Auseinandersetzung mit der (christ- lichen) Tradition lassen sich individuelle Wertvorstellungen entwickeln *.
* Der Geist kennt kein Geschlecht, keine Hautfarbe, Nationalität, Kulturunterschiede, Volks- oder Glaubenszugehörigkeit, weil der " allumfassende Geist ", die Beziehung aller Teile zum Ganzen und zu seinen Teilen ist. Es sind subjektive, angeborene Persönlichkeits-Menschenrechte aufgrund des Mensch- und Daseins, die univer-
sell für jeden gelten und damit eine Allgemeingültigkeit besitzen.
" Kein Weg zu Gott ist direkter als ein anderer " Keine Religion ist
die einzig wahre Religion ". " Kein Volk ist das auserwählte Volk ".
" Kein Prophet ist der grösste Prophet ".
131.) Bildungs-Kultur-Lernen ist über und von den Kultur-
schätzen der Menschheit lernen (Wissens-und Erkenntnis-Akkumulation). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist durch die Kulturschätze der Menschheit hindurch lernen (Wissens-
und Erkenntnis-Transzendierung)*.
* I.) Die kulturellen Verkleidungen verweisen auf etwas, was
hinter ihr steht und durch sie verwirklicht werden soll, was man
noch nicht selbst nicht aber Menschenaufgabe ist. Es ist eine
höhere Entwicklungsstufe der Materie als verdichteter, gebunde-
ner Geist und Verhüllungswahrheit hinter der Erscheniung, welcher für den Geist geschaffen wurde, um sich von ihr zu befreien und damit das alte, egoistische, kapitalistische Materialismus-Ding-Haben-Verständnis als Mittel zum Individualisierungs-Erkenntnis als neue Bestimmung aufwertet. Siehe Volltext in Entwicklungsmate- rialismus
II.) Materie wird Geist als " lapis philosophorum, harter Stein wird geschmeidig , die Steinkraft zur wortlosen Weisheit geformt und ist " in Stein gehaunes Gottesgefühl" als Lernprozess-Ausdruck der dynamischen Entwicklung schlechthin ".Es ist manifestierte Mystik voller biblischer Bildsprache, wo das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt, so lässt sich das euphorisierende Wesen als wortlose Weis- heit einer gotischen Kathedrale, der Höhepunkt europäiischer Baukunst zusammenfassen*.
III.) Die gotischen Kathedralenlernprinzipien sind das, was jeder Mensch seit seiner Geburt in sich trägt. Die gotische Kathedrale
hatte damals das Weltbild verändert und wird das Heutige auch wieder verändern. Es ist die Weisheit, dass hinter der Nichtigkeit
der Materie, des Raumes und der Zeit eine letzte Wahrheit steht.
Als religiöses Erbgut ist das gotische Lernprinzip ohne ideolo-
gischen Ballast, kein neuer Ismus, sondern eine welterobernde Macht, wel ches der Menschheit einen neuen Begriff vom sub-
stanzbildenden Leben schenkt, um vom Sichtbaren zum Un-
sichtbaren zu gelangen und damit die dualistische Diesseits-Jen-
seits-Sichtweise aufhebt und eine neue Entwicklung der Mensch-
heit ankündigt.Was zu mehr:
- Entwicklungs-Kultur-Lernen,
- inneren (Gliederungspunkt) Frieden,
- geistiger und seelischer Gesundheit,
- was von der Sehnsucht nach echten Werten getragen ist,
wird als wertvollster (Kultur)Schatz als Grundwahrheit der Menschheit betrachtet.
132.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kann ich bleiben wie ich
bin (Wissenslernen als Verbesserungslernen). Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen kann ich nicht mehr der Gleiche blei-
ben, der ich einmal war (Veränderungslernen als Verbesse-
rungslernen).
133.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erscheinen immer mehr Bücher des gleichen Autors über ein Thema. Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen wird z.B. das eine "E-Book " immer wieder nur weiter verbessert, ergänzt, aktualisiert, was den ständigen Neudruck überflüssig macht und zur Vorbildwirk-
kraftfunktion wird.
134.) Bildungs-Kultur-Lernen ist forschender Geist. Der Stolz
der Bildung ist seine Objektivierung, was aber nicht möglich
ist. Die newtonsche Objektivität trennt den Beobachter
vom beobachteten Gegenstand. Wenn der menschliche
Geist objektiviert wird, befindet er sich ausserhalb der
Objektivität. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist durch den Entwicklungs-Bewusstseins-Transzendierungs-Prozess erschaffender, lebensübereinstimmender, objektivierter Geist.
135.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Ziel eines Schrift-
stellers und Autors andere wissender zu machen. Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist das Ziel des Schriftstellers und Autors sich selbst mehr zu werden.
136.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht die Meinung
vor, dass der Erfinder einer Biersorte, eines neuen Compu-
terchips oder ein Mäzen, welches künstlerische, kulturelle oder sportliche Tätigkeiten finanziell fördert Grosses für
die Menschheit getan hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-
nen ist man der Meinung, dass zeitlose Werke wie z.B. die Musik van Beethovens, die Bilder Vincent van Goghs
oder die Bauschöpfungen der gotischen Kathedralenbauer die Menschheit wirklich weiter bringen und weiter gebracht haben.
137.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. die ehemalige Protest-Kultur-Begeisterung der 68iger Bewegung des vorhergehen-
den Jahrhunderts (Generationenkonflikt). Entwicklungs-
Kultur-Lernen ist die zünftige Entwicklungs-Kultur-Begeis-
terung der jetzigen Entwicklergenerationsbewegung von
jung und alt (Lebenssinnkonflikt)*.
* I.) Linksgerichtete Studenten und Bürgerrechtsbewegungen wollten
sich gegen die erstarrten Wertvorstellungen und Konventionen der älteren Generation absetzen und deren traditionelle Formen und Le-
bensregeln durchbrechen. Leitbegriffe der damaligen Zeit waren u.a. Kampf gegen die Autorität, Friedensbewegungen und sexuelle Re-
volution.
II.) Zukunft bedeutet, für welche Ideen und Werte es zu leben sich
lohnt. Die entwicklungslosen, gesellschaftlichen Werte tragen keine
letzte Sinnerfüllung in sich. Unsere Werte sind mehr von der Wirt-
schaft und Gesellschaft als von der kulturellen Entwicklung geprägt. Partielle und vorübergehende Interessen werden als absolute Werte gesetzt. Jeder identifiziert sich mit den vorherrschenden Struk-
turen, die aber von der (kulturellen) Evolution abgeschnitten sind.
III.) Der Mensch hat nicht mehr seinen Wert aus sich selbst heraus,
sondern nur noch im Bezug auf die technische, soziale und ökono-
mische Funktion und ist zum Spielball der herrschenden Mächte wie Wirtschaft, Politik, Medien, gesellschaftliche Normen etc. geworden.
Der Mensch ist nur noch Mittel (Konsument, Quote, Arbeitskraft, Steuerzahler) und nicht mehr der eigentliche Zweck. Der Mensch
lebt in erster Linie für die Systemerhaltung und nicht für seine persönliche Entwicklung. Alle Lebensfragen werden nur noch ökonomisch begriffen und ökonomisch gelöst. Die Ökonomie hat
das letzte Wort und tritt an die Stelle der Religion als " Letztbe-
gründungsinstanz ". Aus unserer Arbeit-,Freizeit,- Konsum-,Haben-
und Wohlfühl-Anpassungs-Gesellschaft etc. lässt sich keine neue Idee und neuen Werte für die Zukunft entwickeln, für die es sich
zu leben lohnt und ein Lebenssinn, Lebenswert und eine Lebens-
bestimmung sich ableiten lässt.
IV.) Weil die alten Lebenswerte eine Bedeutungsveränderung erfah-
ren haben, und immer weniger zählen, liegt die Lösung und Wert-
notwendigkeit in einer evolutionskonformen Neuinterpretation
der alten, überholten gesellschaftlichen Illusionswerte. Die neuen Werte bekommen dann ihre Stunde, wenn durch die Rezeptur
der Krise erkannt wird, dass die alten Werte ein grosser Lebens-
irrtum waren und die bitteren Enttäuschungen über Schuldzu-
weisungen zu verarbeiten sind.
V.) Entwicklung ist kein Ereignis, was die Gesellschaft als Ganzes
betrifft. Im Gesellschaftlichen gibt es keinen Fortschritt und des-
halb ist nur ein Einzelner Wirklichkeit. Nur in der Individualge-
schichte des Einzelnen und nicht in der Geschichtslosigkeit der
Masse gibt es einen Fortschritt. Deshalb macht keinen Sinn " für einen Entwicklungsprotest auf die Strasse zu gehen ".
138.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen versteht man nach dem Maler, Grafiker und Bildhauer Markus Lüpertz " Kunst ", als
das, was man nicht begreift. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen versteht man Kunst als das, wovon man ergriffen wird*.
* Wenn ich mich z.B. im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser
mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen euphorisiert und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die
Spaltung ist aufgehoben. Diese emotionale Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins.Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt,
ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.
139.) Bildungs-Kultur-Lernen lernen ist Planung, wollen und Besitzstreben. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist was ich einmal wollte, war immer Lebensunruhe, Lebensirrtum, Konto Lehrgeld und es mir ist nichts geblieben. Aber was ich nicht wollte,sich entwickelt hat war das Richtige, tragend, lebensführend, bleibend und brachte Frieden.
140.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Gotik-Architektur-Kunst-Unterricht. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Selbstunterricht des Gotischen Lernprinzips.
141.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen will der Bildungsidealis-
mus die Dinge, Um- und Zustände durch die Kunst ver-
ändern. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen will der Einzelne die Welt nicht verändern, sondern nur sich. Es sind die
Dinge, Um- und Zustände, die wir nicht ändern können,
aber uns verändern, damit sich auf die Dinge,Um-und Zu-
stände verändern. Siehe Volltext Nr.679 in Kulturlernen-15
142.) Bildungs-Kultur-Lernen ist zeitloses, unpersönliches, kulturelles Wissen lernen (man arbeitet grosse Gedanken anderer intellektuell ab und die Erkenntnis ist identisch mit
dem begreifenden Gegenstand).Entwicklungs-Kultur-Lernen
ist eine zeitgeistige, persönliche Wissens-Auseinander-
setzung mit dem zeitlosen Wissen( man arbeitet sich an grossen Gedanken anderer entwickelnd empor und die Erkenntnis ist identisch mit dem ergriffenen Gegen-
stand).
143.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird das fremde Gegenüber erfasst und als erkannt in Besitz genommen,
aber ohne das eigentliche Wesen zu erkennen, in der Transzendierung zu befreien oder zu überwinden. Diese
Art der Bildungszweckerkenntnis statt Mittel zum Entwicklungs-Individuationszweck bringt den Erkennen-
den seinem eigentlichen Entwicklungsziel der Ruhe(ein-
heit) als aller Bildungsbewegung Ziel nicht wirklich weiter und infolge dessen ist es ungeeignet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dagegen handelt es sich um einen leben-
digen, inneren Reifeprozess, der den gesamten Menschen " überintellektuell " erfasst und in dem Maße, indem je-
mand erkenntnismässig ergriffen, er der Gesuchte und
mit dem Erkenntnisobjekt eins ist und selber verwandelt wird. Der Unterschied zwischen intellektuellem Bewusst-
sein und Erkenntnisbewusstsein (was philosophisch als (Entwicklungsprozess)sein " bezeichnet wird), ist aufgehoben. Diese Erkenntnis zieht kein weiteres Handeln nach sich, weil Erkenntnis und Verwirklichung identisch
sind und deshalb eine Eigenerkenntnis darstellt*.
*Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich
um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der
Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Ver-
wirklichung sind eins. Nur mit der blossen Macht des Daseins
werden Entscheidungen herbeigeführt, ein Geschehen, was von
selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in
der Individualität aller aufgeht.
144.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist eine Erkenntnis identisch mit dem begriffenen Gegenstand. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist eine Erkenntnis identisch
mit " dem ergriffen werden" durch den Gegenstand. Nicht dadurch kommt Erkenntnis des Entwicklungslebens zustande, dass man darüber nachdenkt und studiert, son-
dern dadurch, wo das Leben zum Ausdruck kommt durch das Ergriffensein des ganzen Menschen. Wenn ich mich in einer Erkenntnis wieder erkenne, ist diese mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Ich muss erst glauben oder ich muss mich erst verändern, dass ich erkennen kann.
145.) Unter Bildungs-Kultur-Lernen fällt z.B. eine touristische Elsassfahrt über drei Tage mit einem kulturellen Besichti-
gungs-, Unterhaltungs- und lukullischen Essensverwöhnpro-
gramm für " nur 398 Euro pro Person " (Geld-Konsumreize-
Fahrt mit Reiseführer). Unter dem Entwicklungs-Kultur-
Lernen wird eine dreitägige Elsassfahrt verstanden, wo die touristische Seite überwunden wurde, die Partnerschaft
wieder auflebte, der Arbeitsalltag wieder von den kultu-
rellen Reizen inspiriert wurde, der Reisehöhepunkt der
Besuch des Straßburger Münsters war, wo man sich in
Vielem wieder erkannte, alles etwas Besonderes war und
auch Bettler sich über meinen Obolus freuten (Entwick-
lungskultur-Reize-Fahrt mit Entwicklungsführer) *.
* I.) In Anlehnung an Albrecht Dürer, als er zu Besuch in Venedig war, könnte man sagen: " Zuhause bin ich ein Nichts und hier bin ich mich selbst und alles ". Meine Heimat ist dort, wo ich anerkannt, frei und
mich selbst bin.
II.) Siehe auch " Die Zukunft des Straßburger Münsters und ande-
rer gotischen Kathedralen ist der Weg von dem Geld-touristischen, flüchtigen Sehenswürdigkeits-Besuch der gotischen Kathedrale (Objektbewusstsein) zum kulturellen, nachhaltigen Entwicklungs-Individualisierungs-Besuch der gotischen Kathedrale (Subjektbe-
wusstsein) " in Zukunft-Strassburger-Muenster1
146.) Beim Bildungskultur-Lernen sind die neuesten Nach-
richten deshalb so begehrt und interessant, weil mein persönliches Leben entwicklungslos und alltagsgewöhnlich
ist und ich nur eine " unbedeutende Eintagserscheinung
der Zeit inm gesellschaftlichen Kollektiv bin" (Leben ohne Sinn). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind die neuesten Nachrichten deshalb uninteressant, weil meine Entwick-
lungsverbesserungen immer das Neueste sind und durch die Entwicklungs-Individualisierung ich das Besondere bin
(Leben bekommt jeden Tag einen Sinn).
147.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist an eine Kultursprache gebunden, um mit Worten einen Denkzustand auszudrücken
und sich zu artikulieren (Sprachwert der gedachten Sprache und bewusster, gelernter Bildungswortschatz). Das Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist an die Muttersprache gebun-
den. Erst in der Muttersprache bin ich identisch und mir bewusst, um einen Entwicklungszustand, meine Entwick-
lungswertempfindungen und Entwicklungserfahrungen auszudrücken und deshalb ist Kulturentwicklung auch Sprachentwicklung (Entwicklungswert einer Tatsprache
und selbstbewusster, transzendierter Entwicklungswort-
schatz).
148.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden allgemeine kul-
turelle Bildungswerte erworben, wie ich zu sein habe und was mich tragen soll als "Entweder-oder-Kultur " (Kultur-
vermittlung aus den geistigen Quellen des Lebens als passives Kultur-Bewusstsein). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden individuelle, kulturelle Entwicklungswerte
in der Auseinandersetzungs-Individualisierungs-Reflexion erworben, mit denen ich authentisch bin und sich selber tragend sind als " sowohl als auch Kultur " (Kulturentwick-
lung aus eigener Lebensantriebsquelle als aktives Ent-
wicklungs-Kultur-Bewusstsein).
149.) Bildungs-Kultur-Lernen ist z.B. Verse vom Dichter Friedrich Schiller oder Dante Allighieri auswendig lernen (Rezitationslernen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind
nicht die Dichterverse, sondern die Lebensstationen für
mich von Interesse (Biografielernen).
150.) Bildungs-Kultur-Lernen pflegt den Kulturkonsum, Kulturunterhaltung und eine Kaufkultur. Entwicklungs-Kultur-Lernen eröffnet eine Kultursehnsucht, Kulturaus-
einandersetzung, wo der Mensch selbst zur Kultur wird.
Textfortsetzung Kulturlernen-5