9.Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-
lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip)
eines neuen Zeitalters).
351.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Wahrheiten, Werte und Ethik(tugenden) vermittelt, aber das höchste
Gut und die Entwicklungsreife lässt sich nicht durch eine Tugendvervollkommnung erreichen, was auch immer " ein Kampf gegen Windmühlen " bleibt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt für religiöse Naturen nur um die Befol-
gung des Entwicklungs-Individuations-Gewissens, christlich gedeutet als " Wille Gottes " genannt, der sich im Frieden/ Ruhe oder Unfrieden/Unruhe als Lebensempfindungsaus- druck äussert und dadurch ohne Zutun alles erreicht wird*.
* I.) Christlich wird das Gewissen als Einfallstor des göttlichen Willens, als Ruf Gottes und als ein Gottgefühl definiert als Mittler zwischen Gott und dem Einzelmenschen, weil er nur über das Gewissen einen Zugang zu Gott besitzt und dieser ist nicht identisch mit der Bibel.
Das Urteil des Gewissens ist für den Kirchenlehrer Thomas von
Aquin die letzte Instanz, nach der sich der Mensch zu richten hat, auch wenn er damit der offiziellen Kirche widerspricht und sich
gegen Gelehrtenmeinungen, Kirchenrecht, Gesetze, lehramtliche Entscheidungen wie gegen Konzil und Papst ausspricht. Damit hat auch die Kirche dem Gewissen des Einzelnen die Priorität vor der Wahrheit zuerkannt. Auch eine humanistische Ethik ersetzt keine Gewissensentscheidungen. Gewissen haben bedeutet in der Span-
nung des christlichen Lebens leben. Nach Karl Rahner, katholischer Theologe, genügt es nach dem eigenen Gewissen zu leben. Eine Gewissensentscheidung im religiösen Sinne bedeutet " Gott hält
sein Wort ".
II.) Bildungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr Geld zu verdienen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr zum inneren Frieden zu gelangen. Er versteht dann auch den Satz des Kirchenlehrers Augustinus:" Wer seinen Frieden gefunden hat, alles Wissen gelernt hat, was es zu lernen gibt*“. Siehe Volltext den Gliederungspunkt Frieden
352.) Der Lernprozess besteht beim Bildungs-Kultur-Lernen über Lösungen diskutieren und sich Lösungen ausdenken (dualistische Lösungswahrscheinlichkeit). Der Lernprozess beim Entwicklungs-Kultur-Lernen besteht darin, seine Probleme in der Auseinandersetzung und der Überwindung zu lösen durch Loslösung vom Problem als Lösungsem-
pfänglichkeit und Entwicklungs-Problem-Übereinstimmung (ganzheitliche Lösungstatsächlichkeit)*.
* Wir können das Problem nicht mit den gleichen Denkmustern
lösen, wie es entstanden ist,(sondern müssen die Lebensspaltung auflösen)*
* Albert Einstein.
353.) Das Bildungs-Kultur-Lernen ist spannungs- und wider-
standsfrei und in der Einheit ruhend. Beim Entwicklungs-Kul-
tur-Lernen ist es der Entwicklungsprozess, wo sich das Span-
nungsverhältnis der Lebens-Auseinandersetzungs-Transzen-
dierung als das dialektische Prinzip in der Lebenseinheit ausgleicht. Es gilt den Spannungszustand auszuhalten zwi-
schen der Realität und der Wirklichkeit als nächster Individu-
ationsschritt. Der höchste Grad der menschlichen Kultur ist der höchste Grad der Entwicklungsspannung, die der Mensch im Entwicklungsungleichgewicht aushalten kann, um in der Instabilität seines Lebens Stabilität zu finden*.
* Das Entwicklungsleben ist auf statischer Instabilität aufgebaut, welches sich in der Entwicklungsbewegung selber stabilisiert. Der absolute Stabilitätszustand ist der fliessende Aspekt der Unbe-
ständigkeit.
354.) Der Lernprozess besteht beim Bildungs-Kultur-Ler- nen über Lösungen diskutieren und sich Lösungen aus- denken (dualistische Lösungswahrscheinlichkeit). Es wird das Erund Ausgedachte zur Krise und es wird mit gleichen Denkmustern versucht die Krise zu lösen, wie diese ent-
standen ist (eindimensionaler Gebrauch der Denkkraft als Abstraktion). Der Lernprozess beim Entwicklungs-Kultur-Lernen besteht darin, seine Probleme in der Auseinander- setzung und der Überwindung zu lösen durch Loslösung vom Problem als Lösungsempfänglichkeit und Entwicklungs-Pro- blem-Übereinstimmung (ganzheitliche Lösungstatsächlich- keit). Der Entwicklungslernbegriff gilt als Lösung der Krise (mehrdimensionaler Gebrauch der Entwicklungsproblem- lösungskraft als Konkretion) *.
* I.) Dass es für meine Probleme kein (Wissenschafts)lösungswissen gibt, weil dem Wissen das persönliche Auseinandersetzungspotential fehlt. Die Lebensgegensätze lassen sich nicht durch Wissen und Denken aufheben, weil Wissen und Geist auseinander gefallen sind
Durch statisches Wissen lassen sich keine Probleme lösen, weil die Lösung immer in einem dynamischen Entwicklungs-Irrtums-Prozess selbst organisierend erfolgt. Deshalb ist der Entwicklungslernprozess das Problem und die Lösung zugleich. Jede Krise und jedes Problem sind generell gesagt immer eine Krise des dualistischen, gespalteten Bewusstseins (fehlende Lebensübereinstimmung/Wertewandel als mangelnde Entwicklungskonformität einer Entwicklungs-Individua-
lisierungs-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit ,welches nie das ganze Problem erfasst (Teil-und Begrenztheit) und erst in der Einheit durch das dimensionelle Denken die Spaltung aufgehoben und damit das Problem gelöst ist (Ganz-und Einheit). Es fehlt durch die dualisti-
sche Zerspaltung der Zustand der Lebensübereinstimmung (" Ein-
heits-Bewusstseins)", wo sich jedes Problem sofort auflöst, weil die Dualität entfällt und durch den Bewusstseins-Modus Dualität das
Problem erst entstanden ist. Beim eindimensionalen Gebrauch der Denkkraft als Abstraktion wird das Er-und Ausgedachte zum Problem
und beim mehrdimensionalen Gebrauch der Entwicklungstranszen-
dierungskraft als Konkretion löst sich das Problem auf.
II.) Dieser mehr philosophische Sachverhalt lässt sich auch wissen-
schaftlich fundiert begründen. Es gibt eine innere und eine äussere Welt, welche Untersuchungsgegenstand der klassischen Physik bzw. der Quantenphysik sind. Beide Welten sind auf engste verbunden und zwischen beiden herrscht ein reger Informationsaustausch vor. Diese innere Welt sorgt für das Bewusstsein. Die Wissenschaft lehrt uns, dass die Reizung unserer Sinnesorgane durch Lichtwellen und Moleküle die einzige Quelle unserer Informationen zur Welt sind. Bewusstseinsentwicklung wird als die Wahrnehmung von Verände-
rung definiert und es ist der Entwicklungs-Lebens-Werde-Formwille-Prozess in der Geistdurchdrungenheit, wo dieses Bewusstsein ge-
bildet wird. Der Entwicklungslernprozess ist eine dynamische Auf-
fassung der Formenerfassung als Prozessprägekraft des Formens,
wo das Gestaltlose des Entwicklungsgeschehens durch Transzen-
dierung " als Kernspaltung des Seins als das Individual-Logos " zur Wissensformklarheit transformiert wird, wo das Innerliche ver-
äusserlicht wo das Innerliche veräusserlicht und eine Nichtform in eine neue (Wissens)form gebracht wird. So erfolgt wissenschaftlich unscharf gesagt in der " Entwicklungs-Auseinandersetzungs- Prozess-Bewegung " die Neuschöpfung im und durch das Licht. Licht ist Baustoff und die eigentliche Substanz von allem was wir in der
Raum-Zeit-Realität wahrnehmen. Licht hat transformatorische, transzen dierende Eigenschaften und ist das Prinzip für alles.
Licht ist Mittler zwischen körperlichen und unkörperlicher Substanz als das schöpferische Prinzip, das alles Wachstum auf Erden her-
vorbringt.
355.) Bildungskultur-Lernen führt zu abstrakten Kenntnis-
sen und Erkenntnissen (Wissen und Erkenntnisse). Entwick-
lungs-Kultur-Lernen führt zur Wirklichkeit als Verwirk-
lichung der Kenntnisse und Erkenntnisse (Wissender und Erkennender)*.
* Wenn ich mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist diese mir ebenbürtig. Keiner vermag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Nicht dadurch kommt Erkenntnis des Erlebens zustande, dass man darüber nachdenkt und studiert, sondern dadurch, wo das Leben zum Ausdruck kommt durch die Emphatie
des ganzen Menschen. Wenn ich mich in der Erkenntnis wieder-
erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess,der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird.
Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind indentisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Handeln mehr nach
sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins. Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt,
ein Geschehen, was von selbst geschieht. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.
356.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist für das Studienfach "Philosophie" das Buch z-B. "Untergang des Abendlandes" von Oswalt Spengler ein zu lesendes muss. Beim Entwick- lungs-Kultur-Lernen ist der "Aufstieg des Abendlandes" durch das gotische Lernprinzip ein zu entwickelndes Muss.
357.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen stehen Jugendvorbilder
z.B. prominente Fussballspieler, Schlagersänger und Filmschauspieler als " laute Sportstars ", welche Millionen Euro im Jahr verdienen im Mittelpunkt des Unterhaltungs -
interesses (sinnliche, flüchtige, fragile Scheinwelt als Wert). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht die Entwicklungs-
jugend der " stillen Entwicklungsstars ", die Millionen Menschen als Vorbilder einmal dienen werden im Mittel-
punkt des Interesses (sinngebende , bleibende, tragende Entwicklungs-Individualisierungswelt als Wert).
358.) Bildungs-Kultur-Lernen ist ein Mensch der Bildung zu werden ( zu sein, wie andere wollen). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein Mensch seiner Individualisierungs-Entwick-
lung zu werden ( zu sein, wie mein " Selbst als das Inividual- logos"" will).
359.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bildet sich der Mensch in der Bildungsbewegung. Er macht Entwicklung, weil er den Bildungsideen des Fortschritts den Vorzug gibt (Wissens-
und Abschlusslernen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bildet sich der Mensch erst in der Entwicklungsbewegung und die Entwicklung macht den Menschen, weil er dem Fortschritt der Entwicklungsideen den Bildungsideen Vor-
zug gibt (Veränderungs- und Verbesserungslernen).
360.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es bspw. bei einem Universitätsstudium: Darauf setze all dein studieren, dass dein Studienfach in dir wachse und gross werde (wissender Mensch). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen heisst es bspw.; Darauf setze all dein studieren, dass Entwicklung in dir wachse und gross werde (suchender Mensch).
361.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der Lernprozess als konstruktiver Aufbau und Höherbildung ausgelegt ". In dem hinauf ", wie Lessing es fordert, bildet sich der Mensch (Bildungskonsens). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der Lernprozess eine geistdurchdrungene Auseinandersetzung der Transzendierungs-Zerstörung als wertschöpferischer
Akt *.
* Gotthold Ephraim Lessing ( * 22.Januar 1729 in Kamenz, Markgra- fentum Oberlausitz und † 15.Februar 1781 in Braunschweig war ein bedeutender Dichter der deutschen Aufklärung.
* I.) Nicht im bloßen Hinauf, sondern in dem auf und ab des Lebens liegt die eigentliche schöpferische (transzendierende) Kraft und der Lebenspuls beschlossen (Entwicklungspolarität).
II.) Siehe auch " Das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch. Gott braucht den Teufel als Irrtumswahrheit, um den Weg zu sich zu zeigen. Die Tugend wird nur in der Verführungsschwachheit voll-
bracht, weil diese zur Entfaltung das Gegenteil bedarf. Nur, weil ich der Versuchung widerstanden habe, bin ich dadurch stärker und gereifter daraus hervorgegangen und der " Fluch wurde zum Segen ".
Fortsetzung siehe die Webpräsenz Entwicklungs-Individuations-Lebens-Widerspruch
362.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lebt der Mensch aus
dem Bildungsbewusstsein heraus und jede Krise und jede Veränderung stellt für eine grosse Gefahr dar. Sein Inners-
tes ist verkümmert, zurückgeblieben und durch den Bil-
dungsstolz verblendet, weil er glaubt, dass sich Bewusst-
sein und das Sein decken (Spaltung und Krise als Wirklich-
keit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen lebt der Mensch
aus seinem Innersten eines Glaubens- und Vertrauens-
bewusstsein heraus, wo sich das Bewusstsein und das
Wesen der Krise sich decken und deshalb ist er gegen
Krisen und Veränderungen immunisiert (Aufhebung der Spaltung und Krise als mittelbares Gleichnis).
363.) Bildungs-Kultur-Lernen gilt für normal begabte Kinder. Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt für potentielle " Genies der Selbstevolution " welche im vorherrschenden Bildungs-
system keinen Platz finden und für sie die Schule "ein
Gräuel" ist*.
*I.) Das digitale Zeitalter hat bspw.eine praktische, virtuelle ökono-
mische, Bildungs-,Berufs-, Kommunikations- und Kulturdimension und eine noch viel tiefere, transzendierende Lebens-Entwicklungs-Dimension z.B. vergleichbar mit der Erfindung der Buchdrucker-
kunst konnten erst Martin Luthers reformatorische Ideen eine Verbreitung finden und zu einer Bewegung werden. Die weltweite Vernetzung erlaubt es, was als eine höhere technische Entwick-
lungsstufe der Ideenverbreitung weltweit eingestuft wird, dass
z.B. ein heute noch Unbekannter, aus einfachen Verhältnissen
wie " ein Phönix aus der Asche empor steigt ", im gesellschaft-
lichen Mittelpunkt steht und Verantwortung für andere übernom-
men hat, den bisher niemand auf der Rechnung hatte. Keiner ahnte, aus welchem Holz der ehemalige, geistige verkannte Schulversager und Schulabbrecher, Bildungsverkannter und Berufsabbrecher ge-
schnitzt war und nun alle mit sich zieht, weil ein "digitaler und analoger Idealist "Genie der Selbstevolution", nicht Anerkann-
ter, Unbekannter und nur sich selbst Bekannter, eine Entwicklungs-
natur, von den Eltern nur als Träumer titulierter und " stilles,
verborgenes Vorbild " bspw. " im Leseraum Internet " schweigend
in einem Block, in sozialen Medien oder auf der eigenen Webseite
das Wort ergriffen hat in Anlehnung an den Philosophen Friedrich Nietzsche dass, wenn Schweiger reden, die Welt den Atem anhält.
Die ehemaligen Lehrer, Vorgesetzte und Kollegen, weil alle über- wachsen, werden zu "demütigen Schülern " und es wird eine Ehre
sein ihn zu kennen und ein Vorbild darstellt für alle. Erst die Ver-
kanntheit und fehlende Anerkennung bilden die grösste Motiva-
tion, nach innen und seinen eigenen Weg zu gehen.
II.) Es hat sich noch immer nicht überall herum gesprochen, dass bisher nur " Tag-Träumer " die Welt verändert haben und verändern, die im vorherrschenden Reich nicht wahrgenommen werden und
ihr eigenes Reich für alle erschaffen. Alle, die eine Schulklasse wiederholen müssen, werden eines Tages alle anderen überholen. Das er sie alle erkennt, ohne selbst erkannt zu werden. Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, der auch zum Mittelpunkt für die an-
deren wird. Was einer geworden ist und noch wird, ist er immer
nur aus sich selbst geworden und es waren nicht andere Men-
schen und keine Bildungserlebnisse, welche ihn geformt haben,
weil jeder Entwicklungs-Individualisierungs-Lebensweg immer autobio grafisch, autodidaktisch und bildungsdialektisch angelegt
ist. Aussenseiter-Meinungen können zum " Massengeschmack und zur Mehrheitsmeinung " werden. Nur die geistige Tiefe der Qua-
lifikation als Exzellenz stellt eine revolutionäre Internetmacht dar.
Es ist das Verschränkungsprinzip als Interverbundenheit des kollektiven Gedächtnisses der Quantenphysik, welches es bewirkt, um es mit dem französischen Schriftsteller Victor Hugo zu sagen, " dass nichts mächtiger ist, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist ".
Es ist bspw. der gleiche, dynamische Quantensprung einer kulturel-
len Medienrevolution des modernen Buchdrucks durch die beweg-
lichen Metall-Lettern der Druckerpresse von Johannes Gutenberg
zu Beginn der Neuzeit wie zum World-Wide-Web des Internets, wo Ideen noch schnellere und umfangreichere Verbreitung finden.
364.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der Eindruck vermittelt, dass der Mensch Geist hat, was in tausend säkularisierten, belanglosen Begriffen zum Ausdruck kommt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird erfahren, dass der Mensch niemals Geist hat und der Geist dann
nur in Erscheinung tritt, wenn sich das Bildungsbewusst-
sein unter das Gewissen des Entwicklungs-Individualisie-
rungs-Willen beugt und dann der Geist den Menschen hat, was im Entwicklungs-Einheits-Bewusstsein (Lebensüber-
einstimmung) zum Ausdruck kommt, wo der Bildungs-Geist-Dualismus aufgehoben wird).
365.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird Kritik geübt als das schlechte gesellschaftliche Gewissen. Beim Entwicklungs-Kul-
tur-Lernen geht es nur um die Befolgung des Entwicklungs-Individuations-Gewissens als nachträgliche Erkennt-
nisteilhabe an der Wahrheit*.
* Der Konformismus, die gesellschaftliche Anpassung, Medien-
meinung und der Tagesablauf ersetzen heute das Gewissen.
Anstelle des persönlichen Gewissens tritt immer mehr die
Staatsraison als eine intellektuelle Form des Gewissens, wo das individuelle Gewissen an den Staat abgegeben wird als ein ge-
bundenes, abhängiges Gewissen, was aber ist kein Einzelgewissen mehr ist. Das Gesetz (äussere Kontrolle) ersetzt das Gewissen
(innere Kontrolle). Wenn das Gewissen als der zentrale Ort er-
scheint, an dem die Dinge des Menschen und der Welt immer entschieden werden und die Spaltung des Menschen überwunden werden kann, ist das Entwicklungsgewissen der archimedische
Punkt des Menschen, von dem alles ausgeht und bewegt wird.
Ohne Gewissen hört der Mensch auf als Einzelner zu existieren,
denn nur im Einzelnen ist das Gewissen wach und nur als Einzelner besitzt der Mensch Zugang zum Gewissen. Das Gewissen ist im Einzelnen gebunden und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von seinem Gewissen bedrängt, während das Kollek-
tiv gewissenlos ist.
366.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen begründet sich der Ein-
zelne auf seine Bewusstseinsautonomie. Existenzangst vor Gewissensangst. Die lähmende Angst versperrt den freien Blick. Die letzte Entscheidung ist nicht mehr als Quelle
" das persönliche Gewissen ", sondern die allgemeine Vernunft, Gesetze und festgesetzte ethische Wertnormen oder einfach nur die öffentliche Medienmeinung, Arbeit (Geld) um jeden Preis (gesellschaftskonformes, pragmati-
sches Gewissen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen be-
gründet sich der Einzelne auf seine Entwicklungsauto-
nomie. Gewissensangst vor Existenzangst. Die letzte Entscheidung bleibt immer das subjektive Entwicklungs-
gewissen, als ringende,irrende Erkenntnis-Einsichtsform,
bei der man nie eine andere Wahl gehabt hat (individuelles, entwicklungskonformes, lebenssynchrones Gewissen). Je stärker das Gewissen, desto schwächer wird die Angst vor den Reaktionen der Aussenwelt. Das Gewissen schaut nach innen und sucht die Ruhe-Übereinstimmung mit den selbst gewählten Werten. Straf- und Verlustangst orientiert sich nach dem Aussen in der Mit-und Umwelt, wo der Person einen Nachteil entstehen könnte. Die Strafangst macht Menschen zu Befehlsempfängern, welche das Gewissen ausser Kraft setzt und den Lebensdruck noch verstärkt.
367.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Intelligenz der Schule, des Intelligenzquotienten der rechten Gehirnhemisphä- re, und die Schicht der wissenschaftlichen Gebildeten. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die Intelligenz des Lebens, des spirituellen Quotienten der linken Gehirnhemisphäre, des Individual-Logos der Berufenen und der Vorbilder*.
* Siehe auch Entwicklungs-Kultur-Lernen findet wechselseitig zwischen den beiden Gehirnhälften statt Nr.320 in Kulturlernen-8
368.) Bildungs-Kultur-Lernen hat die Absicht mit allem was man macht, mehr zu wissen. Entwicklungs-Kultur-Lernen hat die Absicht, alles was man macht, durch Überwindungs-Rematerialisierung zu transzendieren was auch als Unsterb- lichkeitslernen bezeichnet wird.
369.) Bildungs-Kultur-Lernen ist bspw. mit der Sexualität
als biologische Triebfunktion zur Fortpflanzung als Schlüssel zum Überleben als auch verantwortungsvoll im aus- und erleben der Sexualität umzugehen (Sexualkundeunterricht als Kultur des Eros und Energieauflösung des Sextriebes). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen liegt das Augenmerk mit der Sexualität sublimierungsgemäss durch Triebsinnver-
schiebung durch Transzendierung umzugehen, um damit der Sinnlichkeit eine edlere Richtung zu geben. Jetzt heisst es, was der Selbsterhaltung, der Fortpflanzung als Schaffung neuen Lebens und der Lust diente und Leben hervorbringt, dient jetzt der Fort- und Höherentwicklung und die Frucht-
barkeit bringt geistiges Leben hervor, weil in der Sexualität eine Kraft steckt, welche über den Menschen hinausführt. Der Geschlechtstrieb wird unwichtig, die Lebensschöpfung wird wichtig. Das Leben pflanzt sich auf höherer Entwick-
lungsstufe fort, weil die Triebkraft in den Dienst der Aufgabe gestellt wird. Ich lebe dann meine befreite Sexualität.
Die Neuschöpfung wird als geistiger Sexualakt verstanden als Individual-Logos-Schlüssel (Nr.404) für den Lebenssinn auch über den Tod hinaus. Der Eros ist eine geistige Macht und der Geist eine erotische (Der Eros als Erkenntnismittel und Quelle von Lebensenergie wird durch Energieum-
wandlung in den Dienst der Entwicklungs-Kultivierung ge stellt,was im Einzeln in der Lebensgestaltungspraxis persönliche Intimität bleibt) *.
* I.) Sublimare lat. heisst hochheben, Ablenkung, Umleitung, Sinnverschiebung, erhöhen und wird durch die Transzendierung als Verwandlungsprozess auf eine höhere Stufe als eine "Umgeburt" gebracht. Nur in der Sublimierung wird Substanz gebildet. Die Libidio (Lust) wendet sich zu einem Objekt als neues Ziel zu, wo sie ihre Gefühlsspannung übertragen kann. Die Leidenschaft der Liebesnacht wird bspw. zu einem neuen Roman,anstatt im Bett zu verglimmen, wird schöpferisch die Sexualität gelebt und transzendiert."Die Bücher, die er seine Kinder nannte" (Schriftstellerzitat).Die nächste höhere Sublimierungsstufe ist die Liebe. Was "Gott" nicht ist, kann meine Sehnsucht nicht erfüllen sagte der französische Mathe- matiker und Physiker Blaise Pascal einmal. Gott ist Frieden als höchste Befriedigungsstufe und dieser Frieden ist lustvoller als jegliche sexuelle Lustbefriedigung und der Verzicht wird als Freude empfunden*.
* In einem Goethe-Zweizeiler ist mehr Substanz als bei allen Liebes- abenteuer eines Casanovas. Denn sein Register der Lebenskunst hat ein gefährliches Loch. Er hat das Altern vergessen.Seine epikuräische Genießertechnik ist ausschließlich nur auf junge Sinne der Kraft und dem Saft des Körpers aufgebaut. Aber wehe, wenn sie ausfallen und die Sinne versagen, damit versagt auch einmal seine selbstgefällige Lebensphilosophie. Für den groben Genussmenschen geht die Daseinskurve unfehlbar abwärts, denn der Verschwender lebt ohne Reserven, er verludert und verliert seine ganze Wärme. Wer sich dem Geistigen verschworen hat, erfährt auch im Niederschatten der Jahre und oft bis in die patriachalische Goethezeit Verwandlungen und Sublimierungen, Klärungen und Verklärungen. Er steigert noch das Dasein zu intellektuellen Erhellungen und Überraschungen und die verminderte Spannkraft des Lebens entschädigt ihn. Altern ist für Casanova Untergang anstatt Übergang zum Neuen. Das Leben ver- langt als Gläubiger unerbitterlich den Zins zurück, was früh und zu rasch die ungebärdige Sinne genommen haben.Und so endet Casanova mit seinem Glück und mit seiner Jugend. Diese erscheint nur solange schön, sieghaft, so lange er vollkräftig auftritt.Hat man ihn heimlich zu seinem vierzigsten Lebensjahr beneidet wird er von seinem vierzigsten Lebensjahr bemitleidet*.
* In Textanlehnung an den österreichischen Schriftsteller Stefan Zweig.
II.) Wo Leidenschaft ist da ist Grösse und diese wird erst durch Sub-
limierung gross. Bei Katharina der Zweiten, genannt Katharina die Grosse, Kaiserin von Russland sagt man nach, dass in der Zeit ihrer grössten Leidenschaften (sie liebte das Leben im Fleische) auch ihre grössten Gedanken geboren wurden (" mein Kopf ist eine Gebärma-
schine "). Auch Auch Leonardo da Vinci, eine Künstlergestalt der Renaissance, verwandelte seine primitiven Triebe in schöpferische Höchstleistung. Es gibt keine Entwicklung ohne Sinnlichkeit.Das ewig männliche und weibliche drängt immer nach Vereinigung. Die geis- tigen Geschöpfe müssen wie die leibeigenen Kinder aus der Leiden- schaft heraus gezeugt werden. Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloss und erst durch die sublimierten Leidenschaften erschafft sich der Mensch als die tiefste Sehnsucht seiner Sexualität. Das Besondere und Geniehafte unter-
scheidet sich vom Normalen und Durchschnittlichen nur durch die Leidenschaft. Der Vernunft ist nur eine regulative Kraft und ihr fehlt das schöpferische Element. Die Vernunft kann nichts neues er- schaffen. Gemäss dem Dichterwort sollst du dich nicht fortpflanzen, sondern hinauf. In Goethes Faust zweiter Teil heisst es: "Das ewig Weibliche zieht uns hinan"; es ist das ewig Weibliche als Schöpfer- kraft, was und weiter bringt. Die Seele gilt als weiblich (schöpfe- risch). Das Weibliche löst eine Produktivität aus und es sind die Bücher, welche der Dichter seine Kinder nennt. Sieben Millionen Frauen gehen mit ihm ins Bett, "mit seinen Büchern". Frauen, so die These gelten als triebhafter, weil sie kosmisch näher sind und deshalb der Eros bei der Frau tiefer verankert ist als beim Mann*.
* Seine Sexualität ausleben ist in den jungen Jahren naturgemäss und was nicht anders sein kann, welche im gemeinsamen Erleben in der nächsten Entwicklungsstufe mündet und erst in der Selbst- und Individualverwirklichung an ihrem eigentlichen Ziel angelangt ist.
Die Sexualität als Ergebnis der biologischen Evolution entwickelt sich zur geistigen Evolution. Dass die geschlechtliche Triebkraft in jedem Einzelnen formbestimmend weiter waltet und in den höchsten kulturellen Schöpfungen weiter beteiligt ist.
III.) Mit seiner Sexualität verantwortungsvoll umzugehen entspricht keiner moralischen Wertnorm, sondern einerseits ist eine Sache der allumfassenden, energetischen Gesundheit, evolutionsbiologischer Fortpflanzungsaspekte, der in der menschlichen Natur liegende Partnerschaftsdrang und andererseits der sexuellen Sublimierungs-Entwicklungs-Weiterentwicklung. Die Liebeskraft wird zur Lebens-
kraft, die jeden Lebensaspekt des Lebens beflügeln kann. Was vor-
her Sex war, wird jetzt sexy. Die Verwandlung der Sexualität in Eros ist auch Bedingung für die christliche Mystik, wo Agabe und Eros nicht voneinander zu trennen sind und von " der Erotik der Seele " gespro-
chen wird. Die Begierde strebt nach einem heiligen Leben. Der Tod
und die Sexualität sind das Einzige im Leben, was nicht überwunden, aber sublimiert und transzendiert werden kann.
IV.) Die Ehe hat ihren Ausgangspunkt in der Sexualität, den sie aber
zu einer geistigen Einheit umgestalten soll. Die eheliche Treue wird als Vorstufe und Voraussetzung für ein zölibatäres Leben angesehen. Sex ist austauschbar, eine Liebesbeziehung nicht. Ehe in der höchsten Form die sexuelle Vereinigung geniessen in der Transzendierung als ein eins werden mit dem Anderen. Es wird nicht auf die körperlich Vereinigung verzichtet, sondern wird nur zu Ende gedacht, weil sie auf den Anderen gerichtet ist. In der Ehe gilt der Grundsatz: Sei sexu-
ell, aber lass es nicht dein Weg sein*.
* Nach einer Bewusstseins-Kalibrierungskala (0-1000) vom Hawkings hat das Geschlecht (Genderspezifisch) ab BW 600 keine Bedeutung mehr.
V.) Ein Jahrhundert lang wird innerhalb Europas die sexuelle Frage unter Quarantäne gesetzt.Erst der Psychologe Sigmund Freud hat den Begriff der Sexualität von der reinen physiologischen Geschlechts- bestimmung abgelöst und ihn von seiner Enge und damaligen moralischen Diffamierung des Niedrigen befreit. Es wurde über die Sexualität geschwiegen, zugedeckt als sei diese nicht vorhanden und die Erotik war verpöbelt. Freud ging es nicht um Anstand, sondern um Aufrichtigkeit. Er stellte fest, dass alle Neurosen ihren Ausgang von sexuellen Unterdrückungen nehmen.
VI.) Nietzsche vermutete in der Sexualität den stärksten Antrieb schöpferischen Schaffens. Eine Vergeistgung bedeutet Entsexuali-
sierung. Je tiefer der Sexrausch beim Geschlechtsakt, desto höher
die Sublimierungskraft.
VII.) In Buthan herrscht der Glaube, dass das Phallussymbol " Glück " bringt als das schöpferische Element und " die bösen Geister ver-
treibt ". Nur der Tourist verbindet dieses mit Sex.
VIII.) " Was bringt dir schon ein sexueller Genuss, dass es wenn vorbei, dir so vorkommt, als sei es nie gewesen und ich es eigentlich nicht gebraucht hätte. Nach der Sexlust ist vor der Sexlust".Ich habe meinen Leidenschaft befriedigt, aber lebe weiter im Unfrieden und habe nicht meinen Frieden, den ich gesucht habe".Die Lust auszu- leben ist bei Sublimierungsreife betrachtet nur Schöpfungsenergien mißbrauchen.Die Geschlechtslust ist unabhängig von dem Anspan- nungs- Entspannungs-Lebensrythmus*.
* Quelle unbekannt.
IX.) Christlich interpretiert ist der Sexualtrieb nur deshalb so stark, weil er als Teil des Erlösungsplanes einer religiösen Sehnsucht be-
trachtet wird. Die Verwandlung der Sexualität in Eros als Agabe ist auch Voraussetzung für die christliche Mystik. Sexualität heißt nicht nur die Lust suchen, sondern auch die Erfahrung der Lust auf dem Weg zu Gott machen.
X.) Der Begriff " Keuschheit " kommt vom lateinischen concius " be-
wusst " Bei dem Reformator Martin Luther wird er mehr als sexuelle Enthaltsamkeit verstanden. Heute versteht man umgangssprachlich mehr die ehelische Treue. Je keuscher, desto bewusster.
XI.) Unsere Sexualmoral ist ein naturfeindliches Vergangenheitserbe christlicher Triebunterdrückung, welche keine lebare Sexualmoral geschaffen hat. Das Leben der Frau galt in den Augen der Kirche ein Nichts, denn sie hatte keine Seele. Der Kir- chenlehrer Augustinus hatte die sexuellen Leidenschaften als sündhaft verdammt, aber studiert hatte man sie nicht. Maria (Mutter Jesu) ist eine unerotische zweite Mutter.Der Mystiker und Domini- kaner Heinrich Seuse sah in jedem weiblichen Wesen das Urbild des weiblichen, die himmlische Gottesmutter, aber auch die göttliche Sophie (Weisheit)."Flieh den vertraulichen Umgang mit einem Weibe und begnüge dich damit, die frommen Frauen dem Herrn zu empfehlen".
XII.) Die grösste Masse aller Frauen in der Geschichte existierte fast nur auf der Ebene von Tieren. Das 19. Jahrhundert war voller Prüderie. Alles Geschlechtliche wurde als unanständig verdrängt. Auch in anderen Kulturkreisen wird die Frau als zweitrangig betrachtet. Meister Eckhart hatte aber die Frau im Mittelalter als gleichberechtigte Seele gepredigt. Sublimierte Sexualität in Verbindung mit Spiritualität ist im Christentum nur vereinzelt zu finden. Der Zölibat ist keine Verneinung der Sexualität, sondern
stellt eine besondere Form da, diese zu kanalisieren (amor intellc- tualis)*.
* In der Gotik wurden die Tugenden als Frau paarweise "gut und böse" gegenübergestellt (z.B. Straßburger Münster).
XIII.) " Das Weib ist mein Hauptwerk, Gustav Klimt " *.
* Gustav Klimt war ein bedeutender österreichischer Maler, einer der bekann-
testen Vertreter des Wiener Jugendstils und Gründungspräsident der Wiener Secession.
XIV.) Siehe auch " Die Neuschöpfung wird als geistiger Sexualakt ver-
standen als Individual-Logos-Schlüssel für ein sinnvolles Weiter-
leben auch über den Tod hinaus " in der Hypothese "Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen"
XV.) Ohne Frau wäre der Mann ohne Glanz. In der Frau zeigt sich die Grösse des Mannes.Wer es zu etwas bringt hat dieses immer seiner Frau zu verdanken.
370.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird über die äussere Zukunft nachgedacht, über Zukunft gesprochen, spekuliert, extrapoliert und antizipiert. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird Zukunft gefühlt, ist die Zukunft, weil diese im Hier und Jetzt gestaltet wird. Es gibt keine andere Zukunft
als das Jetzt *.
* I.) Aus der Evolutionssicht sind Prophezeiungen, Zukunfts-Antizi-
pationen und sogar langfristige Planungen Unsinn und nicht integer, weil sich Evolutionsprozesse der perfekten Vorhersage entziehen
und sich nicht von aussen beeinflussen lassen. Auch in der Welt des deterministischen Chaos steht die Zukunft zwar fest, aber nie im Voraus erkennbar. Die Frage nach der Vorherbestimmung ist eine andere wie die Frage nach der Vorhersehbarkeit. Das Leben ist pla-
nungsmässig betrachtet ein chaotisches System. Entwicklung ist immer individuell und weil ein individuelles Gesetz widersprüchlich ist, verläuft die Entwicklung nicht gesetzesmässig.
II.) Von einer Zukunftsvorhersage im Jahre 1949, dass der Computer der Zukunft nicht mehr als 1,5 Tonnen wiegen wird zur heutigen Zukunftsvorhersage, in Anlehnung an den französischen Schrift-
steller Antoine de Saint Exupery, " dass man die Zukunft nicht vor-
hersagen kann, sondern man muss sie nur möglich machen ".
III.) Die Zukunft gehört denen, welche an die Wahrhaftigkeit ihrer Träume glauben und versuchen die Kindheit zum Beruf zu machen.
IV.) Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten, indem er
sich wandelt und nochmals so leben und handeln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere Unwahrheit gebunden und müssen uns von ihr freimachen. Eine andere Zukunft kann sich nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln. Siehe Textfortsetzung Nr.644 in Kulturlernen-14.
371.) Bildungs-Kultur-Lernen ist an die Schulnoten für den weiteren Lebenserfolg glauben. Entwicklungs-Kultur-Lernen
ist an das gute und Einzigartige im Menschen glauben, dass er einen Weg geht, welcher noch keiner gegangen ist und er die Welt zu einem besseren Ort macht und sich dem Vorwurf auseinandergesetz sieht, noch daran schuld zu sein*.
*Siehe auch den Gliederungspunkt "Glauben und Vertrauen" in Christentum-frueher-und-heute
372.) Bildungs-Kultur-Lernen ist anerkanntes Lernen und
der Einzelne ist das Subjekt der Belehrung (das Lernen selber). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist verkanntes Lernen und der Einzelne ist Objekt des eigenen Lernens (das Lernen an sich).
373.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird viel über das Entwicklungs-Kultur-Lernen als " lebenslanges lernen " gesprochen, was aber weder gelehrt noch gelernt werden kann. Dem lebenslangen Lernen steht das gotische Lern- prinzip als Entwicklungs-Kultur-Lernen gegenüber, wo das lebenslange Lernen durch Transzendierung überwunden wird.
* Die Weisheit des lebenslangen Lernens läuft zwar in allen Gassen,
wird als besonders wichtig “ betont, aber mehr als triviale Binsen -
weisheit darüber geredet als gelebt und hat keinen Lernwert und nachhaltige Wirkung mehr. Im praktischen Lebensalltag ist das le-
benslange Lernen und die Aussage "Jetzt habe ich wieder etwas da-
zugelernt " zu einer inhaltsleeren, entwicklungslosen und nicht ernst zunehmenden Redensart verkommen. Es wird auf eine Sprache beharrt, in der Worte nur kulturlose Hülsen und Sätze nur Floskeln sind.
374.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird gefragt auf welcher Schule ich war und von wem ich gelehrt wurde, weil je bekannter die Bildungsreinrichtung, desto grösser ist
das gesellschaftliche Renommee. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt das prosaische Dichterwort Friedrich Hölderlins; "Menschen haben es nicht mich gelehrt, mich trieb unedlich liebend ein heilig Herz Unendlichen entgegen "*.
* Wir sollen unseren Adel nicht verleugnen. Den Trieb in uns, das
Ungebildete. Zu bilden nach dem Göttlichen in uns.
* Friedrich Hölderlin, Dichter.
375.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Vernunft im Mittelpunkt des Denkens und der Entscheidungen. Dem Verstand bleibt der Geniebegriff fremd. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der "Instinkt"(Individual-Logos) hundert mal klüger als die Vernunft und das Genie tausendmal grösser als der Verstand *.
*I.) Die Sprache des inneren Friedens als Zeichen der Entwicklungs-
konformität und Lebensübereinstimmung steht höher als jede kritische Vernunft. Die Vernunft kann auch keine Entwicklungs-
reife erzeugen,obwohl es sehr vernünftig ist, sich zu entwickeln.
Deshalb hat der Reformator Martin Luther der Vernunft abge -
prochen, "die Welt heilen zu können".Auch der Philosoph Nietzsche hat die Griechen als oberflächlich bezeichnet, weil die Säkularisie-
rungsvernunft von ihnen stammt. Was vernünftig gilt, hat die Ge-
schichte der Vernunftsentwicklung gezeigt, ist abhängig vom Zeit-
geist und auch die Vernunft ist der Entwicklung unterworfen. Die Vernunft ist erst einmal unvernünftig und eine Zeit des Chaos,
der Zerstörung und des Leidens muss oft vorangehen, bis die Ver-
nunft vernünftiger wird. Es liegt in der menschlichen Vernunft
selbst vernünftig sein zu wollen, aber unvernünftig zu handeln. Die auf die Sollvernunft gegründeten Systeme haben sich immer sehr
als brüchig erwiesen. Was durch (bewusste/unbewusste) Willens-
impulse vorgegeben ist, wird durch die Vernunft legitimiert.Wenn
es nach der Sollvernunft geht, können wir uns eigentlich die Hälfte der Gesetze sparen und bald wird unser Land nicht mehr regierbar sein. Die Vernunftskultur dauerte in Frankreich während der fran-
zösischen Revolution gerade einmal ein Jahr. Die Vernunft muss deshalb vom zeitgeistigen, pragmatischen, gewohnheitsmässigen
und egoistischen Inhalten befreit werden und die Vernunftsquelle sollte das Entwicklungs-Individualisierungs-Gewissen als objektive Einzel- und Sollensvernunft sein. Erst bei Entwicklungsreife wird die Vernunft vernünftig, wegweisend und tragfähig. Das Ethos ist dann nicht mehr nur hypothetisch, sondern kategorisch. Auch bei kom-
plexen, kontextuellen Fragestellungen versagt das Prinzip der
reinen Vernunft und auch die Quantenphilosophie ist für die Ver-
nunft noch nicht thematisiert. Auch lag der physische Vernunfts-
schwerpunkt der Aufklärung im Gehirn und im Kopf, während
schon die Römer wussten, dass zu einem gesunden Geist ein gesun-
der Körper gehört. Der Geist als das Vollkommenheitsideal wurde überbewertet und der Körper auf Grund mangelnder biologischer,
medizinischer Kenntnisse und besonders um der Entwicklungs-
notwendigkeit willen unterbewertet.
II.) Der Vernunftsbegriff wird überstrapaziert. Es ist der Glaube an eine theoretische, abstrahierende, formalisierende, praktische und absolute Vernunft als Lebensorientierung und dass der Mensch aufgrund seiner Vernunft besser werde, wie der Philosoph Kant es
artikulierte. Es stellt sich die Frage was ist vernünftig und was hat mich die Vernunft gelehrt ? Kann sich die menschliche Vernunft aus sich selbst überhaupt begründen, weil der Gegenstand der Vernunft die ungegenständliche Vernunft selber ist. Unsere Vernunft beant-
wortet die grundlegenden Fragen des Menschen nicht mehr. Es ist,
wie der Philosoph Jürgen Habermas richtig erkannt hat,dass die Relativität der Säkularisierung als Vernünftigkeit im Weltmaßstab
die Religion nirgends ersetzt hat. Die Vernunft muss kritisch sich
entwickeln und sollte nicht dogmatisch gebraucht werden. Die Vernunft darf nicht durch den Glauben aufgehoben werden im Sinne von " tollere und destruere", sondern aufgehoben im Sinne von conservare und elevare d.h.; sie kommt zu sich selbst und führt
über sich selbst hinaus.
III.) Wir kommen nicht als Mitglieder einer bestimmten Religionsge-
meinschaft auf die Welt, aber die ethischen Prinzipen sind ange-
borener, menschlicher Natur. Völker und Sprachen gibt es viele,
aber nur eine Menschheit. Es ist der Kosmopolitismus, dem alle
grossen Geister und Gebildeten gehuldigt haben, der bisher nur
aus durch die abstrakte Vernunft, aber nicht durch den wissen-
den Verstand begründet war. Wer das nicht begreift, könnte man
in Anlehnung an dänischen Physiker Nils Bohr sagen, hat die Quan-
tenphysik nicht verstanden.
IV.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist der persönliche Vernunftsge- brauch eigentlich eine leere Worthülse, weil alles angeblich Vernünf- tige schon vorgeben ist, andere für uns vernünftig gedacht haben, meine Willensimpulse durch die geltende Vernunft legitimiert wer-den und die Vernunft nicht auf den Prüfstand gestellt werden muss. Die reine Vernunft hat sich angemaßt, ohne Nachprüfung durch Erfahrung nur im Denken und Erkennen weiterzukommen. Es ist das Bestreben des Rationalismus die Welt rational zu verstehen und durch die Vernunft beherrschen zu lernen. Der Vernunftsbe-
griff wird überstrapaziert und die Vernunft wird degradiert zum Intellekt, zur praktischen Vernunft und zweckrationalen Verfügbar- keit. Es ist der Glaube an eine theoretische, abstrahierende, forma- lisierende, praktische regulative und absolute Vernunft als Lebens- orientierung und dass der Mensch aufgrund seiner Vernunft besser werde, wie der Philosoph Kant es artikulierte (Vernünftigkeit durch die Vernunft als Denkmittel und das Ethos bleibt hypothetisch). Beim Eentwicklungs-Kultur-Lernen stellt sich die Frage, was ist vernünftig und was hat mich die Vernunft gelehrt ? Kann sich die menschliche Vernunft aus sich selbst überhaupt begründen, weil der Gegenstand der Vernunft die ungegenständliche Vernunft selber ist. Unsere Vernunft beantwortet die grundlegenden Fragen des Menschen nicht mehr. Die Vernunft kommt erst in der persönlichen Entwicklungs-Individualisierung im praktischen Lebensvollzug zu ihrem Vernunfts- recht, weil " das angeblich Vernünftige " und jede individuelle Ent-
wicklungsentscheidung auf den Prüfstand gestellt wird und vieles als entwicklungseinzel-unvernünftig angesehen wird, weil das Einzelge- wissen und der Entwicklungs-Individualisiserungsweg nicht mit der allgemeinen Vernunft konform sein kann. Entwicklung ist immer individuell und weil ein individuelles Gesetz widersprüchlich ist, verläuft die Entwicklung nicht gesetzesmässig und vernunftsnor- miert. Es gibt keine allgemeinen Werte, sondern jeder muss seine eigenen Werte und Maßstäbe für den individuellen Lebensstil
finden. Die reine Vernunft ist machtlos. Um besser zu werden muss der Mensch transzendieren können, aber dieser regulativen Kraft fehlt das schöpferische Element und nur darauf kommt bei dem gotischen Lernprinzip an. Die Vernunft muss kritisch sich entwickeln und sollte nicht dogmatisch gebraucht werden (durch die Unvernunft in der Lebensauseinandersetzungs-Transzendierung wird man erst vernünftig und das Ethos wird kategorisch .
V.) Beim Bildung-Kultur-Lernen wird die menschliche Natur durch die wissende, moralische Bildungsvernunft scheinbar geläutert. Es wird argumentiert, begründet,belehrt, an Gesetze, Moral, Lebenserfahrung und Vernunftseinsicht appelliert, warum ich das tun oder nicht soll (sollen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Vernunft durch die sich wieder erkennende Entwicklungsnatur geläutert und es entfallen Argumente, Begründungen, Belehrungen, Gesetze, Moral, Lebenser- fahrungen und die Vernunftseinsicht als das warum, was ich tun oder nicht tun soll, weil sich das Leben im Entwicklungs-Indivi-dualisie- rungs-Prozess selbst moralisiert (wollen).
VI.) Vernunft führt nicht automatisch zur Religion.
VII.) Durch die Leidenschaften lebt der Mensch, durch die Vernunft existiert er bloss*.
* Nicolas Chamfort, französischer Schriftsteller.
VIII.) " Wenn man gar nicht gegen die Vernunft sündigt, kommt man zu überhaupt nichts*.
* Albert Einstein, theoretischer Physiker.
IX.) Der Mensch kommt fast nie aus der Vernunft zur Vernunft *.
* Chevles-comis des secondat Montesquieu.
376.) Das Bildungs-Kultur-Lernen konzentriert sich auf anlagengemässe Bildungsfächer. Der innersten Neigung des Entwicklungs-Kultur-Lernens kommt kein normiertes Bildungsfach entgegen, weil das Leben aus Aufgaben einer Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld besteht.
377.) Bildungs-Kultur-Lernen ist in DM/Euro/Bitcoin/Wäh-
rungs-Geldkategorien umwandeln denken und rechnen lernen (Geldakkumulations-Sinn). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist in den Entwicklungs-Kategorien des gotischen Lernprinzips denken und umwandeln lernen als Rematerialisierung-Erkenntnis-Wachstumsmittel zum Individuationszweck (Entwicklungstransformations-Sinn).
378.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ruht der Geist, wenn er es gelernt hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ruhelo-
ses lernen und der Geist muss es immer wieder neu erobern.
379.) Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt nach der rationalen, analytischen Kausalitäts-Methode (eindimensionales Ler-
nen). Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt nach nicht-line-
aren Dynamiken, der Komlexitäts-und Synthesemethode strebend (mehrdimensionales Lernen)*.
* I.) Das lineare Kausalitätsdenken wurde durch nicht-lineare Dyna-
miken ersetzt und die multikausalen Zusammenhänge sich in Wahrscheinlichkeits-, Vermischungs-, Emergenz- und Komplexitäts-
theorien wieder finden. In der nicht-linearen Welt gibt es keine Ur-
sachen, sondern nur Wechsel- und abfolgende Zusammenhangs-
wirkungen. Das (Entwicklungs)kausalitätsprinzip muss als Fina-
litäts- und Synchronisationsprinzip zur Ein- und Ganzheit hin verstanden werden als eine Kausalität des Geistes der Wechsel-
wirkungen, der Entwicklungszufälle, der Bewusstseinsfaktoren und Entwicklungszusammenhänge als quantenphysikalische Kausalität zur physikalischen Kausalität. Beim Kausalitätsdenken sind die Ursachen, welche der Welt zugeschrieben werden, nur im Bewusst-
sein als intellektuelles Konstrukt aufgrund der eingeschränkten Wahrnehmungsfähigkeit innerhalb des dualistischen Paradigmas vorhanden. Die Chaosforschung, eine Komplexitätstheorie im
Bereich der Mathematik und Physik, befasst sich im Kern mit diesen dynamischen Systemen.
II.) Wenn der Materialismus und Rationalismus den kausalen Ablauf zum obersten Gesetz macht, der verzichtet auf die Erkenntnis der ersten Ursachen.
III.) Die unsichtbare Welt, die physisch nicht messbaren Bereiche ist
eine Domäne der Geisteswissenschaft, welche die Hintergründe des Sichtbaren erforscht. Die sichtbare Welt ist die Domäne der Natur-
wissenschaft die den Vordergrund betrachtet und den Hintergrund nicht erfassen kann. Deshalb forderte der Nobelpreisträger und Quantenphysiker Max Planck die Einbeziehung des Geistes als eine unabdingbare Notwendigkeit in der Naturwissen schaft. Eine Wissenschaft, die den Geist nicht ihr Denken miteinbezieht, kann nicht zur Wahrheit vordringen. Materie ist nur geronnener, mani-
festierter Geist. Denn die Materie bestünde ohne den Geist gar nicht und nur der unsichtbare, unsterbliche Geist ist das Wahre.
380.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist von und über Genies der Menschheitsgeschichte lesen, reden und lernen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist ein Lebensgrundgefühl entwickeln selbst ein potentielles Genie der Selbstevolution zu werden und zu sein.
381.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es, das Genie ist einhundert Jahre seiner Zeit voraus. Beim Entwicklungs- Kultur-Lernen heisst es, dass der Mensch einhundert Jahre seiner Zeit hinterher hinkt*.
*I.) Wenn in der Webpräsenz Jeder ist ein Genie der Selbstevolution behauptet wird, dass potentiell jeder ist ein Genie der Selbst-
evolution sei und in einem Atemzug sein zukünftiges Genie mit Giganten der Weltgeschichte oder anderen Genies, welche kulturell Grosses geschaffen haben, verglichen wird, kann das erst einmal als Utopismus, ein surreales Lebensideal und als Gewähltheitswahn abgetan werden. Wer von morgens bis abends rechtschaffen seiner Arbeit nachgeht, seinen familiären und gesellschaftlichen Verpflich-
tungen nachkommt und über die Alltagsbewältigung keine weiteren geistigen Interessen hat, für den bleibt das potentielle Genie der Selbstevolution einer Individualgeschichtlichkeit eine entwicklungs-
verfrühte, leere und beziehungslose IIlusion.
II.) Jeder ist ein potentielles Genie der Selbstevolution kann erst ein-
mal als Utopismus, ein surreales Lebensideal und als " Gewählt-
heitswahn " und als Traum vom Übermenschen abgetan werden.
Es wird aber kein neuer Geniekult auf den Thron gehoben, weil
Genies nicht geboren werden, sondern sich entwickeln und nur gefesselte Riesen sind. Die Schöpfung des Genies entspringt nicht
aus einem Nichts heraus, sondern ist ein Produkt einer permanen-
ten, individuellen Entwicklung. Jedem Einfall geht eine geistige Mühearbeit mit vielen Irrtümern voraus. Wir leben ganz ohne Zwei-
fel in der für Menschen besten Zeit, die es jemals gab und keine
Zeit war entwicklungsherrlicher zu leben.
III.) Aber jeder ist von seiner Entwicklungsanlage her im Natur-
keim des Individual-Logos ein Grosser, ein potentielles, noch nicht entwickeltes Genie, ein Herkules in der Wiege, nur er weiss es noch nicht und der lange Entwicklungs-Individualisierungsweg dahin interessiert ihn nicht, weil er so bleiben will wie er ist. Genies wer-
den nicht geboren, sondern entwickeln sich und sind nur gefesselte Riesen. Die Schöpfung des Genies entspringt nicht aus einem Nichts heraus, sondern ist ein Produkt einer permanenten, individuellen Entwicklung. Jedem Einfall geht eine geistige Mühearbeit mit vielen Irrtümern voraus. Aber bei vielen Grossen war nur die Beherr-
schung, das Durchhalten und der Glaube an sein Genie(selbst) das einzige Genie. Es gibt niemanden, der nicht einmal seine Stunde hätte, der Schmerz vergänglich, aber der Stolz bleibend ist und ein jegliches seine Zeit hat, wie der Reformator Martin Luther zu sagen pflegte. Die Ausdauer wird, wie der humoristische Dichter und
Zeichner Wilhelm Busch einmal konnotierte, früher oder später immer belohnt, meistens später. Neurologisch betrachtet sieht das Gehirn eines Genies nicht anderes aus als das Gehirn eines Durch-
schnittsmenschen, auch wenn es bei Genies oft in Spiritus aufbe-
wahrt wird.
IV.) Es wird aber kein neuer Geniekult auf den Thron gehoben, weil Genies nicht geboren werden, sondern sich entwickeln und ge-
fesselte Riesen sind. Die Schöpfung des Genies entspringt nicht aus einem Nichts heraus, sondern ist ein Produkt einer permanenten, individuellen Entwicklung. Jedem Einfall geht eine geistige Mühe-
arbeit mit vielen Irrtümern voraus. Wir leben ganz ohne Zweifel in
der für Menschen besten Zeit, die es jemals gab und keine Zeit war entwicklungsherrlicher zu leben.
V.) Das Geniale und Genialische ist keine Bildungskognition, sondern hat seine Wurzeln liegen in der Kindheit und Jugendjahren, in der Genese, in der religiösen Sozialisierung, im Eltern- und Erbgut, in den Landschaftseindrücken der Region, welche einen geprägt haben. Was die Evolution uns in die Gene geschrieben hat, bleibt auch unter dem Mantel von Kultur und Zivilisation lebendig.
VI.) Es ist weniger das geniealische eines Goethes, Mozarts, Bachs etc.,
denen das Geniehafte leicht und selbstverständlich war und nicht darüber nachdachten, sondern mehr der Genius eines van Goghs, Beethovens etc., die alles errungen, die Lebensschwere ertragen und ständig nur ver- und nachgebessert haben, um es aus sich selbst zu schöpfen. Die Ausdauer seinen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg zu gehen, bleibt erst einmal das einzige Genie.
VII.) Jeder Künstler war zunächst ein Amateur*.
* R.W. Emerson, amerik. Philosoph und Schriftsteller.
382.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der Geniebegriff
so verstanden, wo z.B. alle 200 Jahre ein Grosser (Genie) geboren wird, diese mit fast religiöser Verehrung be-
wundert wurden und nur in Übersteigerungen wie bspw. literarisch geschrieben wird. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen unterliegt auch das Geniebegriffsverständnis dem Gesetz des Werden und Vergehens, wo niemand heraus- treten kann und damit einer Weiterentwicklung unterwor-
fen und die Zeit des traditionellen Geniebegriffs vorbei ist. Heute heisst es, es gibt keine besonderen Menchen mehr zu jeder wird einmal zu einem Genie der Selbstevolution werden.
383.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erfahre ich im Com-
puterunterricht, dass China bis im Jahre 2030 den Ver-
einigten Staaten den Rang als führende Nation für künstliche Intelligenz ablaufen wird oder die Innovatio-
nen der Digitalisierung werden künftig den Alltag vom Millionen von Menschen bestimmen und diese kommen
aus China, USA, Japan aber auch zwischen Flensburg und Konstanz werden Innovationen geboren. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen kenne ich das lebensimmanente, gotische Lernprinzip, was dem Bildungs-Schul-Lern-Prinzip den Rang ablaufen und lebensführend für alle sein wird und viele Schulbücher zur Makulatur werden lässt.Die Innovationen des gotischen Lernprinzips zur Entwicklungs-Individuation werden künftig den Alltag vom Millionen von Menschen bestimmen und diese kommen von einzelnen Entwicklern, welche den Mut zu haben, ihr eigenes Leben der Individu-
alisierung zu leben und das gotische Lernprinzip zum
Lebens-Alltag-Programm zu machen. Wer das gotische Lernprinzip verstanden hat, hat sein Leben verstanden.
Der Einzelne geht seinen Weg und die anderen werden
darin mitgezogen und erzogen. Es ist Victor Hugos Fest-
stellung, dass nichts auf der Welt so mächtig ist, wie eine Idee, deren Zeit gekommen ist*.
* Siehe auch Neues,digitales Zeitalter
384.) Bildungs-Kultur-Lernen ist eine gesellschaftliche Kopie, was es zu lernen gilt.
- Kulturtechniken wie bspw. lesen, schreiben, rechnen lernen.
- Zu lernen seinen Lebensdaseinsplatz in der Gesellschaft zu finden.
- Zu lernen seine ökonomische Existenz sich aufbauen für ein gelingendes, existentielles Leben.
- Zu lernen ein integrativer, angepasster, solidarischer Gesellschafts- und gesetzeseinhaltender Staatsbürger zu sein.
- Zu lernen einmal viel Geld zu verdienen und zu haben.
- Zu lernen (Familien)verantwortung zu übernehmen.
- Jedes Jahr seine Steuererklärung abgeben lernen.
- Die vorherrschende Konsumkultur zu pflegen und gut leben zu lernen.
- Aller Besitz zu betrachten, um sich darüber zu definie- ren, reicher zu werden und noch abgesicherter sein zu lernen.
- Es kommt immer nur darauf an, dass alles gut aus geht zu lernen.
- Zu lernen dass es nur darauf ankommt gute Karten im Leben zu haben.
- Zu lernen seinen Freizeitkulturinteressen nachzugehen.
- Zu lernen Mittelpunkt im gesellschaftlichen Leben zu werden.
- Zu lernen möglichst lange zu leben und den Tod als gesellschaftliches Tabu zu verdrängen (weil diese ausgelassene Chance gar nicht be- und gewusst ist auch damit ein schlechter Tod wegen der Entwicklungslo- sigkeit riskiert wird).
- Zu lernen nach seinem Tode möglichst ein grosses Erbe zu hinterlassen.
Entwicklungs-Kultur-Lernen ist eine Kopie seines Entwick- lungs-Individualisierungs-Lebenslaufes, was es zu ent- wickeln gilt.
- Lebenstechniken wie bspw. die Detailvielfalt des gotischen Lernprinzips lernen.
- Seinen Lebenssinnplatz in der Gesellschaft finden lernen, wo zu er geboren und sonst zu nichts nutze ist.
- Eine Berufungsexistenz durch einen ständigen Berufs- wechsel erschaffen lernen.
- Den Kollektivnormen der Vergesellschaftung zu ent- wachsen und ein subsidiärer Einzelmensch für das Ganze und alle da zu sein zu lernen.
- Ein einzigartiger, nicht ersetzbarer "Selbst-werde-Mensch" und niemand anders sein zu wollen zu lernen.
- Dass das Leben individuell gelingt und ein Genie der Selbstevolution zu werden lernen.
- Alles als Rematerialisierungsmittel zum Entwicklungs-Individuations- und Erkenntniszweck im Zusammenhang und im Verhältnissinn zu meiner Entwicklungsbedeutung zu betrachten lernen.
- Zu lernen, dass alles Sinn macht, wie es ausgeht und aus jeder Irrtumserfahrung gelernt wird.
- Zu lernen, dass es nur darauf ankommt mit den Karten, die ich habe, gut zu spielen.
- Zu lernen jeden Abend ein besserer Mensch zu sein als morgens.
- Zu lernen seine Lebenszeit im " hier und jetzt" evolu- tionär zu nutzen.
- Zu lernen durch seine Individualisierungsentwicklung Vorbild werden.
- Zu lernen ein individualgeschichtlicher Mensch zu werden.
- Zu lernen ein Individualisierungs-Gewissensmensch zu werden.
- Seine Entwicklungs-Individualisierungs-Wahrheit leben zu lernen.
- Zu lernen, dass uns nach der Arbeit nicht der Tod sondern ein neuer Lebens-Sinnabschnitt erwartet.
- Die säkulare,evolutionäre Nachfolge Nachfolge Christi verstehen lernen.
- Lebenslanges Lernen, aber im lebenslangen Entwick- lungs-" Hier und Jetzt-Sinne" zu lernen.
- Bei meinem Tod sollte die Welt ein klein wenig durch mich besser geworden sein und ich auch noch daran schuld bin zu lernen.
- Wahrheitsindividualisierung zu lernen.
- Unsterblichkeit zu lernen.
Es ist alles lächerlich, wenn man an den Tod denkt und deshalb (schon in jungen Jahren) ein Lebensgrundgefühl für das Unsterblichkeitslernen* zu entwickeln. Das heisst lernen nicht mehr das Spiel des immer mehr anstatt genug mitzuspielen. Ein z.B. noch grösseres Haus, die zweite Frau, die dritte Million, ein Auto mit 600 Pferdestärken, eine Kreuzfahrt über sechs Monate,der nächste Karrieresprung. Wenn es genug ist zum Leben, brauchen wir diesen Ballast, der alle Lebenskräfte in Beschlag nimmt,Lebensunruhe bedeutet und uns unfrei macht. Wenn ich sterbe, ist all dieses wieso belanglos*.
* Deshalb sollte dann der Mensch einmal Rechenschaft " am grossen Gerichtstag " abgeben müssen, wird er nicht gefragt z.B. ob er ein guter Staatsbürger gewesen ist, was die anderen gemacht haben, nach seinem Bekanntheitsgrad, wie viele Tore z.B. als Fußballstar einmal eingenetzt wurden, nach seinem Bankkontostand, welche Machtposition, welchen Beruf und Besitz und für was er Zeit und Interesse hatte und wie löblich die Grabrede des Pfarrers war, sondern Auge in Auge nur nach seinem persönlichen Gottesverhält-
nis d.h., ob er sich treu und entwicklungsehrlich geblieben ist (sterben in der Lebensauseinandersetzung gelernt hat), immer das Bessere und Höhere gewollt und egoistisch war für andere, indem er :
und dieses das Einzige ist, was den Menschen begründet und seinem Leben seinen Sinn gibt.
385.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen vergleiche ich mich mit anderen Idolen, Vorbildern und möchte sein wie diese. Es wird das Richtige, Grosse, geniehafte und Bessere in der Vergangenheit und bei anderen gesucht, die medial be-
kannt, reich, geschichtlich sind und sich über Luxuspro-
dukte oder ihre Macht definieren und mir das Gefühl ver-
mitteln, minderwertig zu sein. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen vergleiche ich mich mit niemanden, weil jeder Mensch ein einmaliges Genie ist und ich mir selbst Vorbild, Weg und Ziel bin. Es wird das Richtige, Grosse und Bessere in der Gegenwart nur bei sich selbst gesucht und ent- wickelt. Die Unersetzlichkeit hat Grösse, wenn sie objek- tiven Charakter gewinnt d.h., für alle dann gültig ist *.
* I.) Weil wir nichts sind, suchen, bewundern wir, ahmen wir nach, vergleichen uns mit anderen und lassen uns von anderen aus der Ruhe bringen zum weil ich mich selbst werde und bin, bin das Besondere und mache den Unterschied aus. Durch immer mehr Selbstähnlichkeit neutralisieren wir die Fremdartigkeit und jeder Personenkult wird mir fremd ".
II.) Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, Mißstände zu kritisieren sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir. Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Reformen, Technik, Schutzmassnahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Entwicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt ", macht den Unterschied aus, ist das Besondere, braucht nichts zu beweisen und beneidet niemanden mehr. So wir wir sind, ist die Welt. Die Probleme des Einzelnen sind so komplex und gewaltig, genauso gross wie die Probleme der Welt sind. Jeder Mensch ist sein eigenes Universum und bewegt sich dem geistigen Weltzentrum parallel..Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, wird zum Mittelpunkt für die Anderen.Der Erscheinung des Menschen sagt mehr aus als sein Beruf. Der besondere Mensch wird erspürt, gefühlt, füllt den Raum mit seinem Dasein. Früher habe ich ge- sucht, gewollt und jetzt werde ich gesucht und gewollt. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses. Was Wert hat, macht sich selten und gerät in den Hintergrund. Er genügt sich nur noch selbst sein,will nicht mehr sein und nur (da)sein. Gut lebt der, der im Verborgenen lebt.Es erwartet keiner etwas von mir, sondern ich erwarte nur etwas von mir. Nur wer sich zum Helden macht, hält sich persönlich für eine Niete. Er will beneidet werden, dass er sich nicht so elend vorkommt.
III.) Der gesellschaftliche Zustand ist der Zustand Einzelner, die Entwicklung gewagt haben und wagen, weil der gesellschaftliche, angepasste Mensch wenig kulturfähig ist. Eine Gesellschaft lebt
nur von denen, welche sich entwickeln und bewusst an ihrer Indi-
vidualisierung arbeiten. Deshalb ruht alle Hoffnung auf dem Ein-
zelnen, wenn die Politik handlungsschwach, die Gesellschaft
orientierungslos, ein Werteverfall beklagt wird, moralische Auto-
ritäten fehlen und Krisen das Land durchschütteln. Der Entwickler
ist unersetzbar und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die An-
deren durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen
den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss
es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu
einem besseren Ort. Wer seinen Mittelpunkt gefunden hat, wird
auch zum Halte- und Mittelpunkt für die anderen.
386.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist als fremder Lebens- weg nicht der eigene Weg ( " In die Fremde gehen, um heim zu kommen“). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der eigene Entwicklungs-Individuations-Lebensweg zu sich selbst. In der Heimat werden die Keime gelegt und in der Fremde werden sie entwickelt (" Weil erst durch in der Fremde seinen Weg gefunden, ist er daheim angekom-men ").
387.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht man davon aus, dass es wie bisher so weitergeht und das es richtig war, wie ich erzogen worden bin, was gelehrt wurde und was ich alles gelernt habe und auch das vorherrschende Menschenbild das Lernrichtige für die nächste Generation ist (Vertrauen auf Andere). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stelle ich fest, dass es nicht so weitergeht wie bisher, meine Erziehung, Bildung und mein Beruf nichts Bleibendes und endgültiges waren und das vorherrschen- de Menschenbild neu gedacht werden muss, weil alles dem ewigen geschichtlichen Gesetz des Vergehens und Werdens unterliegt. Weil ich mich nicht darauf verlassen konnte, musste ich ständig nachkorrigieren, neu lernen, Pläne aufgeben und in der Angst leben. Entwicklung vorwärts geht nur über Entwicklung zurück (Vertrauen zu sich selbst).
388.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist seinen Weg über die Bildung und Ausbildung suchen. Er besteht aus möglichen Alternativen wie z.B. erster, zweiter, dritter Bildungs-
weg als auch in der gesamten beruflichen Ausbildungs- und Studienvielfalt. Der Wege sind viele und spiegeln etwas vom Ganzen, aber kein Weg ist das Ganze (der Mensch sucht einen Weg). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist seinen Weg über die Entwicklung in der Selbstentfaltung suchen. Er ist ein alternativloser- und einzigartiger noch nicht gegangener Entwicklungsweg und steht für das Ganze. Alles vor der Entwicklungswegreife war Vorbe reitung und Inkubationszeit und Wartezeit (das Leben geht weiter, in dem es sich einen Weg sucht).
389.) Bildungs-Kultur-Lernen prägt Lebensepisoden. Entwicklungs-Kultur-Lernen prägt Lebensepochen.
390.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist erst einmal den Weg nach oben zu gehen, um den Weg nach unten zu finden. Die Entwicklungsdisharmonie ist oft Voraussetzung und Vorbereitung als der dialektische Lebenswiderspruch für eine Lebenskonformität. Der (Krisen)weg aller Entwick- lung ist das schillerische Diktum von der Natur durch die Unnatur zur Natur zurück. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist seinen Entwicklungweg nach unten zu gehen, um den Weg nach oben zu finden. Der Sinn der Dekons- truktion ist die Erkenntnis, dass jeder Weg ausser dem eigenen Entwicklungsweg kein verlässliches Lebensfun- dament darstellt. Er ist geprägt von Selbsterziehung und Selbstveränderung, von Entwertung, Umbildung, Um- lernen und sich freimachen von selbstgeschaffenen Abhängigkeiten und von entwicklungsüberholten, ent- wicklungshemmenden Einstellungen, Qualifikationen, Lebensgewohnheiten und materieller Einstellung und findet sich in Lebenskrisen wieder. Es ist etwas aufgeben, woran man einmal glaubte, sich gewöhnt hat oder geprüft worden ist, was letztes Endes nur für die jeweilige Entwicklungsphase dienlich war, aber bei neuer Reife ein Festhalten daran die weitere Entwicklung blockiert. Es geht nicht darum, in erster Linie den gegenwärtigen Zustand zu bewahren und zu vermehren, sondern ihn für einen besseren Entwicklungszustand durch Veränderung zu überwinden und zu sublimieren als Entwicklungsmen- talität. Ich kann nicht mehr der Alte bleiben wie ich bin.
391.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist eine andere Sicht-
weise als die Erziehung, Alphabetisierung und Soziali- sierung einnehmen, das grenzt schon fast an Verrat an
der Gesellschaft, weil die nach aussen gewonnene Sicht- weise mühsam erworben wurde und man sich darauf begründet hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wäre keine andere Sichtweise als die Erziehung, Alphabetisie- rung und Sozialisierung einnehmen Individualisierungs-Verrat an sich selbst, weil dieses meine Rechtfertigung und Sinnbestimmung als die Zukunft der Gesellschaft ist.
392.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen herrscht eine Ruhe vol-
ler Spannung. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die
Ruhe aller Unruhebegung Suchziel.
393.) Beim Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es um die Sache und ums Geld verdienen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um das Wesen einer Sache und damit ums Geld haben *.
* I.) Das Höhere schliesst automatisch das Niedrige mit ein.
II.) Materialismusentwicklung ist die Weiterentwicklung des negativ belegten Materialismusgedankens in allen Lebensbe- reichen, dass alles Sichtbare mit unsichtbaren Entwicklungs- möglichkeiten und Entwicklungseigenschaften als Symbol, Gleichnis, Prüfstein, Selbsterziehungsmittel zum Individualisie- rungs-Sinn-Zweck geschaffen wurde und über den Gebrauchs-
und Geltungsnutzen und den materiellen Wert hinausgeht. Solange der Materie-Sinnzweck draussen bleibt ist das Leben gespalten und ohne Entwicklungs-Individualisierungs-Gewinn.
Es ist der Weg vom Primitiv-Materialismus des immer mehr und immer nur das Neue zum Auseinandersetzungs-Materialismus als Mittel zum Entwicklungs-Erkenntnis-Individualisierungs-Zweck.
Es ist die Rematerialisierung als Gesetzmässigkeit zur Erhaltung von Energie und Materie im Weiterentwicklungs-Sinne, was über die Dinge hinaus auf etwas Höheres und Besseres verweisen will, wozu der Mensch durch seine Entwicklung fähig sein kann. Siehe auch Textfortsetzung des Rematerialismus
394.) Beim Bildungskultur-Lernen werden Scheinwertattri-
bute in Dinge projiziert und fälschlicherweise als das Wesen der Dinge angesehen (Luxuswarenwert, Raritäten, Sicherheitsdenken, Statussymbole,Kulturwerte). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden Entwicklungswert- prädikate als das Wesen der Dinge angesehen. Die Ent- wicklungsidee macht erst den Wert aus, weil die Ent- wicklung ihren Wert in sich trägt. Das sichtbare, materi-elle ist die Form und die äussere Erscheinung, die unsicht- baren Entwicklungseigenschaften machen aber den wahren Wert aus (wahrer Wert für die Entwicklungs-Indi- vidualisierung *.
* Beim entwicklungskonformen und entwicklungsbewussten Ma-
terialismus verändert sich die Bedeutung der Materie durch eine Entwicklungs-Transzendierungs-Sichtweise und der bisherige Ma -
teriehauptzweck wird als Erkenntnismittel zum Entwicklungs-Le-
bens-Zweck als Rematerialisierung angesehen.
395.) Bildungs-Kultur-Lernen ist von den traditionellen, kulturellen und neuen Medien lernen (partiell). Entwick- lungs- Kultur-Lernen orientiert sich nach den gotischen-Lernprinzipien (Universell).
396.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird von seinem Kin-
dertraum und Ideal der Jugend immer nur weiter ge-
träumt, aber nicht den Entwicklungsmut und die Durch-
setzungsernsthaftigkeit für die Realisierung seiner Kinder- und Jugendträume aufgebracht (er will nur wissen, wie es weiter geht). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen verwirklicht der Einzelne seine Kinder- und Jugendträume allen Schwierigkeiten, gesellschaftlichen Widerständen, wirtschaftlichen Nachteilen, Selbstzweifeln und Unge- wissheiten " zum Trotz " (er vertraut, wie es weiter- geht).Siehe Textfortsetzung Nr.207 in Kulturlernen-6
397.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bildet der Unterrichts-
tag den Menschen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen entwickelt der Mensch den Tag. Man denkt nicht an die Zeit, sondern in der Zeit *.
* Die Zeit definiert sich traditionell über die gezählte Bewegung (Aristoteles) oder als das angeschaute Werden (Hegel),wo Verän- derungen ablesbar und erlebbar sind. Wo nichts bewegt wird (entwickelt, in Form gebracht wird, fliesst etc), da vergeht keine Zeit, ist auch keine Zeit und die Zeit ist zeit- und raumlos. Das Medium der Veränderung ist die Zeit, der innere Zeitsinn (als Verwalter und nicht Besitzer der Zeit), die Substanz der Zeit und nur das Unveränderliche, Zeitlose in der Zeit überlebt jede veränderliche Zeit. Siehe Textfortsetzung den Gliederungspunkt "mathematische, absolute Uhr-Zeit- Relativitätstheorie " die Zeit als Bewegungsdauer" in evolutionäre Allzeitzeit-Jetzt-Nutzung
398.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die (Völker)geschich-
te eine gewaltbereite Lebensbiografie der Menschheit
als derzeitiges, kollektives Geschichtsverständnis (kultur-historische, geschichtslose Zeit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist die (Individuations)geschichte) die gewaltfreie Entwicklungsbiografie des Einzelnen (indivi- duelles Geschichtsverständnis in der Entwicklungs-Individuations-Transzendierungs-Auseinandersetzungs- zeit).
399.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist in jungen Jahren die Bevormundung von den Eltern, den Lehrern, dem Staat "
entwicklungsnaturgegeben " und es auch nicht anders sein kann. Dass Kinder erst menschlich mündig werden, setzt erst einmal eine Fremderziehung und Fremdbil- dung "als Welt kennen lernen“ voraus. Es muss eine Erziehung und Bildung stattfinden, wo die Menschen noch lernwillig und in Lebensspannung formbar sind. Eine freiwillige, bewusste Selbsterziehung spielt beim Kind und Jugendlichen, wegen der mangelnden Entwicklungsreife, so gut wie keine Rolle (strukturiertes, unfreies Denken). Dem Erziehungszwang steht das Entwicklungs-Kultur-Lernen aufgrund der Polarität beim Individuationsstreben konträr das gotische Lernprinzip gegenüber und fordert den statischen, fremd- erzieherischen Gegenpol heraus (Auflösung der Denkstruk-
turen und freies Denken).
400.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist man " Opfer seiner Erziehung und Bildung ". Die Erziehungs- und Bildungs- frage ist ein Sozialproblem (Bildungsfaktor ist der gesell- schaftliche Wille und die Sozialisierungs-Kindheit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird man bei Reife-782" Opfer seiner Entwicklung ". Die Entwicklungsfrage ist ein Indivi- dualreifeproblem (Entwicklungsfaktor ist die menschliche Natur- und Spiele-Kindheit)*.
*Siehe auch Der Kinderspielplatz ist mindestens genauso wichtig wie z.B. die Goethe-Schule. " Hier wurde die Schlacht von Waterloo geschlagen, sagte Arthur Wellesley, 1 Duke of Wellington/ Militär- führer", als er seinen Spielplatz von Eton besichtigte Nr.441 in Kulturlernen-10
Siehe Beispielfortsetzung in Kulturlernen-10