21.Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-
lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip)
eines neuen Zeitalters).
951.) Bildungs-Kultur-Lernen ist universitäre, akademisierte, professorale, beamtete Schulkatheder-Wissenschafts-Philosophie der unmittelbaren Anschauung des Absoluten (Seelenlehre). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist experimen- tale-Selbsterfahrungs-Lebens-Philosophie eines werdens des Absoluten (Verhaltenslehre)*.
* Die europäische Philosophie ist zum großen Teil Klosterphilosophie, während die amerikanische im vielfältigen Leben entstanden und der Meinung ist, dass die Auslegung des Lebens eine praktische Philoso-
phie ist (Säkularisierung der Theologie).
952.) Das Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt nach einem festgelegten Lernstoffplan (Curriculum) und der Lehrer und Schüler weiss jetzt schon, was im nächsten Quartal unter-
richtet wird (schulisches- Kann-Lernen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen beginnt der Tag mit einem weissen, leeren Blatt Papier und erst bei der abendlichen Tagesreflexion weiss ich, was ich an diesem Tage nach einem lebensge-
steuerten Lernplan gelernt habe (Lebens-Muss -Lernen).
953.) Bildungs-Kultur-Lernen lehrt z.B. im Religionsunter-
richt die allgemeine, abstrakte, moralische christ-
lichen Wahrheit (allgemeine Wahrheitswerteempfindung).
Entwicklungs-Kultur-Lernen geht vom einer individuellen, konkreten und an die Lebenspraxis gebundene, energe- tische Entwicklungswahrheit der Lebensdialektik aus (Individualnotwendige Wahrheitswerteempfindung*.
* Entwicklungswahrheiten sind individuell gültige Wahrheiten.
Es ist nicht die Wahrheit an sich, sondern nur die Wahrheit für
mich. Deshalb existieren für den Einzelnen keine allgemein gültigen Wahrheiten, sondern nur individuelle Wahrheiten, weil die Ent-
wicklungswahrheitsfrage immer individueller Wahrheitsnatur ist. Es gibt unzählige Facetten der eigenen Entwicklungswahrheit, die zur eigenen Entwicklungswahrheit wird, wenn sie gelebt wird. Es ist meine persönliche Geldwahrheit, Arbeitswahrheit, Partnerschafts- und Familienwahrheit, Konsumwahrheit etc. Jeder Einzelne spürt
die Entwicklungswahrheit, welche für ihn zutrifft und diese muss beim Einzelnen "ihre Nagelprobe noch bestehen". Die eigentlichen Probleme des Lebens betreffen so Soren Kierkegaard das Indivi-
duum und der individuelle, lebensunmittelbare Lebensausdruck ist die Form der Wahrheit. Albert Einstein und Werner Heisenberg ha-
ben dazu beigetragen, dass sich unser Verhältnis von Wahrheit und Ethik grundlegend verändert hat. Die alte Methode war deduktiv
und von aussen angelegt. Sie sagen aber, dass eine Wahrheit nur
vom induktiven (individuellen) Standpunkt der Überzeugung und Entwicklungsreife abhängt. Die Wahrheit ist für den Menschen
immer nur individuell, es sei denn, es ist eine wissenschaftliche
Wahrheit. Subjektive Wahrheiten können nicht als objektive Wahrheiten erkannt werden*.
* Soren Kierkegaard-Dänischer Philosoph, Theologe, Essayist und religiöser Schriftsteller, Albert Einstein (theoretischer Physiker) und Werner Heisenberg (Physiker).
954.) Bildungs-Kultur-Lernen gründet sich auf die ruhen-
de, verwaltete Wahrheit (institutioneller Wahrheitsbesitz und Wahrheitsdelegation). Beim Entwicklungs-Kultur-Ler-
nen ist es die suchende, tragende Wahrheit, die das Indi-
viduum begreift, wenn es dieser Wahrheit gleicht (Wahr-
heitsselbstfindung, um sie wieder für eine erneuernde
Wahrheit zu verlieren)Siehe Textfortsetzung in Wahrheits-
individuation und den Gliederungspunkt "Christliche Wahrheit-Kulturelle Wahrheit" in Christentum-frueher-und-heute
955.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden die ewigen, alten, zeitlosen Wahrheiten vermittelt (Wahrheit an sich). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind die ewig, jungen sich erneuernden Wahrheiten ein selbst vermittelnder Wahr- heitsanspruch der Entwicklung (Wahrheit für mich).
956.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt z.B. die Bibel als Maßstab der Wahrheit. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
gilt z.B. die Unwahrheit als Irrtum als der Weg zur Wahr-
heit)*.
* Siehe auch das Gesetz des Lebens ist ihr Widerspruch
957.) Bildungs-Kultur-Lernen ist von philosophischen und theologischen Wahrheitsbeweisen schliessen (Philosophie des statisch Gewordenen). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist von der Wahrheit schliessen, welche sich im Leben beweist (Philosophie des dynamischen Werdens).
958.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist die Theologie eine Form der Wahrheit und es ist nur wahr, wenn sie von Gott stammt und nur die göttlichen Wahrheiten gelten als primäre, zeitlose, absolute und unbedingte Wahrheiten (Wahrheitsverwaltung). Beim Entwicklungs-Kultur-lernen
ist die "Entwicklungs-Prozess-Wahrheit des Hier und Jetzt
als situative, individuelle Wahrheit des Augenblicks" die einzige Wahrheit von Wert, weil diese von der Entwicklung stammt und ich ihr gleich bin (Wahrheitsgestaltung).
959.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist am Anfang die Wahrheit von der Existenzweise des Menschen abhängig. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird, je weiter die Entwicklung fortgeschritten ist, die Existenzweise des Menschen von der Wahrheit abhängig gemacht *.
*I.) Die Wahrheit ist nicht, was in der Welt gilt, sondern was in der Welt wahr ist und zu entwickeln gilt. Man kann nicht immer die Wahrheit leben, aber wie man lebt, sollte wahr sein. Es stellt sich
die Frage, Wie viel Wahrheit lässt sich in unserer Gesellschafts-
und Wirtschaftsordnung als Einzelner im praktischen Alltag noch leben und inwieweit ist eine Wahrheitsentwicklung im Alltag durch die Sozialisierungs- und Anpassungszwänge überhaupt möglich
oder sogar noch motivierend ? Wenn ich von der Wahrheit leben muss, werde ich wahrscheinlich zum "Märtyrer". Auch wenn die Entwicklungswahrheit zu idealistisch angesetzt ist, führt sie ins persönliche Chaos. Von meinen egoistischen Interessen aus be-
trachtet, ist die Wahrheit für mich ein Unwert.
II.) Wenn die Arbeit moralisch fragwürdig und legal grenzwertig ist, eigentlich z.B. nur Telefonversprechen ohne echten Gegenwert ver -
kauft werden, aber ich als Verkäufer damit viel Geld verdienen
kann, macht der Zwang und der Reiz des Geldverdienens aus vielen Heuchlern, Wegguckern und Selbstverleugnern, weil ich mich mit der Unternehmensphilosophie identifiziere. Der Arbeitsanspruch ist seinen Job anweisungsgemäss zu machen und es stellt sich nicht die Forderung nach einer höheren Arbeitsmoral, einer Entwicklung am Arbeitsplatz und die Wahrheit ist auch kein Geschäftsmodell. Moralisch gute Menschen verdienen in der Regel nicht mehr Geld. Weil ich von der Wahrheit nicht leben kann, bleibt die Existenz-
angst grösser als die Gewissensangst. Erst im nächsten Ent-
wicklungsschritt lasse ich mich von dem Grundsatz leiten, dass
ich niemanden etwas zumuten möchte, was ich selber auch nicht
will. Lieber in der Entwicklungswahrheit der weiteren berufli-
chen Selbstsuchequälerei mich "durchbeissen", als in der funkti-
onierenden Geldunwahrheit leben. Es gehört sehr viel Zivilcou-
rage und Charakterstärke dazu, "seinen Existenzast abzusägen,
auf dem man erst einmal gut sitzt" und lieber für die Wahrheit
leidet, als dauerhaft sich selbst verleugnet. Im ersten Schritt
macht der Mensch die Wahrheit von seiner Existenz abhängig,
weil das moralische Verhalten des Menschen u.a. von seinem
Umfeld abhängig ist. Erst nach vielen Arbeits-Gewissens-Erfahrun-
gen wird die Existenz von der Entwicklungswahrheit abhängig ge-
macht. Nützlichkeitswahrheiten oder funktionierende Geldwahr-
heiten gelten noch nicht als der letzte Maßstab.
III.) Wenn die Existenzweise von der Wahrheit abhängig gemacht wird beantwortet sich die Frage von selbst, wozu ist ein Mensch auf Erden. Er ist da, um diese zu entwickeln und immer wahrheitlicher zu wer-
den, sie zu leben, diese Individualwahrheiten geduldig und gläubig vertrauend als auch kämpfend durchzusetzen und die funktionie-
enden, relativen Wahrheiten (Geld-, Nützlichkeits-, Zeitgeist-, Ge-
wöhnungs- und Anpassungswahrheiten, was erlaubt ist, Men-
schenmeinungen etc.) zu überwinden. Die Lebensauseinanderset-
zung und der Lebenswiderspruch sind die sich vollendende Wahr-
heit. Wer auf die individuelle Wahrheitsfrage verzichtet, gibt sich selbst auf und verfehlt sein Leben.
960.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind von Anfang an spirituelle Autoritäten notwendig, an denen sich die eigene Wahrheitsüberzeugung orientiert zur entwicklungsdynami-
schen Sichtweise, wobei es sich bei der Wahrheitsent-
wicklung um einen Prozess fortschreitender Selbstbe-
freiung handelt, um zur individuellen Wahrheitsüber-
zeugung zu gelangen *.
* Das dynamische Entwicklungsprozess-Wahrheitsverständnis ist mehr eine Entwicklungs-Wahrheits-Bewegung als starre, absolute, dogmatische Wahrheitsaussagen.
961.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen darf vom theologischen Standpunkt nur der die Wahrheit sagen, der sie auch geisteswissenschaftlich reflektiert hat (Lehrautorität).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen darf nur der die Wahrheit sagen, welcher in ihr ruht (Entwicklungsautorität)*.
* Siehe auch Wirkkraftfeld eines Vorbildes
962.) Das Wahrheitsverständnis beim Bildungs-Kultur-Lernen bezieht sich auf die absolute, allgemeine Wahrheit. Das Wahrheitsverständnis beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bezieht sich auf die relative transzendierende Wahrheit, welche im individuellen Entwicklungsprozess der vorläufi-
gen Wahrheit lebt *.
* Die Wahrheit bleibt ein letztlich nie zu erreichendes Ideal und wir müssen mit Goethes Faust bekennen, dass keine endgültigen Wahr-
heiten möglich sind und das Nichtwissen das eigentliche Wissen ist. Entwicklungswahrheiten sind Irrtumswahrheiten. Der Weg des Irrtums ist auch der Weg der Wahrheitssuche. Irrtumswahrheiten sind "instrumentelle, gemischte Wahrheiten" und dienen dazu, die Welt der Dinge und der Erscheinungen zu konstruieren und zu verwirklichen. Jede Wahrheit des Irrtums zerbricht, nachdem sie benutzt worden ist und wird durch andere Wahrheiten des Irrtums ersetzt, die jeweils für die jetzige Lebenslage geeignet sind, mit
denen der Mensch konfrontiert wird. Man findet die Wahrheit nur, um sie wieder für eine zu erneuernde Wahrheit zu verlieren.
Eine Wahrheit ist nicht denkbar ohne den Weg zur Wahrheit als
die Wahrheit des persönlichen Entwicklungsweges und der ist bes-
ser als die Wahrheit selbst. Ich musste z.B. erst die Unwahrheit in vielen Berufstätigkeiten kennen lernen, um die Berufungswahrheit
zu finden Der Entwickler gewinnt erst die Wahrheit, indem er in der
absoluten Selbstzerrissenheit und inneren Suchunruhe zu sich selbst und damit zu seinem Frieden findet. Es ist die Aussage von Meister Eckhart, dass man in den Frieden laufen soll und nicht anfangen im Frieden.
962.) Von der Welt-, Geld-, Staats-, Fachmann- und Fort-
schrittsgläubigkeit und immer nur an andere glauben
(z.B. Wissenschaft, Staat, den Medien, Arzt, Arbeitgeber) zur existentiellen Entwicklungsvertrauenserfahrung, dass nur der Glaube an sich selbst Verlass ist (z.B. der Lebensglauben, Entwicklungsvertrauen, religiöser Gottesglaube)*.
* Weitere Glaubenstextbeispiele im Gliederungspunkt "Glauben und Vertrauen" in Christentum-frueher-und-heute
963.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird in einem demo -
ratischen Rechtsstaat, das Recht und "der beste
Anwalt" vor Gericht siegen (Gesetz). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Entwicklungsgerechtigkeit siegen, weil die Wahrheit und die Zeit der "beste Richter" ist (Maßstab)*.
* Es ist das bisherige Gerechtigkeits-Überzeugungs-Verständnis
eines verwurzelten Bauerntums und religiöser Glaubensüber-
zeugungen (besonders im Buddhismus), dass im Leben nichts ungestraft bleibt, jeder für seine Verfehlungen sühnen muss und
sich nicht ungestraft entziehen kann, alle positiven wie negativen Gedanken und Handlungen an den Verursacher zurückkehren, sich nicht ungestraft freikaufen und davor weglaufen kann, gleich wie das Gesetz Recht gesprochen hat und ob wir im Rahmen der Gesetze schuldlos sind. Dieses urwüchsige Gerechtigkeitsempfinden ist keine religiöse Glaubensgelegenheit mehr, sondern wird wissenschaftlich in der Quantenphysik verständlich nachvollziehbar und empirisch bestätigt, dass alle guten und schlechten Taten an den Verursacher wieder zurückkommen.
964.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird "Von was hülfe es dem Menschen, so er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele" zu den seltenen, ausser- ordentlichen Wahrheiten gerechnet. Das Ziel beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen ist in der Entwicklungsbewe-
gung Stabilität zu finden, eine permanente Entwick-
lungswertsetzung in allem vorzunehmen, den Entwick-
lungsbegriff zum Handlungsbegriff werden lassen, jeden
Tag seinen Sinn zu geben weiss, sterben lernen als richtig leben zu lernen und sich selbst zum Entwicklungs-Individu-
alisierungs-Tages-Programm zu haben, der empfindet die Aussage "Was hülfe ...."eine banale Binsenweisheit, die keiner Erwähnung mehr bedarf.
965.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Goethes-Faust-Tragödie des fleischgewordenen Menschen Teil eins. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Goethes Faust Tragödie Teil zwei, wo die menschliche Seele ihre Gesundheit und Erlösung findet.
966.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der lange Schul-,Bildungs-und Ausbildungswegs zu seinem Lebensberuf z.B."Arzt". Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der lange Individualisie-
rungs-Entwicklungs-Weg zu sich selbst.
967.) Unter dem Bildungs-Kultur-Lernen versteht sich der "Lernbegriff" mit den vielfältigen Lernmöglichkeiten in unserer Bildungs- und Alltagswelt. Unter dem Entwicklungs-Kultur-Lernen wird der permanente Übungsbegriff mit seinen vielfältigen Übungsmöglichkeiten in unserer Entwicklungs- und Kulturwelt verstanden.
968.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die menschliche Lebensgrundlage von der christlichen Wahrheit, theolo-
gisch und transzendent begründet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden die individuellen Entwicklungs-Wahrheiten erkenntnispraktisch aus dem Entwicklungs-
individualisierungs-Leben heraus in der säkularen,evolu-
tionären Nachfolge Christi als gewandelte, christliche Wahrheit begründet*.
* I.) Die Entwicklungswahrheit entspricht der inneren Lebensnot-
wendigkeit als die Wahrheit, welche sich einem erschliesst. Die Wahrheit enthält nur soviel Wahrheit, wie sie selbst errungene Entwicklungswahrheit enthält. Jede Wahrheit muss, um sie zu er-
kennen, gelebt werden als erlebte Wirklichkeit und nicht nur als ein Wissensgebäude. Der Grund, auf dem sich der Mensch stellt darf
kein anderer sein, als die sich ihm unmittelbar im Entwicklungs-Prozess-Geschehen eröffnende Wahrheit. Die Lebenswahrheit
hat immer Recht und steht höher als jeder theoretischer, dog-
matischer Wahrheitsanspruch. Das Leben bewahrheitet sich erst durch die persönliche Entwicklung und Entwicklung bringt erst die Wahrheit unserer persönlichen Entwicklungsschuld an das Licht.
Jede Wahrheit muss, um sie zu erkennen erlebt werden und die Wahrheitsverifizierung liegt im Erkenntnisprozess selbst als
die Wahrheit der gemachten Selbsterfahrung. Was nicht die volle Wahrheit ist, verhindert sie zu erkennen.
II.) Der Wahrheitsbegriff der Aufklärung betrachtet Entwicklung selbst als Wahrheitsfundament, dass im strebenden Bemühen des Menschen liegt seine Lebensziele zu finden. Entwicklungswahrheiten sind deshalb selbsterzieherische Wahrheiten, weil die Wahrheits-
suche als Evolutionsaspekt im Menschen angelegt ist. Überall wo Entwicklung vorherrscht, sind die Gedanken auf ewige Wahrheiten ausgerichtet. Entwicklung ist ein Zunehmen der Erkenntniswahr-
heiten und deshalb steht der Mensch immer in der Wahrheit. Die Entwicklungswahrheit ist das was trägt als "der grosse Entwick-
lungszug nach oben" und immer stärker als alle Widerstände, Um-
stände und widrigen Verhältnisse. Die "Entwicklungs-Erkenntnis- Mittel-Zum-Zweck-Sinn-Wahrheiten"sind Entwicklungsweghin-
weise und die imanenten Entwicklungseigenschaften sind die Wahrheit hinter der Erscheinung. Die konkreten Situationswahr-
heiten sind keine Vollkommenheitswahrheiten, sondern im Ent-
wicklungsprozess wird man von der Wahrheit gereinigt. Die Wahr-
heit hat eben seinen Preis, während der Irrtum kostenlos ist. Die Entwicklungswahrheit des Lebens- und Gottvertrauens gilt als
grösste Tugend. Das ist eine notwendige Wahrheit, dass man Entwicklung in allem und alleine im Sinne haben muss. "Ein Stück Entwicklungswahrheit ist mehr wert als die ganze Welt".
969.) Bildungs-Kultur-Lernen kennt nur statische Bildungs-
begriffe, welche immun sind gegen Krisen, Irrtümer, Un-
geplantes, Entwicklungsmöglichkeiten etc. Entwicklungs-Kultur-Lernen versucht "Aus Blei Gold machen“ als das grosse Ziel eines Alchemisten und ist eine Metapher für einen inneren, dynamischen Entwicklungs-Tranzendierungs-Prozess-Vorgang, mit dem wir aus etwas scheinbar " Nega-
tivem " (Blei, als eine belastende Situation bspw. eine Berufs- krise, Krankheit, Geldmangel oder was auch immer) etwas potentiell Positives als Wachstumsmittel kreieren können. Ist das Chaos da, ist die Schöpfung nah. Was mich erst einmal behinderte, hat mich gefördert. Erst nach einer Krise steht mir die Welt offen. Wenn es mich weiter gebracht hat war es ein Segen und ich bin im Nachhinein für dieses (gelöste) Problem dankbar.
970.) Wenn beim Bildungs-Kultur-Lernen über das Wesen der Freiheit gesprochen wird ist es der abstrakte Freiheits-
begriff des Dichters Friedrich Schillers oder theoretisch
unsere demokratische, freiheitliche Gesellschaftsordnung.
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen bedeutet jedes Stück errungene Freiheit im Leben immer erst Not, Auseinan-
dersetzung und Opfer, bis diese zur Tugend wird. Gerade
jene Länder, die am stärksten von der Intoleranz durch-
drungen waren, sind überraschenderweise die ersten Freistätten der Toleranz geworden.
971.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Gesundheit, weil nichts weh tut als selbstverständlich angesehen und nur über Krankheiten gesprochen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird eine eroberte, erlittene Gesundheit tausendmal lebendiger empfunden, als das stumpfe Wohlbehagen eines Gesunden.
972.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird gelernt wie man
auf dem direkten Wege punktgenau seine Ziele erreicht
(Die intellektuelle Konstitution und die Logik der Erkennt-
nisweisen kennen nur die intellektuelle Richtigkeit.). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt der Jägerspruch, dass man am besten trifft, wenn man daneben zielt. Ins Schwarze getroffen, obwohl ins Blaue spekuliert (Irrtumserfahrung)*.
* Der Irrtum ist von der Entwicklungszielursache zu verstehen und kann nur durch den Irrtum selbst aufgeklärt werden. Ein neuer Irrtum ist mir lieber als alle Bildungsgewissheit als vermeintliche Sicherheit und nicht jeder Irrtum ist gleich Ketzerei. Es gilt die Angst zu irren als der grösste Irrtum. Es ist die Freiheit zu haben Irrtümer zu begehen und sich " empor zu irren".Sihe Textfortsetzung Nr. 247 in Kulturlernen-6
973.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden keine grossen Ideen vermittelt, für die sich zu leben und zu sterben lohnt. Das Entwicklungs-Kultur-Lernen hat grosse Ideen zum Ziel, für die sich zu leben lohnt, sterben gelernt wird, Werte an denen sich hochgearbeitet und auseinandergesetzt wird wie z.B. mit dem gotischen Lernprinzip.
974.) Bildungs-Kultur-Lernen ist über die Materie zur Geist- entwicklung und Beherrschung der Materie zu gelangen (z.B.Schulmedizin). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist von und über den Geist zur Materieentwicklung und Materiebe- herrschung zu gelangen (z.B.Geistheilung).
975.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Gesundheits-
berufe gelernt, studiert, erforscht und ausgeübt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt u.a. der Spruch des Aristo-
teles, " dass auch das Denken (in Krankheitsbegriffen be- fangen sein,weil Krankheit nicht wirklich ist) bisweilen der Gesundheit schadet ".
976.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erfahre ich von dem Generationenbau einer gotischen Kathedrale,seiner lan-
gen Baugeschichte wegen und vom materiellen und im-
materiellen überlieferten, kulturellen (Welt)erbe der Menschheit, welche von Generation zu Generation weiter-
vermittelt werden. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, dass jede Generation und jeder Einzelne kulturell gleich
" wie Sisyphos seinen Felsblock bergauf wälzen "muss,
um nicht überrollt zu werden. Trotz des kulturellen (Welt)erbes muss sich jeder Einzelne seinen Möglichkeiten, Fähigkeiten und geschenkten Reife entsprechend sich kultu-
rell weiter entwickeln d.h., diese kulturelle Erbsubstanz ist
nur von bleibenden und tragenden Lebenswert, wenn der gegangene Bildungs- und Berufserkenntnis- als auch der
Wissens- und Sozialisierungsweg als persönlicher Entwick-
lungsweg in der Gesellschaft nochmals als Gewandelter
gegangen wird und zu dem gleichen Wissen und Erkennt-
nissen führt. Es gibt viele gotische Kathedralen und Basili-
ken, welche zum Weltkulturerbe gehören, deren kultu-
relle Substanz z.B. individualisiert weiterentwickelt wer-
den kann, indem ich mich an den grossen Gedanken der Bau-
meister emporarbeite*.
* Der Mensch muss seine Vergangenheit aufarbeiten, indem er
sich wandelt und nochmals so leben und handeln, der er einmal sein möchte. Wir sind durch die frühere Unwahrheit gebunden und müssen uns von ihr freimachen. Eine andere Zukunft kann sich nur aus einer anderen Vergangenheit entwickeln. Siehe Textfortsetzung Nr. 644. in Kulturlernen-14
977.) Beim Bildungs-Kulturlernen habe ich diese und jene Schule und Universität besucht und mit "summa cum lau-
de"nachweislich abgeschlossen. Das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist "ein Kind vieler Eltern", welche ich meist ver- gessen habe und schliesst nie ab.
978.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gilt, je mehr der Mensch
in seiner Welt Anerkennung und Bestätigung findet, gute Schulnoten hatte, viel Geld verdient, seinen Interessen nachgehen kann, immer im gesellschaftlichen Mittelpunkt steht, sich in einer machtvollen Position befindet, wen- det sich automatisch nach aussen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt, wer in seiner Mitwelt wenig Anerkennung und Bestätigung findet, in der Schule " Sitzenbleiber" war, am Gesellschaftsrande steht, nur eine kleine Aufgabe und das Notwendigste zum Leben hat, wendet sich automatisch nach innen*.
*I.) Das digitale Zeitalter hat bspw.eine praktische, virtuelle ökono-
mische,technische Bildungs- Berufs-, Kommunikations-und Kultur-
dimension und eine noch tiefere idealistische , transzendierende Lebens-Entwicklungs-Dimension z.B. vergleichbar mit der Erfindung der Buchdruckerkunst konnten erst Martin Luthers reformatorische Ideen eine Verbreitung finden und zu einer Bewegung werden. Die weltweite Vernetzung erlaubt es, was als eine höhere technische Entwicklungsstufe der Ideenverbreitung weltweit eingestuft wird,
dass z.B. ein heute noch Unbekannter, aus einfachen Verhältnissen wie " ein Phönix aus der Asche empor steigt ", im gesellschaftlichen Mittelpunkt steht und Verantwortung für andere übernommen hat, den bisher niemand auf der Rechnung hatte. Keiner ahnte, aus welchem Holz der ehemalige, geistige verkannte Schulversager und Schulabbrecher, Bildungsverkannter und Berufsabbrecher ge-
schnitzt war und nun alle mit sich zieht, weil ein "digitaler und analoger Idealist "Genie der Selbstevolution", nicht Anerkann-
ter, Unbekannter und nur sich selbst Bekannter,eine Entwick-
ungsnatur, von den Eltern nur als Träumer titulierter und " stilles, verborgenes Vorbild " bspw. " im Leseraum Internet "
schweigend in einem Block, in sozialen Medien oder auf der eige-
nen Webseite das Wort ergriffen hat in Anlehnung an den Philo-
sophen Friedrich Nietzsche dass,wenn Schweiger reden, die Welt
den Atem anhält. Die ehemaligen Lehrer, Vorgesetzte und Kollegen, weil alle über- wachsen, werden zu "demütigen Schülern " und es
wird eine Ehre sein ihn zu kennen und ein Vorbild darstellt für alle. Erst die Verkanntheit und fehlende Anerkennung bilden die grösste Motivation, nach innen und seinen eigenen Weg zu gehen.
II.) Es hat sich noch immer nicht überall herum gesprochen,dass bisher nur " Tag-Träumer " die Welt verändert haben und verändern, die im vorherrschenden Reich nicht wahrgenommen werden und ihr eigenes Reich für alle erschaffen. Alle, die eine Schulklasse wieder-
holen müssen, werden eines Tages alle anderen überholen. Dass er sie alle erkennt, ohne selbst erkannt zu werden. Wer seinen Mittel-
punkt gefunden hat, wird auch zum Mittelpunkt für die Anderen. Was einer geworden ist und noch wird, ist er immer nur aus sich selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungserlebnisse, welche ihn geformt haben, weil jeder Entwick -
ungs-Individualisierungs-Lebensweg immer autobiografisch, auto-
didaktisch und bildungsdialektisch angelegt ist. Aussenseiter-Mei-
nungen können zum " Massengeschmack und zur Mehrheitsmei-
nung " werden. Nur die geistige Tiefe der Qualifikation als Exzellenz
stellt eine revolutionäre Internetmacht dar. Es ist das Verschrän-
kungsprinzip als Interverbundenheit des kollektiven Gedächtnisses der Quantenphysik, welches es bewirkt, um es mit dem französi-
schen Schriftsteller Victor Hugo zu sagen, " dass nichts mächtiger
ist, als eine Idee, deren Zeit gekommen ist ". Es ist bspw.der gleiche, dynamische Quantensprung einer kulturellen Medienrevolution des modernen Buchdrucks durch die beweglichen Metall-Lettern der Druckerpresse von Johannes Gutenberg zu Beginn der Neuzeit wie zum World-Wide-Web des Internets, wo Ideen noch schnellere und umfangreichere Verbreitung finden.
III.) Siehe auch den Gliederungspunkt XIX " Tragikfiguren des Geistes " in Jeder ist ein Genie der Selbstevolution
979.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die "Bewusstseins- ausbildung" im Mittelpunkt allen Bildungsbemühens (vor der Reife-Nr.782). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht eine tiefgreifende "Bewusstseinsveränderung" im Zentrum aller Lebensbemühungen (nach der Reife-Nr.782).
980.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der Weg zu immer mehr (äusseren) Unfrieden. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der
Weg zu mehr inneren Frieden. Beide sind polar entgegen- gesetzt und bedingen sind gegenseitig*.
* I.) Siehe auch Das Gesetz des Leben ist ihr Widerspruch
II.) Siehe auch den Gliederungspunkt "Frieden" in Christentum-frueher-und-heute
981.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen spricht man von einer dualen Berufsausbildung, weil diese an zwei Lernorten "Betrieb und (Berufs)schule" stattfindet. Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen spricht man vom Dualismus, solange
die Lebensspaltung der Jenseits-und Diesseitswelt noch nicht überwunden wurde z.B. beim Lebensentwurf,in der Religion, beim Tod*.
* I.) Ein allumfassendes Ganzes muss immateriell sein und kann kein Gegenteil als Gegenstand haben, womit auch das dualistische Weltbild ad absurdum geführt wird. Es gilt der quantentheoretische Grundsatz, dass alles bekanntlich mit allem zusammenhängt (Interverbundenheit), das Ganze nur ein Einziges und eine Einheit ist und deshalb keine Zweiheit einer Dualität geben kann*.
*II.) Der Diesseits-Jenseits-Dualismus ist im nicht-linearen, raum- und zeitlosen Bereich aufgehoben und deshalb ist naturgesetzmässig der " Jenseitsweg " als Lebensfortsetzung logisch zwingend festgelegt. Das Leben und der Tod z.B. sind nichts anderes als nur unterschiedliche Bewusstseins- Wahrnehmungszustände einer Lebens-Parallelwelt.
982.) Bildungs-Kultur-Lernen ist der von der Menschheit erarbeitete, angeeignete und von der Angst befreite Teil seiner natürlichen, äusseren Umwelt. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist der vom einzelnen Menschen erarbeitete, ange- eignete und von der Angst befreite dem Menschen zuge- hörige Teil seiner natürlichen Innenwelt.
983.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist es wichtig, was ich bin und besitze,was ich gelernt, studiert und alles gemacht
und meinen Platz in der Gesellschaft gefunden habe.Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist nur wichtig, was ich einmal sein und haben werde und die suchunruhige Seele seine seine Lebensform und seinen Platz in der Gesellschaft fin-
det*.
* Siehe auch Gesellschafts- und Entwicklungsmensch
984.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lernt der Mensch auf Kosten anderer und macht sich über die richtige, schuli-
sche Bildung,berufliche Aus- und Fortbildung viele Ge- danken und gibt viel Geld dafür aus. Es dient jede finan-
zielle Bildungsinvestition, um die Bildungshürden zur gesellschaftlichen Integration zu überwinden (Bildungs-
investitionen sind von der Steuer absetzbar). Beim Ent-
wicklungs-Kultur-Lernen lernt dagegen der Mensch auf eigene Kosten und die richtige Entwicklung wird einem
vom Leben geschenkt, wenn man sie annimmt. Es wird
das letzte Geld investiert, um die letzte Entwicklungs-Individualisierungs-Widerstands-Hürde vor dem Entwick-
lungsreifedurchbruch zu überwinden (Entwicklungs-
investitionen sind Irrtumserfahrungen, welche auf "das Konto Lehrgeld " gehen).
985.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen arbeiten circa eintau-
send Menschen am Wiederaufbau der geschichtsträchtigen gotischen Sakralarchitektur der Notre Dame in Paris, welche am 15. April 2019 durch einem verheerenden Brand zu einer Brandruine geworden ist und am 8.Dezember 2024 wieder für Besucher eröffnet wird (gotischer Baustil als immate- rielles Kulturerbe der Menschheit) zu nur ein Mensch arbeitet daran, dass das gotische Lebenslernprinzip als religiöses Erbgut zum neuen Kulturbegriff wird, was auch die Seele der Notre Dame ausmacht, als die Ungebundenheit aller Religion einer zukünftigen Entwicklungsfrömmigkeit (Entwicklungs-Lebensstil-Erbe der der Menschheit).Trotz
dem immateriellen Kulturerbe muss jeder Einzelne von vorne anfangen, zu den gleichen Erkenntnissen gelangen
wie die damaligen Baumeister der gotischen Kathdralen
und muss wie Sisyphus seinen Stein den Berg hinauf wälzen, um nicht überrollt zu werden*.
* I.) Materie wird Geist als " lapis philosophorum, harter Stein wird geschmeidig , die Steinkraft zur wortlosen Weisheit geformt und ist " in Stein gehaunes Gottesgefühl" als Lernprozess-Ausdruck der dynamischen Entwicklung schlechthin ".Es ist manifestierte Mystik voller biblischer Bildsprache, wo das Sichtbare das Unsichtbare widerspiegelt, so lässt sich das euphorisierende Wesen als wortlose Weis- heit einer gotischen Kathedrale, der Höhepunkt europäi- ischer Baukunst zusammenfassen.
II.) Im modernen Sinne ist der gotische Baustil mehr (Religions)-
psychologie und (Entwicklungs)philosophie als ein Kunststil und wissenschaftliche Bauarchitekturtechnik.
III.) Das touristische Sehenswerte ist nicht das Wesen der Sache und ein oberflächliches " Nichts " gegenüber dem unsichtbaren Geist der Gotik. Wer glaubt, dass der oberflächliche " Massen-Kultur-Geld-Konsum-Besucher-Tourismus " weiter die Zukunft und der Daseins-
sinn für die gotische Kathedrale ist, dem sei in Erinnerung gerufen: " Das Auto hat keine Zukunft, ich setze auf das Pferd " *.
* Wilhelm der II, ehemaliger, deutscher Kaiser.
IV.) Siehe auch Die Zukunft des Straßburger Münsters und der Notre Dame in Paris
986.) Bildungs-Kultur-Lernen erfolgt in der formalen Bil-
dungsfreiheit, welche durch das Schulgesetz garantiert ist und dient zur Überwindung der Unwissenheit und findet
in der Bildungsvielheit und Bildungsfreiheit statt (was ich tun will). Entwicklungs-Kultur-Lernen erfolgt erst bei Ent-
wicklungsreife nach dem Entwicklungsgesetz und dient zur Überwindung des starren Eigenwillens und findet in der selbst errungenen Entwicklungsfreiheit statt (was ich tun soll)*.
*I.) Unter der Entwicklungsfreiheit versteht man weniger die
Freiheit vom Gesetz, sondern Freiheit durch das Gesetz als Rahmen-
und Vorbedingung, "dass der Mensch ganz Mensch werden kann".
Freiheit kann nie ein Staat schenken, sondern diese muss persönlich errungen werden. Da Freiheit letzten Endes nur Entwicklung bedeu-
ten kann, ist der Mensch zu seiner individuellen Freiheit verurteilt.
Nur in den Grenzen seiner Entwicklung ist der Mensch frei und jedes
neue Gesetz kostet wieder ein Stück Freiheit. Es ist Freiheit anders
sein zu wollen, indem ich die persönliche Freiheit entwicklungsmässig ausfülle. Es ist nicht das was ich tun will, sondern was ich tun soll. Entwicklungsfreiheit bleibt immer eine selbst geschaffene Freiheit
und muss ständig neu erobert und zurück gewonnen werden. Es
ist die Freiheit über seinen Entwicklungsweg zu sich selbst zu ge-
langen. Es ist sich freimachen von den selbst geschaffenen Abhängig-
keiten und den zeitgeistigen Wertvorstellungen der Gesellschaft, in-
dem die Fetische der Zivilisation gegen die persönliche Entwick-
lungsfreiheit eingetauscht werden. Die Frucht der individuellen Frei-
heit führt zur sozialen Verantwortung. Je grösser die Freiheit, desto grösser wächst auch die Verantwortung. Freiheit ohne wirtschaftliche Grundlage bleibt aber abstrakt. Kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung bedingen sich gegenseitig.
II.) Eine absolute Freiheit gibt es nicht. Jeder ist verstrickt mit bspw.
seiner Familie, hat einen Arbeitsvertrag unterschrieben, muss beson-
ders in den jungen Aufbaujahren seine Schulden zurückzahlen. Wenn
ich Auto fahre, muss ich mich an die Straßenverkehrsordnung halten
und bei einer grösseren Krise müssen Notfallmaßnahmen getrof- fen werden, welche die persönliche Freiheit weiter einschränken. Jeder neue Wunsch und jede Leidenschaft machen mich unfrei. Jeder Mensch hat aufgrund der Lebenspolarität nicht nur Tugenden, sondern auch Untugenden, an die er gefesselt und unfrei ist und auch überall mit nimmt. Auch wenn ich mich auf meine Insel zurückziehen würde fern aller Zivilisation, um endlich frei zu sein, würde ich meine Unfreiheiten nur gegen andere eintauschen, wie es bspw.der Maler
Eugène Henri Paul Gauguin auf Tahiti erkannt hat.
987.) Bildungs-Kultur-Lernen versteht unter Freiheit, die im Grundgesetz verankerte äussere, praktische Freiheit in allem, solange sie nicht die Freiheit anderer einschränkt und und gegen geltendes Recht und soziale Normen verstösst (z.B. Bildungs-, Konsum-, Geld,- Reise-, Arbeitsplatz-, Reich- tums-, Religions-,Meinungs-,Freizeit-, Gewerbe-,sexuelle- und soziale Freiheit). Entwicklungs-Kultur-Lernen versteht weniger die Freiheit vom Gesetz, sondern Freiheit durch das Gesetz als Rahmen-und Vorbedingung, dass der Mensch ganz Mensch werden kann. Diese Scheinfreiheiten bedürfen
selber der Befreiung, weil wir uns in Wirklichkeit von diesen abhängig haben und dadurch unfrei geworden sind. Die Freiheit der Entwicklungs-Individualisierungs-Möglichkeiten und Verantwortlichkeiten werden eingetauscht gegen eine Absicherung, Bestätigung, Geborgenheit, Bequemlichkeit, Gewöhnung, Gleichgültigkeit, Konsumismus, geistlose Unterhaltungsablenkung, beschränkt sich auf das Prädikat "guter Staatsbürger sein und erst in der Entwicklungsaus-
einandersetzungs-Überwindungs-Tanszendierung als Rematerialisierung und als Genie der Selbstevolution
werde ich frei. Erst muss man in den Dingen gestanden
und von den Dingen umgeben sein, bis man ihnen nur noch gegenüber und über ihnen steht.Aber es ist auch nicht der leere Freiheitsbegriff des Dichters Friedrich Schillers oder
der französischen Revolution. Die befreiende Kraft wird durch ohnmächtige, illusionäre Abstraktionen ersetzt. Diese Freiheit produziert aus sich keinen Sinn und es herrscht die Freiheit der Leere. Wenn das "Ich" ins Spiel kommt als selbst gesetzte Schranke der Freiheit bin ich nicht mehr frei. Das was ich tun will ist nur die Unfreiheit des Egos*.
* I.) Es ist die selbst geschaffene und ständig neu zu erobernde und zu gewinnende Freiheit durch das Entwicklungs-Freiheits-Lernen über seinen Individualisierungs-Entwicklungsweg zu sich selbst zuge-
langen. Es ist sich freimachen von Entwicklungs blockaden, selbst geschaffenen Abhängigkeiten,Verstrickungen, Illusionswerten, Entwicklungsüberflüssigem etc. Es ist die Freiheit der Entwick-
lungsmöglichkeiten eintauschen gegen die Fetische der Gesellschaft wie das Sicherheitsdenken, Bequemlichkeit durch Anpassungsge-
wöhnung, finanzielle Freiheiten, geistige Passivität durch den Er-
lebnis- und Geltungskonsum, Geborgenheit, Sicherheit, Bestä-
tigung druch die Anderen etc. Es ist der von der Angst befreite
Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbstzerrissenheit, des
erst einmal alleine dastehens, der dem Menschen ein gewisses Maß an Freiheit zuführt. Deshalb beinhaltet Freiheit immer Not und
diese wird zur Tugend. "Die Freiheitswahrheit hat nur zum Beginn schlechte Kleider an, aber am Ende setzt sich die überlegene und tragende Kraft der Entwicklungsfreiheit immer durch. Freiheit ist nicht das was ich tun will, sondern das was sich tun soll als die
Willensimpulse des Entwicklungsgewissens und sich diese Freiheit erst bei der Entwicklungsreife voll erschliesst.
II.) Lebenssinn und Freiheit kann eine Partei oder ein Staat dem Menschen nie schenken, sondern diese muss persönlich er-
rungen und ständig erneuert werden. Da Freiheit letzten Endes
nur Entwicklung bedeuten kann, ist der Mensch zu seiner indivi-
duellen Freiheit verurteilt. Erst im entwicklungskulturellen Indivi-
dualisierungs-Freiheitsakt wird jeden neuen Tag im Leben Sinn gefunden und empfangen. Individualisierung bedeutet, etwas auf seine ureigene Art Anderen etwas geben zu können, was keiner so kann. Nur in den Grenzen seiner Entwicklung ist der Mensch frei. Es
ist Freiheit anders sein zu wollen, indem ich die persönliche Freiheit entwicklungsmässig ausfülle. Es ist nicht das was ich tun will, sondern was ich tun sollte. Es ist die Freiheit über seinen Entwicklungsweg zu sich selbst zu gelangen als die Entfaltung nach dem individuellen Eigengesetz. Nur in den Grenzen seiner Entwicklung ist der Mensch frei und wo er sich aus seiner Freiheit heraus definiert.Es ist sich trotz des kultu-rellen Erbes als Einzelner seinen Möglichkeiten, Fähig-
keiten und geschenkten Reife entsprechend sich kulturell weiter entwickeln. Um dieses Ziel zu erreichen,darf kein Problem zu schwierig, keine Entschuldigung zu billig, kein Preis zu hoch, kein Vorteil zu verlockend, kein Weg zu lang, kein Frust zu gross, keine Motivation zu niedrig und kein Streit zu schwer sein.
III.) Was aus der Freiheit kommt, wirkt und schafft noch mehr Frei-
heit. Die Frucht der individuellen Freiheit bedeutet eine grössere, soziale Verantwortung und ist mehr als eine konstruktive Bürger- beteiligung. Weil die Entwicklungskultur erst einmal Selbstverbes- serung bedeutet und die vorgelebte Grundhaltung als Kraftfeld und Orientierungsvakuum erst zur Vorbildnachahmung führt. Ent-
wicklungsfreiheit bleibt immer eine selbst geschaffene Freiheit
d.h., der Anspruch seine Freiheit ständig neu zu erobern und zurück-
gewinnen. Hier gilt das Wort Goethes, dass sich der die Freiheit im Leben verdient, der sie täglich erobern muss. Es ist auch die Weiter-
entwicklung des überkommenen Freiheitsbegriffes des 19.Jahr- hunderts der äusseren Volksbefreiung und Bürgerbeteiligung zur
inneren, individuellen Selbstbefreiung als ein neues Verhältnis von notwendiger Entwicklung und menschlicher Freiheit als Individu-
algeschichtlichkeit.
IV.) Auf seine Entwicklungsfreiheit verzichten heisst auf seine Entwicklungswürde verzichten. In Deutschland herrscht eine Angst vor der Freiheit. Sie wird benutzt, um sich anzupassen und ja nicht anzuecken. Die Freiheit, die gesucht wird, liegt in der gesellschaft-
lichen Ordnung. (Im angelsächsischen Raum hat die Freiheit einen höheren Stellenwert und es wird dem Staat weniger zugetraut als dem Einzelnen). Die äussere Freiheit ist nicht mehr bedroht, aber umso mehr die innere, individuelle Entwicklungsfreiheit als die Be-
freiung von Anpassungszwängen, Rollenspielen selbstischen Ego- interessen und selbstgeschaffenen Abhängigkeiten etc. Frei bin ich erst für die individuelle Entwicklung, wenn ich mich von allem zu einem gewissen Grade freigemacht habe. Erst dann wird "Freiheit" zu
einem Lebenswert.
V.) Neurobiologisch gesehen gibt es keinen Raum für Freiheit. Das, was wir als freie Entscheidung erfahren, wird als eine nachträgliche Begründung von Zustandsveränderungen angesehen für etwas, was wieso erfolgt wäre-Dr.Wolf Singer, Prof für Neurophysiologie und Direktor des Max-Planck-Instituts für Hirnforschung in Frankfurt. Es würde das theologische/philosophische Prädestinationskonzept der Vorherbestimmung bestätigen, dem zufolge das "menschliche Schicksal vorherbestimmt ist" (wir sind vorherbestimmt durch den
Willen dessen, der alles bewirkt).
VI.) Freiheit ohne wirtschaftliche Grundlage bleibt aber abstrakt. Kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung bedingen sich gegenseitig.
VII.) Alle Menschen wollen frei sein. Was aber wäre,wenn sie wirklich frei wären. Dann wird nur noch darum gebetet, dass einer kommt,
um sie von der erdrückenden Freiheit zu befreien.
VIII.) Niemand ist frei, der über sich selbst nicht Herr ist*.-
* Matthias Claudius, deutscher Dichter, volksliedhafter Lyriker und Journalist.
IX.) Die äussere Freiheit allein macht noch nicht glücklich. Dazu ge-
hört noch die innere Freiheit.
X.) Die glücklichsten Sklaven sind die erbittersten Feinde der Freiheit*.
*Marie von Ebner-Eschenbach-österreichische Dichterin.
XI.) Weil der Entwicklungslebensweg sein Ziel in sich trägt, ist der
freie Wille eine Illusion und eine Karriere-oder Lebensplanung ist mehr als fraglich.
988.) Bildungs-Kultur Lernen will andere fremden Kulturen kennen lernen. Entwicklungs-Kultur-Lernen will selber Vorbild-Kultur werden und Katalysator(kultur) für die anderen sein.
989.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden einem zu Unrecht Verurteilten, welcher 19 Jahre im Gefängnis verbracht hat vier Millionen Euro Entschädigung zugesprochen für die Jahre in Unfreiheit, ausgeschlossen am gesellschaftlichen Aus- und Erleben, keine Möglichkeit gehabt eine Familie zu gründen oder berufliche Karriere zu machen etc. (äussere Entscheidungskritierien). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
werden 19 Jahre als Entwicklungslebensverlust betrachtet, weil einem die Entwicklungsmöglichkeiten in der gesell- schaftlichen, beruflichen und privaten Vielfalt genommen worden sind, welche einen höheren und bleibenderen Wert darstellen, weil Entwicklung die eigentliche, bleibende Lebensleistung ist (innere Entscheidungskriterien).
990.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Erscheinung,
das Ding, das äussere Geschehen, der materielle Aspekt im Mittelpunkt der Betrachtung. (Der Mensch will viel haben). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen steht das Wesen hinter der Erscheinung und des Geschehens, "das Ding an sich" und der Rematerialisierungsaspekt im Betrachtungs- vordergrund (Der Mensch will viel werden und sein)*.
*I.) An wichtigen Punkten der Evolution treten Wertwenden auf d.h.,was bis dahin entwicklungsförderlich war (Maß, Sinn, Wert)
wird entwicklungsschädlich (Maß-, Sinn- und Wertlosigkeit), die werbende Kraft der Anziehung lässt nach und die Involution zur Evolution. Beim Reifezeitpunkt wird die kritische Masse für Ver-
änderungen erreicht (Sättigungsgrad) und nach dem allgemeinen Gleichgewichts- und Reifegesetz und dem ehernen Gesetz " des Vergehens und des Werdens "schlägt die quantitative Veränderung
in qualitative Veränderung, um als nächste, höhere Entwicklungs-
stufe, welche die Ermattung des Denkens der jetzigen, geistigen (Krisen)situation überwindet. Es geht nicht darum, das Sinnliche
in allem zu überwinden, sondern dieses mit dem Entwicklungs-
geist " als Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Sinn-Zweck" zu durchdringen. Das Sinnliche, Materielle, der Gebrauchs- und Geltungsnutzen hat nur bis zu einem bestimmten Entwicklungs-
und Sättigungsgrad eine Anziehungskraft, dann wird die lebens-
wesentliche, immaterielle Seite "als das Ding an sich" für den Einzelnen wichtiger.
II.) Im Kern geht es ist um die Feststellung Meister Eckharts, das
jedes Ding, jeder Begriff, jede Situation, jeder Eindruck, jede Lebenslage, jede Erfahrung, jede Lebensdisharmonie, jeder Konsum,
jede Technik, jede Unterhaltung, jedes Problem und Krise, jedes
gute oder schlechte Tun, jeder Lebensdruck, jedes Erlebnis, jede Bewertung, jede Empfindung, jedes Leiden, jede menschliche Begegnung, jeder Irrtum, jede Ichbezogenheit, jedes Konsumier-
bare, jedes zweckdienliche seine eigene Gotteswahrheit hat und automatisch zur Individualisierungs-Bringschuld einer Entwick- lungslosigkeit wird,wenn diese nicht als Zeichen und Mittel zum Individualisierungs-Sinnzweck verwendet wird, welche auf Höhe-
res verweisen, was verwirklicht werden soll. Es sind alles nur Weg-
weiser, Hilfen Probiersteine und Mittler für den Weg nach oben was den Menschen übersteigt und sind nur je nach kultureller Affinität Mittel zum Entwicklungs-Individualisierungs-Reifezweck, welche nicht
an die Seele heranreichen. Alles dient nur dem einen Ziel durch die Dinge hindurch zugehen, um ihnen gegenüberstehen. Erst dann ist es möglich, diese in der Entwicklungs-Transzendierung zu überwin-
den und zu einem Stück mehr Frieden zu gelangen, weil Ruhe aller
Unruhebewegung Suchziel bleibt. Das Viele ist nur da sagt Meister Eckhart, um zu dem Einen (Gott) zu gelangen, und dieses Eine ist Frieden, ein weltlich Ding und geistiger Stand zugleich. Alles wird
in der Absicht getan, es zu überwinden.Die Säkularisierung wird religiös begriffen.
991.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Leben für die Anderen von persönlichen Interesse aber nur dann,wenn
jemand für die Anderen da ist. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird das Leben früher oder später von allgemeinen Interesse, weil wer seine Mitte gefunden hat, zur Mitte für die Anderen wird. Gerade jetzt, wo er den Menschen in sich zu erkennen beginnt, erkennen die Anderen auch seinen Wert. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses.
992.) Bildungs-Kultur-Lernen schliesst vom denkenden Geist auf das Ganze, owohl das Denken nur zu ca. zwei Prozent ein bewusster Prozess ist. Entwicklungs-Kultur-Lernen vertraut dem durchdringenden Geist des " Geschehen lassens " als zu
einhundert Prozent unbewusster Prozess*.
*I.) Der Weise tut nichts und es bleibt nichts ungetan ". Im Taois-
mus nennt man dieses Tun " machen ohne zu wollen " (WU-Wei).
Es bedeutet zu tun ohne zu tun; ein absichtsloses Tun. Das Tun ohne Nicht-Tun ist nicht zu verwechseln mit Nichtstun. Nicht-Tun meint
keine abwartende Passivität, sondern eine ruhige Aktivität " im Hier
und Jetzt " als das was zu tun ist, ich tun kann und tun muss. " Gott hat auch keine andere Hände als die Meinigen".
II.) Deshalb werden auch zukünftige Entwicklungen nicht durch einen
wissenschaftlichen Expertenrat, intellektuellen Vordenkern," Denk-
fabriken ", Politiker, auf dem Weltwirtschaftsforum als Stimmungsba-
rometer, im Institut für Zukunftsfragen, in kulturellen Verstaltungen,
von Berufsgruppen oder auf sonstigen internationalen Konferenzen vordenkend antizipiert beantwortet werden können, weil diese nur
Teile und nicht das Ganze darstellen, was nur durch das ganzheitliche Entwicklungsprozessleben des Einzelnen in der evolutionären Selbst
transformierung durch den Lebensdruck des Einzelnen gegeben ist.
993.) Bildungs-Kultur-Interessierte sind Besucher von bspw.
Vorträgen und Seminaren, lesen überregionale Zeitungen,
erbauen sich geistig in Talkshows, sind in Internet-Foren,
Online Zeitungen, Sozialplattformen und Blocks publikativ
und wissen, was besser gemacht werden kann und wie es
sein sollte. Das Allgemeine steht im Mittelpunkt der Kritik
und des Philosophierens (" die lauten, Intellektuellen im
Lande "). Entwicklungs-Kultur-Interessierte findet man in
der alltäglichen Individualisierungs-Auseinandersetzung wie
der Tag entwicklungsmässig genutzt werden kann und eine permanente Entwicklungswertsetzung in allem als Mittel
zum Individualisierungs-Sinnzweck vorgenommen werden
kann. Nur der Einzelne steht im Mittelpunkt der Kritik
und des Philosophierens und dieser bessert ständig nur
bei sich nach und ist das Salz der Gesellschaft ( " die stillen Entwickler im Lande ")*.
*I.) Es kann weiterhin nicht oft genug wiederholt werden, dass es unwichtig ist was die neuesten Nachrichten sind, was andere sagen und tun, wie prominent jemand ist, Mißstände zu kritisieren sondern nur was ich tue. Es geschieht zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir.Die Welt ist nicht das Schwierige, sondern das Schwierige bin ich selbst Es ist der Weg von der Verwandlung der Welt, um diese in der Aussenwelt z.B. eine Krise bspw. durch Reformen, Technik, Schutzmassnahmen und viel Geld zu verbessern und retten zu wollen und der Andere der Schuldige ist
und der Mensch will und kann bleiben wie er ist zur Verwandlung
des Menschen in seiner Innenwelt, wo der Mensch sich im Ent- wicklungs-Individualisierungs-Prozess wandelt, weil dieses das Ganze darstellt und dieses der einzige Punkt ist, wo in der Welt wirklich etwas geschieht und deshalb ist er " der Nabel der Welt ", macht den Unterschied aus, ist das Besondere, braucht nichts zu beweisen und beneidet niemanden mehr. So wir wir sind, ist die Welt.Die Probleme des Einzelnen sind so komplex und gewaltig, genauso gross wie die Probleme der Welt sind. Jeder Mensch ist sein eigenes Universum und bewegt sich dem geistigen Weltzentrum parallel.Wer seinen Mittel- punkt gefunden hat, wird zum Mittelpunkt für die Anderen.Aber was ich geworden bin und weiter noch werde, bin ich nur aus mir selbst geworden und es waren nicht andere Menschen und keine Bildungs- erlebnisse, welche mich geformt oder andere Förderer, welche
mich weitergebracht haben, sondern es ist das Ergebnis eines individuellen Entwicklungsstrebens. Jeder Entwicklungs-Lebensweg immer, weil er noch von niemanden gegangen wurde, ist autobiogra- fisch, autodidaktisch und bildungsdialektisch angelegt.Die Er- schei- nung des Menschen sagt mehr aus als sein Beruf. Der besondere Mensch wird erspürt, gefühlt, füllt den Raum mit seinem Dasein. Früher habe ich gesucht, gewollt und jetzt werde ich gesucht und gewollt. Obwohl ich nie im Vordergrund stehen will, aber wo ich spreche, stehe ich automatisch im Licht des Interesses. Was Wert hat, macht sich selten und gerät in den Hintergrund. Er genügt sich nur noch selbst sein,will nicht mehr sein und nur (da)sein. Wenn man nichts darstellt fällt es schwer zu schweigen, aber wenn man etwas darstellt ist einem nichts lieber, als zu schweigen.Gut lebt der, der im Verborgenen lebt.Es erwartet keiner etwas von mir, sondern ich erwarte nur etwas von mir. Nur wer sich zum Helden macht, hält sich persönlich für eine Niete. Er will beneidet werden, dass er sich nicht so elend vorkommt.
II.) Die Individualität wird in der Gesellschaft (noch) nicht gefordert und spielt noch überhaupt keine Rolle. Die Gesellschaft ist aber nicht fähig aus sich heraus sich zu wandeln, der Gesellschaftsmensch ist wenig entwicklungsfähig und nicht der wirkliche Mensch, sondern nur der sich entwickelnde Einzelne ist wirklich und die tragende
Kraft unserer Gesellschaft und gibt die Werderichtung mit seinen Entwicklungsimpulsen an. Der Entwickler ist unersetzbar und weil das wertvollste Mitglied, " das Salz der Gesellschaft " und deshalb " systemrelevant ". Er ist es, der die Anderen durch " sein-anders-sein " weiterbringt. Entwickler machen den Unterschied aus, weil es die Anderen schon gibt. Einer muss es zuerst gedacht und getan haben. Durch ihn wird die Welt zu einem besseren Ort. Es kann nicht genug gesagt werden, aber im menschlichen Kultur-,Berufs-und Krisenleben ist der Starke, der Nichtangepasste. Immer waren es schöpferische Einzelmenschen, welche Ausserordentliches erreicht und Umwäl- zungen eingeleitet haben.
994.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen braucht man Lernim- pulse, fremde Anregungen, Krisen, Werte, Gesetze, Regeln, Vorbilder und lernt von den Anderen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen schöpft man alles aus sich selbst heraus und wird zum Vorbild für die Anderen. Was einer geworden ist und noch wird, ist er nur aus sich selbst geworden und es waren keine Bildungserlebnisse oder eine Fremdbeein- flussung, welche ihn geformt haben, weil jeder Entwick- lungslebensweg immer autobiografisch und autodidaktisch angelegt ist, der noch vom keinem gegangen wurde und deshalb auch keiner einem helfen kann*.
* Die unteren Entwicklungs-Stufen brauchen das Gesetz zur Zähmung,
der Mensch hadert mit den Lebenswidrigkeiten und er wird von
den Umständen, Ereignissen und Sachzwängen als Lebenserzie-
hungsdruck) beherrscht. Diese Entwicklungsphasen werden als Zumutung und Leid empfunden. Es sind Lebensbesserungsphasen,
in denen andere oft für einen die Verantwortung übernehmen, aber auch nur solange, bis der Übergang zu einer neuen und höheren Lebensphase abgeschlossen ist und zur Ruhe gekommen ist, weil diese aller Unruhe Ziel ist.
995.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird versucht über Bekehrung und Gesetze eine Kontrolle über unsere digi-
talen Lebensgewohnheiten zu gewinnen was uns bewusst ist), welche wir längst verloren haben. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird versucht über das gotische Lernprinzip Kontrolle über unseren Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf ein Einzelner zu werden in der Gesellschaft, im Berufs- und Privatleben zu gewinnen, die wir längst verloren haben (was uns nicht bewusst ist).
996.) Das zwanzigste Jahrhundert war ein Säkulum des Bildungs-Kultur-Lernens, welches in das einunzwanzigste Jahrhundert hineinragt, aber dem Verfall zukunftslos entgegen strebt. Das 21. Jahrhundert ist und wird immer mehr ein Säkulum des Entwicklung-Kultur-Lernens werden und dieses wird die dynamische Entwicklungsauffassung des dritten Jahrtausend und das Ende der technischen und der statischen Bildungs(welt)auffassung sein. Entwicklung ist
ein Menschheitsdrama und die Last der Entwicklung liegt in der Evolution. Die Welt wurde durch Kompass, Pulver, Buchdruck, Motor und Internet erobert und jetzt sind dieses alles nur noch Zweckmittel als gotisches Lernprinzip zur Entwicklungs-Selbst-Eroberung. Die Frage aller Fragen bleibt die individuelle Entwicklungsfrage. Wir leben in einer Achsenzeit und der Morgenröte einer Entwicklungszeit, wo nicht mehr die Ökonomie, die Technik und das alte Weltbild, sondern die Individualisierungs-Entwicklung der domi- nierende Geist sein wird. Die Genialität triumphiert, indem sie erst einmal unterliegt und die Trivialität unterliegt, indem sie erst einmal triumphiert.
997.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Ideen anderer
übernommen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen besitzen eigene Ideen mehr Autorität, haben mehr Macht als jedes Bundespräsidentenwort oder börsennotierte Unternehmen. Es kann nicht genug betont werden. In der Gesellschaft ist der Mächtige und Starke nicht der an der Macht ist oder Macht hat, sondern der Nichtangespasste, der seinen Entwicklungs-Individualisierungweg geht. Es geschieht
zwar viel in der Welt und um uns herum, aber in Wahrheit geschieht alles nur in mir.
998.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist dass Gelderwerbsziel existentieller, solidarischer Natur um zum leben, auszu-
leben seine materiellen Wünsche zu erfüllen und im allerletzten finanziell unabhängiger zu werden.Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das Gelderwerbsziel, um
nur mit notwendigem Geld zu leben, weil Üppigkeit Geis- teskraft und Zeit in Anspruch nimmt und dieses nur Vorbereitungszeit ist für die letzte Rematerialisierungs-
stufe darstellt als Mittel zum Individualisierungs-Sinn-
Zweck, zu humanitären und sozialen Zwecken, anderen bei der Entwicklung zu helfen, weil Eintwicklung das Einzige ist was bleibt. Nur wer gibt, der hat wirklich.
999.) Das Bildungs-Kultur-Lernen hat den Gesellschafts- menschen zum Ziel und die Ungebildetheit und Ausbildungs- losigkeit zu überwinden. Das Entwicklungs-Kultur-Lernen ist das Reich des Entwicklungs(einzel)-und religiösen Menschen, der Dichter und Denker, der Vorbilder und stillen im Lande.
1000.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist das Bessere immer
das Neue. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist erst das Ver-
besserte Eigene immer neu*.
* I.) Etwas völlig Neues oder anderes würde dem Prinzip der Ent- prechung " wie innen so aussen " widersprechen. Es wäre auch
die Umkehrung des quantenphysikalischen Gesetzes, dass der Geist die Materie schafft. Die allmähliche, ständige Verbesserung ist auch ein prozessuales immer mehr selbst werden, welche sich dann in der äusseren Welt als Wirkkraft manifestiert.
II.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es darum das bisher Best-
mögliche zu lernen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt es das Bestmögliche in der Entwicklung erst entstehen zu lassen, indem ich das Unmögliche als das noch nicht Mögliche immer wieder versuche.
III) Entwicklungs-Kultur-Lernen ist additives Wissen durch die ständigen Wissens-Selbst-Verbesserung als Transformations- und Auflösungslernen des alten Wissens und Aufhebung von Hinder-
nissen, bis man es selber ist. Nur durch das additive Lernen als Verbesserung des schon Verbesserten (gotisches Lernprinzip) ist eine (individuelle) Wissensoptimierung erst möglich (lebensauthentisches Ganzheitswissen).
IV.) Die Gotik als genialer Baustil entstand und wurde erst gelebt von
den ständigen Verbesserungen des Jetzigen, was auch das Genie eines Entwicklers ausmacht. Das Genie entfaltet sich automatisch mit der Ausdauer des Individualisierungs-Strebens. Sie ist Gleichnis und will
auf Höheres hinweisen, wozu der einzelne Mensch durch seine indivi-
dual-Entwicklung fähig sein kann. Der männliche, gotische Geist wirkt überall wo er sich manifestiert, befruchtend, re- und evolutionierend
als Aufbruchsgeist, aber er muss die Synthese, die Beruhigung und das Glück dem weiblichen, griechischen Harmonisierungsgeist überlassen.
V.) Die Gotik wurde nicht erfunden, sondern hat sich entwickelt. Es
ist jene Kraft, die ständig ringt und darauf bedacht ist, das geschaf-
fene Werk zu einer höchst möglichen Vollendung zu führen. Alles was getan wird in der Absicht, das Vorhergehende zu überwinden. Das gotische Bau(lern)prinzip ist der Strebedrang von dem ständig im-
mer Neuem zu der Verbesserung des Jetzigen und Bestehenden als die individualbessere, vorübergehende Wahrheit durch Aufhebung von Schwierigkeiten, Hindernissen und beinhaltet auch die Gefahr zum Scheitern. Jede Verbesserung hat den Keim der Nachverbes-
serung in sich. Verbesserung bedeutet nicht nur mehr und grösser, sondern einfach nur besser. Wer aufhört besser zu werden, hat aufgehört gut zu sein. Sei nur du selbst die Verbesserung. Das Maß-
lose ist das neue Maß, das Grenzenlose die neue Grenze. Verbessern heisst auch nicht besser zu sein wollen wie andere,sondern nur versuchen selber besser zu werden.
VI.) Das gotische Lernprinzip ist die ständige Verbesserung des Besten als das Neuartige zur Differenz zum Alten als ein Optimierungslernen des individuell Besseren. Besser geht immer, weil eine bessere Idee die vorübergehende durch Kritik immer überwinden will. Wenn ich etwas tue, ergibt sich im Tun immer automatisch etwas Neues. Die Gotik lebte nur von den ständigen Verbesserungen " im Jetzt und
Hier " und erhielt dadurch erst seine Strahl- und Anziehungskraft, was auch das Wesensmerkmal des Entwicklungs-Individualisie-
rungs-Lebenslaufes ist. Die Kathedrale bleibt eine ewige Baustelle, immer im Werden und wird nie vollendet werden. Es bleibt immer etwas zu tun, was getan wurde, zählt nicht mehr und nichts ist
getan, solange es etwas zu gibt und wird nie vollendet werden. Das Ziel weicht ständig zurück und die Genugtuung liegt nur in der stän-
digen Verbesserung. Die ständige Verbesserung eines jeden Details als Perfektionsidealismus wurde irgendwann zum Markenzeichen
der Gotik. Nur so wurde die Gotik zu dem alles überragenden Baustil und es konnte erst die Baustilreinheit entstehen.
VII.) Alle sagten, es ist unmöglich. Dann kam einer, der davon nichts
wusste und machte es einfach.
VIII.) Sich zu verbessern, heißt sich zu verändern. Perfekt zu sein, heisst sich oft zu verändern“ *.
* Winston Churchill.
IX.) Wenn einer immer das Entwicklungsbessere will, interessiert
ihn nur das Bessere als Optimierung und nicht der Erfolg, welcher sich zwangsläufig daraus ergibt.
X.) Auch das Entwicklungsbessere dann zu wollen klingt erst einmal illusionistisch, wenn ich bspw. morgens aufstehe, geplagt von Sorgen
und schlecht geschlafen habe. Aber habe ich noch eine andere Wahl
als die Situation zu verbessern ? Wer will nicht von quälenden Reizzu-
ständen befreit werden ?
XI.) Wer sich einmal ein Original-Notenblatt des Komponisten Lud-
wig van Beethovens anschaut, der wird sofort erkennen, dass im Kompositionsprozess fasst jede Musiknote mehrmals abgeändert wurde, bis das Werk harmonisch war.
XII.) " Das Bessere zu wollen "- Gott ist im Judentum der Inbegriff ethischen Wollens.
XIII.) Wenn jemand sagt, das er gut ist oder einen guten Wein hat, der
hat keine Motivation besser zu werden oder einen noch besseren Wein zu kaufen.
XIV.) Die Philosophen Marx oder Schopenhauer hatte ihre Weltan-
schauung in jungen Jahren vor aller Erfahrung logisch durchdacht
und zu Ende gedacht. Alle folgenden Jahre waren nur dazu da, ihre organisatorische Idee im realen Raum durchzusetzen. Kein wesent-
liches Wort wird mehr geändert und vor allem nicht sich selbst. Alles war wie in Stein für die Ewigkeit gemeißelt. Es wurde keinen Schritt zurück und niemanden einen Schritt entgegen gegangen. Sie haben das gotische Lernprinzip zum ad absurdum geführt.
Siehe Beispielfortsetzung in Kulturlernen-22