5.Vom Bildungs-Zivilisations-Kultur-Lernen (Bildungs-
lernprinzip eines alten Zeitalters) zum Kulturations-Entwicklungs-Kultur-Lernen (gotisches Lernprinzip
eines neuen Zeitalters).
151.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen " leidet der Künstler " um
der Wahrheit willen für seine darstellende Kunst Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt der Entwicklungs-Individu-
alisierungs-Weg vom Gesellschaftsmenschen zum Einzel-
menschen als Lebenskunst. Es ist die Lernwahrheit alleine dazustehen, die Ausdauer und Disziplinierungskraft zu haben seinen Entwicklungs-Individualisierungs-Weg in
der Gesellschaft,im Beruf und im privaten Bereich allen Anpassungsversuchungen, Konventionen, Bequemlich-
keiten und Widerständen zum Trotz weiterzugehen, was als säkulare, evolutionäre Nachfolge Christi interpretiert wer- den kann. Dazu gehören auch ein Lebens scheitern, Irr-
tumskrisen, Lebenserschütterungen, alleine da stehen, durch die Verworfenheit des Lebens gehen und die ganze Bedrängnis erfahren, welche ein solcher Lebensweg für einen vorgesehen hat*.
*I.) Hinter der eigentlichen Kunst steht eine gewaltige Askese. Je grösser das Leid, desto grösser das Werk. Alles Wissen kommt aus Leiden. Erst der grosse Schmerz ist der letzte Befreier des Geistes.
Er allein zwingt uns in unsere letzte Tiefe zu steigen. Wer auf sein
Leid tritt, tritt höher. Er steht fortan über seinem persönlichen
Leben und über seinem Leiden. Bewusstsein begründet sich auf Leiden und alle höheren Bewusstseinbegriffe sind steigendes
Leiden. Je mehr der Mensch leidet, umso seliger erkennt er den Sinn und die Notwendigkeit des Weltleidens
II.) Nach dem Philosophen Friedrich Nietzsche wirkt veredelnd nur jeder Schmerz, den zu überwinden, wir Kraft besitzen. Es war für
ihn nicht der Tribut, den man zahlen muss um das Tor der ewigen Seeligkeit zu öffnen. Der Schmerz war für ihn eine Macht, mit diesem man sich furchtlos mit allen möglichen Therapien auseinandersetzen muss, um ihn zu überwinden. Leiden war für ihn eine Schule der Weisheit. Wer viel gelitten hat, weiss mehr als die Weisesten wis-
sen können. Seinem Siechtum verdankte er mehr als seiner Ge-
sundheit. Alle seine Krankheiten waren Stimulanz zum mehr er-
leben und entdeckte das Leben gleichsam neu. Es ist das " amor fati ", das Notwendige nicht nur zu ertragen, sondern auch zu lieben. Je
mehr ein Mensch zukunftsbestimmt ist, je grösser sein Leiden, weil
die gestalterischen Kräfte sich abstossen.
III.) " Ohne Leiden bildet sich kein Charakter "*.
* Freiherr von Feuchtersleben.
IV.) Aber ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles
auf dem Spiel steht, ist nichts wert.
V.) " Das Leben ist entweder ein waghalsiges Abenteuer oder das
Leben ist gar nichts“ *.
* Hellen Keller.
VI.) " Was wäre das Leben, hätten wir nicht den Mut zu riskieren "*.
* Vincent van Gogh.
VII.) " Der wird es weit bringen in der Welt, der nicht fragt, ob es
gefällt "*.
* Johann Wolfgang von Goethe.
VIII.) " Grösse " gibt es nur gegen die Welt als Standpunkt ausser-
halb der vorherrschenden Gesellschaftsordnung des Alltäglichen, Zeitgeistigen und Meinungsmachenden und nicht mit der Welt. Ob jemand als Grosser genannt wird, ist auch davon abhängig, von
wem er seine Selbstbestätigung erhält; vom gesellschaftlichen Kollektiv oder vom Selbst her, was im religiösen Duktus " Gott " genannt wird. Wenn der Einzelne sich nicht mehr seine Bestäti-
gung von oben, sondern von unten geben lässt, hört er auf als einzelner (grosser) Mensch zu existieren. Der Mensch darf sich
nicht auf Kultur und das Bewusstsein begründen und sein Selbst-
bewusstsein und seinen Wert davon abhängig machen, weil das
einer anderen Rechtfertigung bedarf. Kultur und Bewusstsein sind nur ein Ausschnitt und umfassen nicht das Ganze.
IX.) Eine Vorbildautoritätskultur ist immer mit Askese und Entsa-
gung des eigenen, gegangenen Entwicklungsweges verbunden,
die nur durch sie begründet und erhalten werden kann. Es ist nicht die Askese früherer Klostermönche, die in die nitrische oder sketi-
sche Wüste gegangen sind, sondern es ist die Askese, welche der ringende, suchende und transzendierende Entwicklungs-Individu-
alisierungs-Lebensprozess darstellt, das verhaftende immer mehr aufzugeben (Rematerialisierung) und " egoistisch sein " für die Anderen " als Entwicklervorbild.
X.) Siehe auch " Individualisierung in der Gesellschaft gegen die Widerstände in der Gesellschaft " in Gesellschafts-und Entwicklungs- mensch
XI.) Siehe auch Individualiserungsentwicklung im Berufsleben vom statischen Berufs-Bildungs-Lebenslauf zum dynamischen Entwick- lungs-Individualisierungs-Lebenslauf
XII.) Siehe auch die säkulare, evolutionäre Nachfolge-Christi
ist immer der eigene, gegangene Entwicklungs-Individualisierungs-Weg
152.) Bildungs-Kultur-Lernen ist in den neuen Medien z.B. Internet-Informations-Wissen lesen oder im Fernsehen einer
Talk-Show-Gesprächsrunde zuhören (Unterhaltungs-, Wis-
sens- und Allgemeinkultur).Entwicklungs-Kultur-Lernen ist
sich den Wissenssachverhalt auf das Papier auszudrucken
oder die Dialoge mitzuschneiden, um sich mit dem Wissen
in der stillen Reflektionsstunde sich damit auseinander-
zu setzen, um es nachhaltig transzendieren zu können (Auseinandersetzungs-, Erkenntnis- und Identifikations-
kultur).
153.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird durch konzentrier-
tes Nachdenken z.B. des Schriftstellers ein Buch-Bestseller geschaffen (gekonnt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird
in einem völligen Aufgehen und einer Absichtslosigkeit des Künstlers etwas einmaliges geschaffen (geboren).
154.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird in die Kunst als Wert-
steigerungsobjekt investiert, weil es z.B. auf dem herkömm-
lichen Sparbuch keine Zinsen mehr gibt oder sogar ein Negativzins als Verwahrungsgeld bezahlt werden muss. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dient die Kunst sich in einer Kunstausdruckform zu erkennen, was einen übersteigt und
sich daran weiter zu entwickeln. Es führt zur Erkenntnis dass
ich nicht bleiben kann wie ich bin, mich verändern muss,
um die Kunst wirklich zu verstehen. Es ist der Lebenswille und die Ideengeistesmacht, ein mächtiges, urweltliches, unbekanntes Lebensgefühl, das einst elementar in die Kunstausdruckform vom Künstler gelegt wurde und diese Willenskraft reisst mich mit.
155.) Bildungs-Kultur-Lernen lernen orientiert sich an Er-
ziehungs-,Bildungs- und gesellschaftlichen Zeitgeistwerten, Sozialisierungsmerkmalen, Idealen und Tugenden des Tradi-
tions-Kulturgutes zur Entfaltung und dem Wachstum der Bildungskognitionen, etc. (Sollwerte der Inkulturation). Entwicklungs-Kultur-Lernen orientiert sich an der Entfal-
tung von Entwicklungswerten in der Auseinandersetzung mit
den Lebensnotwendigkeiten, Trieben, Wünschen, Leiden-
schaften, Krisen, Sachzwängen, Existenzsorgen, Alltagsbe-
wältigung, Untugenden etc. (Wollenswerte der Selbst-Kultu-
ration).
156.) Bildungs-Kultur-Lernen basiert auf bildungswerttheo-
retischen Schulgesetzen einer allgemeinen Bildungskultur.
Entwicklungs-Kultur-Lernen wurzelt in der Lebensnot-
wendigkeit entwicklungswertpraktischer Individualge-
setze eines immanenten Lebenslogos einer wertfreien Individuations-Entwicklungs-Kultur).
157.) Beim Bildungs-Kultur-Lernprozess habe ich das Gefühl, etwas Wissensneues gelernt zu haben (Bildungsabstrakt-
heit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernprozess habe ich
das Gefühl, etwas Eigenes gelernt zu haben (Lebenskon-
kretheit).
158.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen steht die Kraft und Grösse
als das Maß der Dinge im Vordergrund. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen stehen die Schwächen und die Nichtigkeit des Menschen im Mittelpunkt des Denkens.
159.) Was aus dem Menschen wird hängt beim Bildungs-Kultur-Lernen davon ab, was ihm kulturell angeboten wird (kulturelles Erbe). Was aus dem Menschen wird,hängt
beim Entwicklungs-Lernen davon ab, was der Mensch entwicklungsindividuationsmässig aus sich macht (kultu relle Substanz wird nur vom Einzelnen in der Entwick-
lungs-Prozess-Transzendierung geschaffen.
160.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen lernte ich z.B. bei der
Corona-Krise mich mit einem " Schutzmaßnahmen- und Verhaltensknigge " zu beschäftigen und es wird alleine auf die intellektuelle Qualität eines Sachverstandes der Epi-
demielogen vertraut. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
wurde von den Entwicklern eine neue Aufbruchs- und Auf-
bäumungs-Stimmung entgegen gesetzt. Ich vertraute nicht alleine den Schutzmaßnahmen und überlasse nicht meine Zukunft einem bewusstseinslosen Virus, welcher nur Zerstörung, Krankheit, Tod und Auslöschung zum Ziel hat.
161.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen begründet sich der Einzelne auf seine Bewusstseinsautonomie. Existenzangst vor Gewissensangst. Der Konformismus, die gesellschaft-
liche Anpassung, Medienmeinung und der Tagesablauf ersetzen heute das Gewissen. Anstelle des persönlichen Gewissens tritt immer mehr die Staatsraison als eine intellektuelle Form des Gewissens, wo das individuelle Gewissen an den Staat abgegeben wird als ein gebunde-
nes, abhängiges Gewissen, was aber ist kein Einzelge-
wissen mehr ist. Das Gesetz (äussere Kontrolle) ersetzt
das Gewissen (innere Kontrolle). Beim Entwicklungs-Kul-
tur-Lernen begründet sich der Einzelne auf seine Ent-
wicklungsautonomie. Gewissensangst vor Existenz-
angst. Die letzte Entscheidung bleibt immer das subjek-
tive Entwicklungsgewissen, als ringende Erkenntnis-Einsichtsform, bei der man nie eine andere Wahl gehabt
hat (individuelles, entwicklungskonformes, lebenssyn-
chrones Gewissen) *.
*I.) Wir können aber das Gewissen als " höhere, zeitlose Intelli-
genz und Führungs-Orientierungs-Instrument " nicht einfach ignorieren, was immer schon richtig war. Wenn das Gewissen als
der zentrale Ort erscheint, an dem die Dinge des Menschen und
der Welt immer entschieden werden und die Spaltung des Men-
schen überwunden werden kann, ist das Entwicklungs-Individu-
alisierungs-Gewissen der archimedische Punkt des Menschen, die prima causa aller Bewegtheit, von der alles ausgeht und bewegt
wird. Ohne Gewissen hört der Mensch auf als Einzelner zu existie-
ren, denn nur im Einzelnen ist das Gewissen wach und nur als Ein-
zelner besitzt der Mensch Zugang zum Gewissen. Das Gewissen ist
im Einzelnen gebunden und wird im Kollektiv aufgehoben. Nur der Einzelne wird von seinem Gewissen bedrängt, während das Kollek-
tiv gewissenlos ist.
II.) Siehe auch Entwicklungs-Individualisierungs-Bringschuld einer Entwicklungslosigkeit
162.) Die Bildungswege beim Bildungs-Kultur-Lernen sind
das Regelschulwesen als erster formeller Schul- und Bil-
dungsweg und die Schul- und Bildungsabschlüsse für Erwachsene als zweiter formeller Bildungsweg. Die Bil-
dungswege beim Entwicklungs-Kultur-Lernen sind der dritte informelle Entwicklungsweg *.
* I.) Dritter informeller, autodidaktischer Entwicklungs-Indivi- duations-Entwicklungs-Vorreife-Weg als Lebenslanges Lernen,
und der Entwicklungsreifeweg des gotschen Lernprinzips als Entwicklungs-Individuations-Bringschuld der Entwicklungslosigkeit.
II.) Der informelle Individuations-Entwicklungs-Reifeweg be-
steht darin, wo ich nicht mehr suche und will, sondern gefunden werde und es einfach nur geschieht. Wenn ich z.B. mich im gotischen Baustil wieder erkenne, ist dieser mir ebenbürtig. Keiner mag das hinaus zu erkennen, was er selbst nicht in sich hat. Lernen besteht
in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen,
Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon " als selbstent-
deckendes, wieder erkennendes Lernen bei Rückkehr zu sich selbst.
163.) Bildungs-Kultur-Lernen ist an die Schulnoten als Schlüssel für den weiteren Lebenserfolg glauben. Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist an das gute und Einzigartige im Menschen glauben, dass er einen Weg geht, welcher noch keiner gegangen ist*.
* Für Entwickler wird das Bildungssystem, wo die Schulnoten im Vordergrund stehen als ungerecht empfunden. Ein Unterricht, wo
Noten vergeben werden, ist selten ein guter Unterricht.
164.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen muss ich noch viel lernen.
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss ich noch viel tun*.
* Z.B. Ich erkenne und weiß erst, wenn ich ich mich verändere und nicht der Gleiche bleiben kann wie zuvor.
165.) Das Bildungs-Kultur-Lernen verfolgt z.B. das Ziel Unzivi- lisierte zu zivilisieren und gesellschaftlich zu integrieren (z.B. gesellschaftliche Randgruppen). Das Entwicklungs-Kultur-Lernen verfolgt das Entwicklungsziel " von der Natur zur Kultur " (Das Ideal der Dichter und Denker).
166.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen dient die Kunst dem Selbstzweck als "schöne Lüge ", welche der Wahrheit dient.
Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen dient die Lebenskunst
als Mittel zum Zweck, welche der Entwicklungs-Wahrheits-Individuierung dient*.
* Nicht die Wahrheit wird wichtig, sondern nur der Weg zur Wahr-
heit. Es ist nur die Wahrheit für mich, aber nicht die Wahrheit an sich.
167.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen besuche ich z.B. die Uffizien in Florenz (statische, anachronistische, individual- fremde Museumskultur). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen laufe ich irrend auf meinem Individualisierungs-Entwick- lungs-Weg herum (gotisches Lernprinzip)*.
* Siehe auch "Museumskultur" Nr.85 in Kulturlernen-3
168.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird der lebendige
Mensch in den Kategorien der Zeit, der Determination,
der Kausalität des Wissenschaftsbewusstseins eingeordnet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen untersteht der der Mensch u.a. den Kategorien des Raumes, der Anthropologie, der Gestalt und des Typus, des Entwicklungsgewissens, der Teleologie und Finalität eines als Lebens-Bestimmungs-Sinn inne liegender Lebensauftrag,welcher auch die Lebenslänge festlegt eines Lebens-Individualisierungs-Lebenslogos.
169.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ist ge- und belehrt, ge-
mahnt und gewarnt, besser gewusst, auf Irrtümer hinge-
wiesen oder auch fachlich geholfen wird und die Schüler
nur Mahnung, Belehrung, Besserwisserei, Warnungen lernen
und Rechnungen für die Fremdhilfe bezahlt werden müssen (durch Entwicklungs-Risiko-Ängste werden die Selbsthilfe-
kräfte unterdrückt). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
reicht es aus, nur das Bessere und Höhere für dieses und jenes zu wollen, was genügt und die Schüler lernen das Bessere und Höhere zu versuchen (durch Entwicklungsmut-
Wert-Wollen werden die Eigenkräfte gestärkt).
170.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Bildung und der Bildungsgeist als Bildungsfortschritt im Entwicklungssinne gedeutet. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Bildung und der Bildungsgeist als Bildungsfortschritt im Sinne einer Verfallsidee gedeutet*.
* Kulturkritisch betrachtet ist es die Entwicklung vom wissenschaft- lichen und technischen Fortschritt auf der Horizontalen, als ein Näher- und Weiterkommen (von der Bewusstseinserkenntnis ging
die Krise aus, welche nie die Totalität und das Ganze darstellt, weil der Mensch glaubt das zu sein, was er hat und sich bewusst ist ) zum wissenschaftlichen und technischen Fortschritt, als ein nur Zuende- und zum Wendepunkt kommen in Richtung der Vertikalen, was Jahr-
hunderte lang schon den Verfallskeim der Auflösung in sich trägt als eine Form der Selbstzerstörung, um zur nächst höheren Entwick-
lungsstufe zu gelangen und deshalb in die Bewusstseinskrise der Erkenntnis schliesslich führen muss, weil der Mensch das ist, was er nicht weiss, hat und sich nicht bewusst ist.
171.) Bildungs-Kultur-Lernen ist erwachsen werden durch verschiedene Bildungen (je weniger der Mensch entwickelt
ist, desto mehr " Fassaden-Schein-Bildung " benötigt er).
Entwicklungs-Kultur-Lernen ist den Bildungen entwachsen
( je mehr der Mensch sich entwickelt, desto weniger " Fas-
saden-Schein-Bildung " benötigt er und erkennt, dass die Bildung ihn mehr behindert als gefördert hat,weil ich daran festgehalten und meine Entwicklung damit blockiert habe).
172.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen erhoffe ich mir durch einen bewerbungsmässigen Arbeitgeberwechsel eine neue Arbeitsplatzperspektive, weil durch persönliche oder be-
triebliche Arbeitsplatzfaktoren der bisherige Arbeitsplatz zukunftslos geworden ist. Der Arbeitsplatz bedeutete bisher automatisch vorhandene Arbeit und das genug zu tun ist (Beschäftigung und Verwaltung).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen suche ich entwickelnd meine Arbeitsplatz-Perspek-
tive durch die Aufgaben hindurch, weil bedingt durch den individuellen Entwicklungswandel, der bisherige Arbeits-
platz entwicklungslos geworden ist. Der Arbeitsplatz ist nicht automatisch " Arbeit an sich ", sondern erst das Ergebnis von individueller Entwicklungs-Auseinandersetzungs- und Über-
windungsarbeit. Das alte Arbeitsverständnis bedeutet bisher, dass Arbeit vorhanden und genug zu tun ist, während beim evolutionären Arbeitsverständnis die Arbeit Teil der menschlichen Entwicklung " als Arbeit an mir selbst ist ", weil ich mich mit ihr auseinandersetzen und mir die Arbeits-
möglichkeiten durch die Entwicklungsarbeitstugenden erst erschaffen muss. Es ist mit und bei der Arbeit lernen, wie es mit der Arbeit weitergeht. ( durch die Arbeit zur neuen Arbeit in der Entwicklungs-Arbeitsplatz-Individuation (Entwick- lungsbeschäftigung und Gestaltung).
173.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen bedeutet der Arbeitsbe-
griff automatisch "ein Nehmen " also Arbeit,die mir ge-
bracht wird und erledigt werden muss (Erwartungshal-
tung an andere). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wandelt sich der Arbeitsbegriff, wo die Arbeitssichtweise mehr auf " dem Geben " liegt. Es ist meine Entwicklungsarbeitsin-
dividualisierung als mein Arbeitswert für das Unterneh-
men und nur was ich als Einzelner tun kann und muss. Es
ist die nicht ersetzbare und austauschbare, persönliche Selbstentwicklung in der Selbstorganisation der Arbeit (Erwartungshaltung an sich selbst).
174.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es, je mehr Bildungslernen, desto gebildeter gelte ich. Wenn ich alle Wissenschaftsdisziplinen der Welt studiert hätte, wäre ich trotzdem keine wirkliche Hilfe für andere Menschen (" Bil-
dungsmonster"). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen heisst
es, je mehr ich durch Entwicklungs-Transzendierungs-Ler-
nen mich gegen die Lebenswiderstände in den Lebenser-
fahrungen individualisiere und zu meinem Frieden finde, desto mehr bin ich eine Hilfe und Vorbild für andere Menschen (Entwicklungsgenie)*.
* Bildungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr Geld zu verdienen. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist alle Zeit, alle Kräfte und alle Mittel verwenden, um mehr zum inneren Frieden zu gelangen". Siehe auch Vollext den Gliederungs- punkt " Frieden" in Christentum-frueher-und-heute
175.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen studiere ich an einer anerkannten Hochschule z.B. Philosophie und beende die akademische Ausbildung einem Dr. phil Grad. Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist der Meinung, wenn es zu einem (gebannten) Bildungsfach/Studienfach wird z.B. " uni-
versitäre Hochschulphilosophie ", dann hat diese Fach-
disziplin, weil abstrakt und nicht mehr lebendig, kaum
noch einen Einfluss auf eine individuelle Entwicklung oder die gesellschaftliche Gestaltung.
176.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen habe ich keine Zeit, bis es fertig ist (Uhrzeit). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werde ich nie fertig und habe trotzdem alle Zeit der Welt (Jetzt-
zeit)*.
* Siehe auch evolutionäre Allzeit-Jetzt-Nutzung
177.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird die Zeit von der Uhr bestimmt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen wird die Zeit von der Entwicklungs-Prozess-Bewegung bestimmt *.
* Auch in der Relativitätstheorie definiert sich die Zeit erstrangig als eine Bewegungsdauer. Wo sich nichts bewegt und verändert, da vergeht keine Zeit, so dass da auch keine Zeit ist. Die Zeit wird ja
nicht durch die Uhr bestimmt, sondern durch die (Entwicklungs-
prozess)bewegung. Die Ewigkeit, weil alle Zeit, kann deshalb auch keine Zeit ein gehen. Entwicklungsverbesserung ist aber immer nur, solange die alles verändernde Zeit währt. Man erfährt keine Zeit, wenn sich nichts verändert, während etwas anderes unabhängig
von einem in derselben Zeit stabil bleibt. Und wo keine Zeit ist, passiert, verändert und entwickelt sich nichts und da ist auch keine Evolution. Die Zeit bewegt sich nicht. Wenn nichts geschieht und nur gewartet werden muss, vergeht keine Zeit, da auch keine Zeit, aber wenn sich die Ereignisse häufen und viel geschieht, läuft einem die Zeit davon und die Zeit kommt einem viel länger vor. Die individu-
elle Entwicklung ist zeitlos, geschieht in der Zeit aber unterliegt
nicht mehr der Zeit. Wir sind nicht in Zeit und Raum, sondern Zeit
und Raum sind in uns. Zeitlose Gedanken führen dem Körper ewiges Leben zu. Was ewig ist bleibt, überlebt den Zeitgeist und was in der Zeit ist, stirbt und vergeht mit der Zeit. Solange wir etwas in Raum und Zeit festhalten wollen, werden wir es verlieren. Was die Ewigkeit betrifft sind eine Minute und zehntausend Jahre gleich wahr. In der nichtlinearen Zeit existieren Gegenwart, Vergangenheit und Zukunft zur gleichen Zeit.
178.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen denkt man ich habe " alle Zeit der Welt "und verschiebt es auf später. Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist " das Hier und Jetzt "die beste Zeit, welche wir uns in zehn Jahren zurück wünschen.
179.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen heisst es am Ende des Berufslebens; endlich habe ich es geschafft und bin vom
Leben gezeichnet bei der Rente angekommen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen heißt es am Ende des Berufslebens; ich habe noch mein Berufungsleben vor
mir, bin bei mir selbst angekommen und fange jetzt erst an
bleibendes zu schaffen. Ich verschwende keinen Gedanken an den Ruhestand, weil " die besten Jahre noch kommen ". Ein entwicklungsloses, saturiertes Hobby-Rentner-Dasein
als künstliche Ruhe ist in der Entwicklung nicht vorgese-
hen *.
*I.) Im Berufsleben kommt es öfters vor, dass oft bis zur Rente in seinen Beruf aus existentiellen (Alters)gründen unglücklich " aus-
geharrt und ausgesessen" wird, was statistisch belegt ist, um dann
im Rentenalter für den Rest seines Lebens für andere da zu sein,
das Leben nach dem Berufsleben erst das eigentliche Leben ist
und eine zeitüberdauernde, Lebensleistung geschaffen wird. Vom Lebensspannungsgefühl ist man noch nicht am Ziel angelangt, hat noch nichts Bleibendes geschaffen und das kann es einfach noch nicht gewesen sein. Nicht umsonst sind Renteneintritt mit 63 Jah-
ren ohne Abschlag so beliebt. In diesem Falle ist es salopp gesagt sein Arbeitsleben bis zum Renteneintrittsalter " schnell hinter sich zu bekommen ", um dann nochmals in seiner Herzenssache neu anzu-
fangen nach dem Motto: " die besten Jahre kommen erst " für eine Spätlebenskarriere. Zur Ruhe gesetzt heisst dann noch nicht zur Ruhe gekommen.
II.) Obwohl ein Leben lang gearbeitet ist das Leben an einem vorbei-
gegangen und war nie sich selbst. Der erlernte Brotberuf hatte nie
einen wirklichen Lebenssinn gehabt."Evolutionäre Altjugend " be-
deutet dann sein " unbeliebtes Berufsleben "endlich hinter sich gebracht zu haben (ich habe es geschafft und bin vom Leben ge-
zeichnet im Ruhestand als Arbeitsendziel angekommen zur " neuen Lebenszielsetzung, um diesem einen Sinn, Bedeutung und Wert zu verleihen (ich fange jetzt erst an zu schaffen, zeichne mein Leben
bis ich bei mir selbst angekommen bin). Es ist dann z.B. mit 67 Jahren in Rente gehen (Rentenanwartschaftszeit als Ruhestandsbegrün-
dung) zu ich musste 67 Jahre alt werden, um mit meiner Entwick-
lungs-Individualisierung endlich anfangen zu können, endlich
Unsterblichkeit zu lernen und keinen Gedanken mehr an den Ruhestand verschwende. Aber die evolutionäre Altjugend gilt natürlich auch für alle anderen, welche eine berufliche Erfüllung hatten und die jetzige Perspektive wie diese Webpräsenz beweist, nicht nur nichts tun heisst. Die neue Aufgabe hat genauso seinen festen Tagesablauf wie vorher. Es müssen im Leben bestimmte Lebens-und Reifephasen durchlaufen werden, was auch nicht
anders sein kann. Es wäre unnatürlich, wenn z.B. ein fünfzehnjähriger nach dem Sinn des Lebens forschen würde oder sich für Unsterblich- keitslernen interessieren würde, weil jüngere Menschen intensiver auf ihre Zukunft als auf ihr Lebensende blicken.
III.) Mit z.B. 67 Jahren habe ich zwar im Altberuf abgedankt, aber ich bemühe mich jetzt nur noch um mich selbst. Es ist ein bisheriges, sinnloses Arbeits- und gesellschaftliches Leben als Lebenssinn für " danach "und als Lebenssinn und für alle. Seine grösste Lebensleis-
tung bestand bisher nur darin, im Arbeitsleben bis zur Rente durch-
gehalten zu haben, während viele andere bis zum Rentenalter ihre Lebensleistung schon geschaffen haben. Es ist z.B. mit 67 Jahren anfangen zu lernen, was Lebenssinn bedeuten kann, wenn wir früher
damit angefangen hätten und die Kindheit sich lebensplan-final-
sinn- logisch im Rentenalter sich erst vollendet. Nach der Arbeit erwartet uns nicht das Sterben und ich hatte schon latent ein
Stück Tod in mir, sondern ein neuer Lebensabendabschnitt. Die Lebensspannung, welche durch die neuen Lebensziele aufgebaut werden und wirken lebensverjüngend.
IV.) Früher kam nach der Rente der Lebensabend. Das klang nach
dem Ende. Heute hingegen geht es für viele erst mit der Rente richtig los: mit Reisen, mit sportlicher Betätigung, mit kultureller Beschäf -
tigung, mit der Auseinandersetzung der neuen Computer- und In-
formationstechniken, mit ehrenamtlichen Tätigkeiten, einer neuen Beruf(ungs)aufgabe und mit einer neuen Liebe. Heute arbeitet schon jeder vierte Arbeitnehmer noch nach der Rente weiter. Aber es gibt auch viele Lebensläufe, wo mit 60 Jahren die Person noch völlig un-
bekannt war und das Lebensschaffen erst in den reiferen Lebens-
jahren vollzogen wurde und wo Menschen erst mit Beginn der
50-iger oder später ihre Lebens(arbeits)leistung vollbracht haben.
Es ist der alt bekannte berufliche Konflikt zwischen beruflicher, gesellschaftlicher Karriere und dem Individualisierungs-Entwicklungs-Lebensweg (gesellschaftlicher, instabiler, " durchgewurschtelter ", lebensübereinstimmender, scheinbar unsicherer Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenlauf-Werdegang.Siehe Volltext die Gliederungspunkte in
180.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen möchte ich möglichst
schnell und in kurzer Zeit meinen Bildungs- oder Berufs-
abschluss erreichen (für eine Qualifikation muss ich mich anstrengen).Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gilt der Reifegrundsatz: " Wer einen hohen Turm bauen will, muss lange beim Fundament verweilen " (Reife wird einem ge-
schenkt)*.
* I.) " Die Dummheit besteht darin, zu einem Ende kommen zu
wollen "*.
*Gustave Flaubert, französischer Romancier und Schriftsteller.
II.) Siehe auch "Reifezeitpunkt Nr.782
181.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kaufe ich mir einen einen Zeitmesser (Luxusuhr) als Schmuckstück, Geldanlage oder
als Spekulationsobjekt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen lebe ich aus dem Zeitlosen im "Hier und Jetzt", habe alle Zeit der Welt und erlaube mir den Luxus, keine Uhr zu besitzen.
182.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind die ersten 25 Lebensjahre (Kindheitsphase, Jugendjahre, Erziehung, Bildung, Aufbau einer beruflichen Lebensexistenz) für den
weiteren Lebensverlauf lebensweisend, lebensführend
und lebensbeendend. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen
sind die letzten 25 Lebensjahre (Seniorenphase, Selbster-
ziehung, Selbstentwicklung, Lebenssinngebung), welche
für " das Weiterleben Leben danach" so die These " als sterben lernen" entscheidend und lebensvollendend sind *.
* Siehe auch das Essay Das Leben ist unsterblich, nicht tot zu kriegen und der Tod ist nur ein Lebensbildwechsel !
183.) Beim Bildungs-Kultur-lernen sind die besten Jahre vorbei als das Lebensgrundgefühl einer Wirtschaftsaufbau-Epoche " der guten, alten Zeit ". Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen liegen die besten Jahre noch vor uns als das Le-
bensgrundgefühl einer kommenden Entwicklungsepoche " einer besseren, neuen Zeit und das Heute ist die beste aller Zeiten.
184.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen wird keinen Schritt ge-
tan, " bevor der Boden nicht gründlich untersucht wurde" (fehlendes Lebens-Sicherheits-Vertrauen). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen werden wir entwicklungsfähig und entwicklungswagemutig, indem wir uns in Situationen begeben, wo wir uns entsprechend verhalten müssen und diese Fähigkeit erlernen (sich entwickelndes Lebensver-
trauen).
185.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Korrektur- und Verbes-
serungslernen, weil es formal ungenau, technisch fehler-
haft, unvollständig recherchiert wurde, orthografisch unkorrekt, mathematisch oder sachlich falsch und wis-
senschaftlich überholt ist. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist Korrektur- und Verbesserungslernen, weil es nicht indivi-
duell entwicklungslebenskonform ist, nur das derzeitig
Beste weiter zu verbessern gilt und dieses das Neue ist
und nur das Bessere und Höhere zu wollen genügend ist.
Das zeitlose Gotische Lernprinzip umfasst alle Panoramen des menschlichen Lebens und ist die ständige Verbesserung des Besten als Optimierungslernen und besser geht immer, weil eine bessere Idee die vorübergehende als Kritik immer überwinden will *.
* Gotische Entwicklungs-Individualisierungs-Eigenschafts-Tugenden, Entwicklungsattribute und Entwicklungsgleichnisse sind Entwick-
lungs-Lern-Grundprinzipien und besitzen die Kraft religiöser Grundsätze und sind die Zukunft aller und von allem.
Was zu mehr
- inneren (Gliederungspunkt) Frieden,
- geistiger und seelischer Gesundheit,
Für religiöse Naturen
- was Richtschnur und Weisung ist zu grösserer Vollkommenheit und wie man Gott suchen und finden kann im Sinne von Gottentwicklung eines Meister Eckhart
Das gotische Lernprinzip wird mit Recht als "ducis divina" bezeichnet wo der Himmel die Erde berührt und eine Lebensführung " von oben her ".
186.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen ruht der Geist, wenn er es gelernt hat. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen muss der Geist es immer wieder neu erobern.
187.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen kostet mich jede Erkennt-
nis eine Schulstunde oder weniger. Beim Entwicklungs-Kul- tur-Lernen kostet mich z.B. die Erkenntnis des Unsterlich- keitslernens " als zu spät " unter Umständen mein ganzer Lebenssinn *.
* I.) Vorsorge für das Leben nach dem Tod wird einmal so selbstver-
ständlich werden wie die heutige Altervorsorge schon in jungen Jahren. Es wird eine Zeit kommen, dass " sterben lernen "aus der heutigen Bedeutungslosigkeit herausgeholt und genauso notwendig sein wird, wie heute rechnen und schreiben lernen und die dunkle Keller- und Agoniezeit der Verdrängung und Unwissenheit vorbei ist. Es wird dann nur mit dem Kopf geschüttelt, wenn der Mensch sein Sterben lernen nicht für ernst nimmt und dafür dann auch noch sanktioniert wird.
II.) "Sterben lernen" ist begrifflich negativ belegt und erst einmal
eine aussagelose Leerformel und aktuell generell bedeutungs-
los. Wer lernt schon gerne zu sterben und noch freiwillig dazu ?
Damit ist aber nur das lebenslange Lernen im Entwicklungs-Indivi-
dualisierungs-Sinne des " sich-selbst-werdens und selbst-seins"
gemeint, das allmähliche Abstreifen von Verhaftungen und eine Trennung von dem, was der Einzelne selbst nicht ist. Es bedeutet
in diesem Kontext aus dem Zeitlosen im " Hier und Jetzt " leben und lernen immer wieder das kleinliche Ego loszulassen, sich vom Un-
wesentlichen immer mehr trennen lernen, ohne in Askese zu ver-
fallen, was als Überwindung der Sterblichkeit interpretiert werden
kann. Das Erwachsen und älter werden wird auch mit Recht als le-
benslanger Trauerprozess beschrieben die Hinwendung vom Un-
wesentlichen zum Wesentlichen. Denn immer wieder gilt es, sich
von etwas zu lösen und kein Interesse mehr dafür zu haben. Was
ich nicht brauche ist besser, als wenn ich es mir für viel Geld kaufen
kann.
III.) Beim Sterben lernen wird nichts mehr, nicht anderes getan und sich auch nicht anders verhalten wie bisher. Nur die Sichtweise der Lebensgrundeinstellung hat sich geändert und alles wird nur vor-
übergehend (absterbend) betrachtet. Das gesamte Lebensgesche-
hen, alle Dinge, Umstände, Menschen, Lebenssituationen, Ereig-
nisse, Verantwortlichkeiten, Untugenden, Leidenschaften, Krisen
als dienliche, hilfreiche Erziehungslernmittel zu mehr Selbstwer-
dung als unvergänglicher Lebenssinn aufgefasst. Siehe Textfort-
setzung in Das Leben ist unsterblich und nicht tot zu kriegen.
188.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen gehört der Bildungs-Lern-
begriff einem überholten dualen, deterministischen, parti-
ellen Lernverständnis und sich vollzieht sich in dualisti-
schen, deduktiven, zeitgeistigen Bildungslernkategorien
in blutleeren Begriffen. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen gehört der Entwicklungs-Lernbegriff einem zeitlosen, nicht-dualen, indeterministischen und ganzheitlichen Lernver-
ständnis an und vollzieht sich in universellen, induktiven, zeitlosen Entwicklungslernkategorien und die Begriffe sind mit Leib und Leben geschrieben, welches sich im gotischen Lernprinzip widerspiegelt*.
* Durch das gotische Lernprinzip wird das Leben zu einem ständigen Erneuerungsprozess, weil das ganze Leben nur eine einzige Übung ist.
Es ist wie Johann Wolfgang Goethe einst sagte, "dass nur im immer Streben die Erlösung" liegt. Das gotische Lernprinzip wird zu einem neuen Kulturbegriff.
189.) Bildungs-Kultur-Lernen ist eine vorgegebene, aber für
den Einzelnen fremdbestimmte Form des Lernens und des
Lerntransfers (statischer Bildungsgestaltungswille als Formwirklichkeit der Schule). Beim Entwicklungs-Kultur-
Lernen entdeckt jeder die eigene Form des Lernens und
des Lerntransfers. Nichtindividuelle Lernformen werden
in der Lebens-Prozess-Auseinandersetzung in Nichtform aufgelöst, wo das Gestaltlose nach Formwirklichkeit ringt
und daraus entwickeln sich die individuellen Lerntrans-
zendierungsformen. Es ist das Streben hinter die Form zu gelangen (dynamischer Entwicklungsgestaltungswille als Formwirklichkeit des Lebens).
190.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen werden Menschen mit einer neuen Idee, welche oft ihrer Zeit voraus ist, in der Gesellschaft erst einmal belächelt oder nicht selten als weltfremde Spinner abgetan. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen weiss man, wenn sich dann die weit blickende Idee durchsetzt, jeder es posthum insgeheim schon vorher gewusst hat und sich wundert, dass die Idee nicht von ihm kam.
191.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sind die Lernziele statisch,
in sich geschlossen und auf ein Ziel und Zweck gerichtet.
Sobald dieses erreicht ist, ist der Prozess des Lernens ab-
geschlossen (amtlicher Lehrplan der Schule). Beim Entwick-
lungs-Kultur-Lernen sind die Lernziele offen und zweckfrei,
weil diese Entwicklungslernziele sich erst entfalten und sich selbst Maßstäbe setzen. Alles Lebendige trägt ihr Ziel und
Sinn in sich. Der Vorgang der Entwicklung hat kein Ziel ausserhalb seiner selbst und ist sein eigenes Ziel. Das Ziel ist nichts und die Entwicklungsbewegung ist alles. Ein Ziel vor Augen zu haben bleibt nur halbfertiges Denken, weil die Nichterreichung des Ziels das eigentliche Ziel erst aufzeigt.
Eine Evolutionsbegründung verzichtet weit gehend auf eine Zielbestimmung (teleologischer Lehrplan des Lebens)*.
* Der Entwicklungs-Individualisierungs-Lebenslauf als Lebensweg wird als ein eingeborenes Leitbild als Selbstidee verstanden und ist
in der menschlichen Natur angelegtes, lebenstragendes, lebens-
orientierendes und lebensübersteigendes Lernprogramm, welches auf einen nicht beeinflussbaren, beabsichtigen Endzustand hin-
ausläuft (und der Zufall gilt wissenschaftlich als ausgeschlossen).
Die Entwicklungstheorie hat einen starken teleologischen Charakter, weil sie unterstellt, dass die menschheitsgeschichtliche Entwicklung auf ein bestimmtes, von vornherein feststehendes Ziel gerichtet ist. Entwicklung ist den Menschen vom Zukünftigen her zu erfassen
und was in ihm zielhaft angelegt ist und dieses wird nicht bewusst wahrgenommen. Die nicht irrende, individuelle Lebensrichtung als Entwicklungslernprogramm und Lebensinn-Individualordnung sind
eingeboren und es ist der Lebensformkraftwille als das kategorische " Individual-Logos " des entwicklungsschöpferischen Bauplan-Lebens-
prinzips der Unverwechselbarkeit, Einzigartigkeit und Notwendigkeit.
Das Leben geht weiter, indem es sich selbstsuchend, selbstschaffend
und selbstorganisierend aus sich heraus sich irrrend seinen Weg bahnt. Deshalb drückt der Begriff Entwicklung etwas Letztes aus, nachdem sich fragen lässt.
192.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen brauchen wir zuerst
fremde Belehrung und Gesetze bis wir selber erkennen,
was richtig und wichtig ist. Die Bildung geht der Entwick-
lung voran, weist darauf hin, bleibt unabgeschlossen und
eröffnet den nächsten Entwicklungsschritt. Die Bildungs-
existenz geht der Entwicklungsessenz immer voraus. Beim
Entwicklungs-Kultur-Lernen bedingen erst viele Bildungen
die Entwicklung, damit eine Entwicklungs-Individuations-
Reife eintritt. Die Bildungsreife wäre erst einmal Ent-
wicklungsstoffverfrühung und ist Entwicklungsinku-
bationszeit für die Entwicklungsreife. Grundlagen sind
immer Voraussetzung für etwas Neues. Erst wenn eine Bil-
dungssubstanz vorhanden ist, kann sie durch die höhere
Entwicklung transzendiert (überwunden) werden. Um (Ent-
wicklungs)künstler zu werden muss man erst (Bildungs)-
kritiker sein*.
*Siehe auch Entwicklungs-Inkubationszeit für die Reife in Nr.782
193.) Bildungs-Kultur-Lernen ist seinen angepassten, rol- lengenormten gewohnten Alltags- und Berufslebensweg in der Gesellschaft gehen, nichts in Frage stellen und in der Angshoffnung leben, dass es so weitergeht wie bisher und der Einzelne in seinem selbst gezimmerten Lebensentwurf unverändert älter und alt werden kann. Dieser gründet
sich auf dem relativen, fragilen Lebens-Sicherheits-Denken,
wo die individuelle Entwicklungsfreiheit der Sicherheit un-
tergeordnet wird ( z.B. sicherer Arbeitsplatz, sichere Rente,
Risikofreiheit, Planbarkeit, Ordnung). Entwicklungs-Kultur-
Lernen gründet sich auf dem absoluten, stabilen Entwick-
lungs-Sicherheits-Denken, wo die Sicherheit (zum grossen
Teil) der Freiheit untergeordnet wird und sich Bewusstsein
und das Sein,die Erscheinung und das Wesen hinter der
Erscheinung decken (z.B.Entwicklungswagnis, Entwick-
lungsspontanität, Entwicklungsvertrauen, Entwicklungs-
Individualisierungsstreben, Entwicklungswertdenken).
Die Lebensunsicherheit und Lebensunordnung sind das
Normale. Das Leben ist auf statischer Instabilität aufgebaut,
welches sich in der Entwicklungsbewegung selber stabili-
siert. Lebendige Schwebepunkte als Lebensnormalität,
Instabilität ist Lebendigkeit des Lernprozesses als " Schöp-
fungsschwebepunkt und Kreativitätszeitpunkt", wo wir in
Verbindung treten mit dem Quantenbewusstseins-Welt-
gedächtnis*, weil Ruhe als Unruhebewegung Suchziel
bleibt).
* I.) Siehe auch unten Nr. 200 "Alles Wissen ist in dir ".
II.) Die Geburtsgeschichte des ehemaligen Bürgertums erfolgte
weniger aus dem Geiste der Freiheit, sondern aus dem Geiste der
Ordnung. Die Freiheit wurde der Sicherheit untergeordnet. Es war ein
grosser Fehler des Bürgertums, alleine die Ordnung zur zentralen
Frage und moralischen Tugend zu erhöhen, weil die gesellschaft-
lichen Strukturen eine individuelle, vorübergehende Entwicklungs-
unordnung durch Lebenskrisen als Lebensfortschritt nicht mehr
zulassen. Nur wenn in einer Krise der alte Lebensentwurf zer-
bricht, kann etwas neues und besseres daraus entstehen, was
Arbeitslosigkeit, Ehescheidung, Krankheit, wirtschaftliche Existenz-
sorgen und ähnliches mit einschliesst. Aber erst nach einer Krise
steht mir die Welt wieder offen.
III.) Seinen individuellen Weg gehen, der in der vorherrschenden
Gesellschaftsordnung nicht vorgesehen ist, bleibt eine Gradwan-
derung der Marginalisierung und vorübergehenden Heimatlosig-
keit als Bürger (gelungenes Leben) und Bohemien (verpfusch-
tes Leben) zugleich, ein Gesellschaftsmensch nach aussen, aber
einer Einzelner nach innen, in der kulturlosen Zivilisation leben,
aber die Zivilisation im Verborgenen als " Namenloser " und stilles
Vorbild kultivieren. Es ist das Kunststück der Kontrasterfahrung
zwei Herren gleichzeitig zu dienen z.B. den Berufs- und Lebensall-
tag mit seinen Pflichten zu bewältigen, in der Gesellschaft
als Staatsbürger, Familienvater, Arbeitnehmer, Mieter, Konsument
etc. gut zu funktionieren und dabei sich noch zu individualisie-
ren und statt nur ein bloßes sein eigenes Leben zu leben ohne
jemand zur Last zu fallen. Es ist den Entwicklungsübermut und
die Durchsetzungs-Ernsthaftigkeit besitzen seine " Individualisie-
rung " als Lebenssinn allen Schwierigkeiten, gesellschaftlichen
und besonders beruflichen Widerständen in der Arbeits-Indivi-
dualisierung als Berufungsweg, den Selbstzweifeln, Meinungen
und Ratschlägen anderer, den Ungewissheiten, wirtschaft-
lichen Unsicherheiten, Ärgernissen und Reifeungeduld zum Trotz
zu verwirklichen. Das heisst auch nie aufzugeben oder an den Proble-
men zu zerschellen, weil das Durchhalten das einzige Genie ist.
IV.) Es ist im Äusseren möglichst normal zu bleiben und mit der
Schutzfarbe der " Unauffälligkeit und der Tarnkappe Unscheinbar-
keit " durch die Welt gehen, um den Weg zu sich zu finden. Nach
aussen sozialkonform und innerlich frei bleiben bedeutet aber ei-
ner seits gesetzeskonform bleiben, aber auch bürgerliche Konven-
tionen und Maßstäbe zu überwinden.Es ist (zur Zeit noch) eigentlich
ein Opfer-Vorbildweg und den Weg freigemacht für alle anderen. Entwicklungsmut ist gezeigte Angst. Im Übergang sind Ungebor-
genheit, Ungewissheit, alleine dastehen ohne Bestätigung und
Befürchtungen entwicklungsnaturgemäss, weil ich erst in der
Unsicherheit mir sicher werde. Es ist der von der Angst befreite
Teil in der Ungeborgenheit, Unsicherheit und Selbstzerrissenheit, der
dem Menschen ein gewisses Maß an zuführt. Deshalb beinhaltet
jedes Stück errungene Freiheit immer Not, Auseinandersetzung und
Opfer bis sie zur Tugend wird. Es ist oft einfacher nach einer ge-
wohnten (falschen) Sicherheit zu greifen, als die Unsicherheit in der Ungewissheit auszuhalten, um sicherer zu werden. Das Leben muss erst einmal scheitern, wenn es gelingen soll und das bleibt die höchste Individualisierungshürde. Ein Lebensentwurf, bei dem von Zeit zu Zeit nicht alles auf dem Spiel steht, ist nichts wert .
V.) "Alles Nichtwissen ist in dir, welches der Glaube miteinschliesst-siehe Textfortsetzung den Gliederungspunkt "Glauben und Vertrau-
en" in Christentum-frueher-und-heute
194.) Bildungs-Kultur-Lernen ist Formung der Weltsichtweise durch das Wissen, den Verstand, der Logik, der Vernunft, der Meinungen, durch meine Erkenntnisse und Erfahrungen (begriffsdualistische Realitätsnähe der Zweckwelt). Entwick-
lungs-Kultur-Lernen ist Entwickler sein und ständig am Welt-
wandel beteiligt zu sein. Wichtiger als das Wissen um die
Welt ist das Wissen um die eigene Entwicklung. Es ist die Wirklichkeitskonstruktion der Quantenphysik als Kern-
spaltung " im Innersten des Entwicklungsseins ", indem ich durch meine Entwicklungs-Sichtweise meine persönliche Welt umgestalte (universelle Wirklichkeitsnähe der Entwicklungszweckwelt)*.
*I.) Entwicklungsbewusstsein ist, wenn transzendiert formbildend. Nicht die sichtbare Materie, sondern der (Entwicklungs)geist ist
das Wirkliche. Alle Materie ist nichts anderes als verkörperte Lebens- bildekraft, welche in geistige Lebenskraft wieder verwandelt werden kann. Alles Materielle auf der Erde ist nichts anders als verdichtete, materialisierte, geistige Schwingung. Nichts ist in unserer Wirklich-
keit ohne Bewusstsein. Was wir äussere Gegenstände nennen, ist nichts anderes als blosse Vorstellung. Der Gegenstand als Objekt der Sinne richtet sich ganz nach der Beschaffenheit unseres Erkenntnis-
apparates und wird in der Entwicklungs-Transzendierung geschaffen. Die mentale Vorstellung einer Struktur bewirkt ihren Aufbau als psychisch-genetische Kraft. Beobachtete Photonen (Lichtteilchen) verhalten sich, was man sehen möchte." Die Realität wird erst durch Beobachtung geschaffen oder eine Erscheinung ist nur eine Er -
cheinung, wenn sie eine beobachtete Erscheinung ist, Niels Bohr, dänischer Physiker und Nobelpreisträger ". " Der Beobachter beein-
flusst das Testresultat, der Kontext bestimmt den Inhalt, Werner Heisenberg, deutscher Wissenschaftler und Nobelpreisträger". Vereinfacht gesagt ist die Naturwissenschaft nicht materialistisch, sondern gehört der Sphäre des Entwicklungs-Geistes an und die formbildene Wirklichkeitskonstruktion erfolgt durch einen schöp -
ferischen Entwicklungs-Bewusstseins-Prozess-Transzendierungs-
Akt. Diese individuelle Interpretation des Wahrnehmens ist nicht
nur als kognitiver Akt zu verstehen, sondern zugleich im Sinne
eines Materialisierung als dingspezifische bisher unbeachtete Eigenschaft der Materie.
II.)Bei der wissenschaftlichen Mikrophysik sind es aber gerade diese naturwissenschaftlichen, ausgeschlossenen Entitäten wie der
Glaube, die Vorstellungskraft, die Sichtweise ,Gefühle, Erkenntnisse etc. die Kraft Wirkens, " des Wahrmachens ", der Materialisierung
und das ist unbestritten genauso wissenschaftlich. Die Dinge sind, weil sie erkannt werden. Die Erkenntnis richtet sich nicht nach den Gegenständen, sondern die Gegenstände richten sich nach der Erkenntnis. Sie steuern die Materie, bewerten die Situation, sind die Ursache von Lernerfahrungen, bilden die Ganzheit ab und erschaffen die neue Wirkliochkeit. Für die klassische Naturwissenschaft ist nur das Erkennbare interessant für die moderne Naturwissenschaft aber bpsw. das Geglaubte (was nicht mit Religion zu verwechseln ist) *.
* Das Glaubensbewusstsein wird nicht anchronistisch aufgefasst und verstanden, sondern wird völlig unreligiös als eine übergeordnete Kraft definiert die das Universelle, Archetypische (Welt der Ideen) das Individuelle und das Angeborene mit einschliesst. Der Glaube, die Ge-
fühle, die Erkenntnis, Gewissensentscheidungen, die Einstellungs-Sichtweise, die Entwicklungs-Prozess-Transzendenz sind keine wissenschaftliche, anwendbare Begriffe, aber in der Mikrophysik sind
es gefühlte Fakten mit der Kraft Wirkens, des Wahrmachens und die materialisierende Entität. Diese angeborenen Entwicklungskogniti-
onen sind wichtiger als unser Bildungs-Geist-Bewusstsein und die Ver-
nunft. Weil sie lebenskraftunmittelbar sind, entspringen sie direkt
aus dem Lebenslogos. Beim traditionellen Glaubensverständnis muss
ich es verstanden habe bevor ich glaube (Verstehensdenkakt als Intellektualisierung des Glaubens). Bei mikrophysikalischen Glau-
bensverständnis muss ich erst glauben, um es verstehen zu können (Glaubensakt als Intellektualisierung der Glaubens).
195.) Wenn jemand studiert hat denkt man beim Bildungs- Kultur-Lernen an das Bildungs-Universitäts-Niveau (es zählt
nur das Damals z.B. von 1970 bis 1974 das Höhere und Bessere gewollt zu haben). Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen zählt nur das Tages-Niveau ( " im Hier und Jetzt " das Höhere und Bessere zu wollen).
196.) Bildungs-Kultur-Lernen ist mit dem Bildungs-und Berufsabschluss zur Ruhe gekommen (alles richtig ge-
macht). Entwicklungs-Kultur-Lernen ist nach dem Bildungs-und Berufsabschluss erst anfangen,um durch viele Berufe hindurch zur Berufung zu gelangen (mit sich ständig im
Streit liegen).
197.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen sagt mir ein bekanntes
Buch nichts Neues. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen ist,
wenn ich es mache, was im Buch steht, alles neu. Nicht
das Neue ist immer das Bessere, sondern das Bessere ist immer neu.
198.) Zum Bildungs-Kultur-Lernen gehört auch die Staatsbürger-Tugenden lernen. Zum Entwicklungs-Kultur-Lernen gehört in der Hauptsache die Entwicklungs-Individuations-Tugenden des gotischen Lernprinzips
lernen, bis diese sich erübrigen, weil man diese selbst
geworden ist.
199.) Beim Bildungs-Kultur-Lernen geht es immer um das Erreichen des humboldschen Bildungsideals (in Deutsch-
land) der ganzheitlichen, allseitigen Ausbildung des Men-
schen und dass jede Bildung Anleitung zur Selbstbildung
sein sollte und begründet sich auf der freigeistigen Urteils-
kraft des Bildungsreformers Wilhelm von Humboldt. Beim Entwicklungs-Kultur-Lernen geht es um den deutschen Bildungsbegriff des " Meister Eckhart ", dass jede Bildung Anleitung zur Individualisierungs-Selbstentwicklung sein sollte und begründet sich auf der Logos-Lebens-Formkraft nach dem Entwicklungs-Individualisierungs-Gesetz. Es ist
das ganzheitliche, entwicklungssubstanzbildende und entwicklungs-individualisierende-wahrheitssuchende Lebensbegriffsverständnis in allem seine Entwicklung
(Gott) zu be-und ergreifen und sich dadurch zu bilden.
"Man soll nicht stehen bleiben bei dem äusseren Zeichen, sondern in das Innere der Wahrheit, in das Wesen einer Sache als Sinngehalt eindringen und durch die Dinge hindurch gehen, um ihnen gegenüberzustehen und die Wirklichkeit als den Entwicklungscharakter hinter der Erscheinung zu erkennen. Die Materieatome werden gespalten und zertrümmert, um zum Geistwahrheitskern vorzustossen. Von der Quantenphysik wissen wir, dass es keine Materie gibt. Nur der Geist ist Wirklichkeit und die Ursache für die transzendierende Realität. Noch vor nicht allzu langer Zeit dachten wir, alles besteht aus Materie. Im Grunde genommen gibt es die reine Materie gar nicht. Die Wissenschaft hat mit der Quantenphysik nachgewiesen,
dass Geist und Materie austauschbar sind und Materie nur materialisiertes Bewusstsein ist. Nicht die sichtbare Ma-
terie, sondern der Geist ist das Wirkliche. Entwicklungs-Kultur-Lernen ist auch Entwicklungs-Selbstgläubigkeit
und vertraut dem Bildungsbegriff des Philosophen Georg Wilhelm Friedrich Hegel zur Befreiung des Menschen. Es
ist eine zweckfreie Lebensfundamentbildung einer Ent-
wicklungskultur und der Glaube erst bei Entwicklungs-
reife an die Entwicklungsfähigkeit des Menschen (innerer Lebensindividualisierungsauftrag) *.
* I.) Friedrich Wilhelm Christian Carl Ferdinand von Humboldt war
ein preussischer Gelehrter, Schriftsteller und Staatsmann. Als Bil -
ungsreformer initiierte er die Neuorganisation des Bildungswe-
sens im Geiste des Neuhumanismus und betrieb die Gründung der Friedrich-Wilhelms-Universität Berlin.
II.) Georg Wilhelm Friedrich Hegel war ein deutscher Philosoph, der
als wichtigster Vertreter des deutschen Idealismus gilt.
III.) Der Aufstieg Deutschlands im vergangenen Jahrhundert verdankt dieses im wesenlichen seiner geistigen Leistung als Schul- und Kul-
turstaat. Aber die euphorische Erwartung, dass alles in der Welt prinzipiell wissenschaftlich erfassbar ist, weil die Welt " nur auf Zahlen und Buchstaben aufgebaut " ist und je besser die Bildung, desto besser die Weltbeherrschung und das Glück des Einzelnen
ist, hat sich als Irrtum erwiesen, weil sich Bewusstseins(vernunft)
und (religiöses) Sein, die Erscheinung und das Wesen hinter der Erscheinung sich nicht decken. Es war die Bildungshoffnung, dass sich alle Probleme durch rationales Vernunftsdenken lösen lassen. Aber die Alltagslebens- und die beruflichen Erfahrungen als auch die Erkenntnisse der modernen Mikrophysik zwingen uns heute, ein erweitertes (Entwicklungs)bildungsverständnis zu gewinnen.
Auch das humboldtsche, ambitionierte Bildungsideal der ganz-
heitlichen Ausbildung, dass der Mensch durch Bildung seine Indi-
vidualität entfaltet und jegliche Bildung zur Selbstbildung führen sollte, muss als gescheitert angesehen werden, weil die gesell-
schaftliche Gewöhnungsanpassung der Alltag des Einzelnen. Auch führt der wissenschaftliche Erkenntnisprozess führt nicht auto-
matisch zu einer " versittlichten Vervollkommnung des Menschen ", wie Humboldt es meinte.
IV.) Die Humboldtsche Idee, dass der Mensch durch Bildung seine Individualität entwickeln solle, gibt es auch, wo kollektivistische Traditionen vorherrschen z.B. in China. Ähnlich wie das Humboldt-
sche zielt auch das konfuzianische Bildungsideal auf eine Verbes-
serung des Menschen, aber nicht mit der Absicht, einen aufgeklär-
ten Weltenbürger hervorzubringen, sondern um das Gemeinwesen
zu harmonisieren, was erst einmal als höheres Bildungsideal inter-
pretiert werden kann, weil nur das Individuelle das Allgemeine erhöht. Das Ganze erhält seinen Sinn vom Einzelnen und nicht um-
gekehrt. Nur über die Entwicklung des Einzelnen definiert sich eine Gesellschaft und der Staat lebt und ist angewiesen von der Entwick-
lungswiderstandskraft und dem Entwicklungsmut eines jeden Ein-
zelnen und nicht vom genormten, standardisierten Menschen-
typus, dem auswechselbaren und austauschbaren (Bildungs)ein-
zelmenschen.
200.) Bildungs-Kultur-Lernen ist die Meinung des Bildungs-
reformers Wilhelm von Humboldt, welche die Bildung zum Programm erhob und die Neuorganisation des Bildungs-
wesens im Geiste des Neuhumanismus initiierte. Dieser betonte unter anderem den Wert der Individualität jedes Einzelnen, die in der Schulerziehung ohne Rücksicht auf gesellschaftliche und aktuelle Bedürfnisse ausgebildet werden müsse. Es ist eine zweckbestimmte gesellschaft-
liche Fassadenbildung einer Bildungskultur und der Glaube der Humanisten bei Bildungsreife an die Bildungsfähigkeit der Menschen (äussere Notwendigkeit). Entwicklungs-
Kultur-Lernen bedarf keiner höheren Bildung, sondern
nur der innersten Wahrheit, um es zu verstehen. Alles Entwicklungs-Kultur-Lernen des gotischen Lernprinzips
beruht auf dem Prinzip des reflektierenden (Selbstbewusst)-
seins lernen. Es ist neben dem konfliktfreien Verstandes-
lernen die zweite Lernseite als Selbstreflexionslernen in
der Lebens-Auseinandersetzungs-Erfahrung als ein Selbst-Werde-und ein Selbst-Sein-Lernen ist, was im schulischen Sinne nicht als klassisches Lernen verstanden wird. Der Mensch kommt also nicht als " Tabula rasa " auf die Welt
und ist kein unbeschriebenes Blatt. Niemand kann einem Wissen offenbaren, dass nicht schon " im noch Nicht-Ge-
wussten" dämmert." Er braucht nichts von Kierkegaard, Meister Eckhart, Goethe, Luther, Kopernikus, Nietzsche,
Van Gogh, dem gotischen Baustil, Erasmus von Rotterdam einem Krankheitsbild, von der Mikrophysik oder dem europäischen Nihilismus zu wissen, denn er besitzt doch unmittelbaren Zugang zu diesen Erscheinungen im Reiche der Ideen und trägt sie alle in die Tiefen seines Wesens. Wo sollten sonst die Ideen herkommen (innere Fähigkeit-siehe auch Nr.202 in Kulturlernen-6 ) *
* I.) Jede Wertschöpfung beginnt im kreativen denk- und bewer-
tungsfreien Geisteszustand im Augenblick der Stille. Dieser Prozess kann nicht gewollt werden und geschieht ohne zielgerichteten Ei-
genwillen durch eine selbstorganisierende Intelligenz und Weisheit des Unbewussten. Wenn der Geist versucht Geist zu erfassen, wird
er geistlos. Der Geist ist die Kausalität für die Dinge, Lebensumstän-
de, sich ergebenden Erscheinungen, menschlichen Beziehungen, Gesundheit etc. Es sind die Quantenurinformationen als virtuelle Potentialität, welche durch die Kollabierung der Wellenfunktion
auf eine Wirklichkeit festgelegt wird als Wirklichkeitskonstruktion
im Bewusstseins-Konditionierungsakt. Es ist der alltägliche " Big
Bang ", wo immer wieder neue Wirklichkeiten geschaffen werden
als die fortlaufende, sichtbare Selbstschöpfung. Es ist die Kreations-
formel " Was wir mit dem Bewusstseinsformen, drängt zur Verwirk-
lichung. Schöpfung und Evolution sind der gleiche Prozess.
II.) Anamnese ist die Erinnerung an alles vorhandenes Wissen in
der unsterblichen Seele, welches bei der Geburt vergessen wird.
Es ist auch die (Entwicklungs)-Wieder-Erinnerungs-Pädagogik Pla-
tons, dass der Mensch das Abbild der Idee in sich trägt und die Sublimierungsthese des Aristoteles, wo alles Wissen schon im universellen Bewusstsein als emergente Eigenschaft ausserhalb vom Einzelgehirn existent ist und der " Ichcharakter " bei der Theorie des Bewusstseins in Frage gestellt wird. Es ist auch die Idee des antiken Philosophen Plotins wieder erkannter Urbilder, weil bei Schöpfung schon alles vorgeformt wurde und dieses durch die Entwicklung beim Einzelnen bewusst wird als "es ist mir einfallen". Jeder kennt das
Zitat von dem Maler Salvador Dali, der sich am liebsten nur an die Zukunft erinnert. Quantenphysikalisch wird das Wissens-Bewusst-
sein nicht als ein Produkt eines Ich-Bewusstseins-Gehirns als rela-
tives Bewusstsein betrachtet, sondern als ein Gemeinschaftsfeld ausserhalb von meinem Gehirn, welches nur Werkzeug ist, zu
diesem universellen, absoluten Bewusstsein als Weltgedächtnis,
um die benötigen Informationen aus dem allumfassenden Speicher abzurufen und für deren optimale Verwendung zu sorgen. Dort er-
hält der Einzelne über die Reflexion " mit seinem Selbst " eine Re-
sonanz-Wahrnehmung als Rückspiegelung von sich und dadurch Selbstbewusstsein gebildet wird und neues Wissen und Erkenntnisse gewonnen werden als "Google-Funktion"Wir tragen in unseren Genen, in den uns überlieferten Erbinformationen die gesamte Erfahrung und das Wissen der Entwicklunggeschichte der Menschheit bis heute.
III.) " Lernen besteht in einem Erinnern seit Generationen in der Seele des Menschen (Sokrates im Dialog mit seinem Kollegen Platon) ".
Eine nachvollziehbare Interpretation für " alles Wissen ist in dir"
wäre das Wissen, welches sich erst in der Auseinandersetzung mit der Sache entfaltet und aus mir gebiert als Wissens-und Ideenquelle, welche die Angstunwissenheit zur Wissenheit werden lässt.oder das schlechte Gewissen mich zum Wissenden macht.Der Ursprung allen Wissens wäre dann in mir zu suchen. Es bleibt auch nebensächlich, dass weiteres hilfreiches Informationswissen ausserhalb von mir zur Aufgabenproblemlösung beiträgt, weil dieses erst dann möglich ist. Auch lassen sich die Lebensgegensätze nicht durch Wissen und Denken aufheben, weil Wissen und Geist auseinander gefallen sind. Durch statisches Wissen lassen sich keine Probleme lösen, weil die Lösung immer in einem dynamischen Entwicklungs-Irrtums-Prozess selbst organisierend erfolgt.
IV.) Eine weitere erkenntnistheoretische Deutung für "alles Wissen
ist in dir" ist der Erkenntnisprozess selber. Wenn ich mich in der
Erkenntnis wieder erkenne, handelt es sich um einen lebendigen Prozess, der den gesamten Menschen erfasst und dieser selber verwandelt wird. Das Subjekt und das Objekt der Erkenntnis sind identisch und die Spaltung ist aufgehoben. Diese Erkenntnis ist tatsächlich Weg, Wahrheit und Leben zugleich und zieht kein Han-
deln mehr nach sich, sondern Erkenntnis und Verwirklichung sind eins. Nur mit der blossen Macht des Daseins werden Entscheidungen herbeigeführt. Ein Mann macht viele, weil seine Individualität in der Individualität aller aufgeht.Siehe auch Nr. 404 " Logosidee".
V.) Der Geist und Bewusstsein wird nicht als eine Folgeerscheinung der Evolution betrachtet, sondern war immer schon da und existiert unabhängig von den Einzelgehirnen. Kreativität z.B. kann nur ent-
zünden was vorhanden ist. Das Wissen muss also schon da sein. Niemand kann einem Wissen offenbaren, das nicht schon " im noch nicht Nichtgewussten dämmert als Selbstbegegnung im Geistigen ". Der Mensch kommt also nicht als " Tabula rasa " auf die Welt und ist kein unbeschriebenes Blatt. Nach dieser Theorie wäre das Bewusst-
sein somit nicht im Gehirn des Einzelnen zu finden, sondern dieses
ist nur das Bewusstseinsorgan als Mittel das Gesamtbewusstsein zu reflektieren und es anzuwenden. Das drückt auch der Bewusst-
seinsbegriff in der Übersetzung aus dem Lateinischen "conscienta " als Mitwissen und im Altgriechischen " syneidesis " als Mitwahr-
nehmung und Mitempfindung aus. Bewusstsein gibt es seiner
Natur nach nur in der Einzahl, weil man nicht Inhalt des Bewusst-
seins, sondern Bewusstsein ist. " Ich möchte sagen: die Gesamt-
zahl der Bewusstheiten ist immer bloß eins-Erwin Schrödinger, österreichischer Physiker, Wirtschaftstheoretiker, Physik-Nobel-
preisträger ". Aus dieser Sichtweise ist das Quantenbewusstsein "
der Denker hinter allen Gedanken als " Geist und Selbst " ausser-
halb vom Körper und " dem Ich-Hirn ", welcher selbstschöpferisch interagiert. " Wir wissen mehr, als wir sagen können bemerkte Michael Polany, ungarisch-britischer Chemiker, Universalphilosoph ". " Was du über dich selbst weiss, kam von ausserhalb von dir, des-
halb löse dich davon " konnotierte ein indischer Erleuchteter und Meister der Spiritualität. Viele andere Geistes- und Naturwissen-
schaftler vertreten die monistische Geistposition, indem der Geist als
ein umfassender Begriff angesehen wird für alles was sich im Gehirn abspielt. Die Frage, was sich ausserhalb vom Gehirn abspielt, bleibt
dabei ungeklärt.
VI.) Alles Entwicklungs-Kultur-Lernen des gotischen Lernprinzips beruht auf dem Prinzip des reflektierenden (Selbstbewusst)seins lernen. Es ist neben dem konfliktfreien Verstandeslernen die zweite Lernseite als Selbstreflexionslernen in der Lebensauseinandersetzung als ein Selbst-Werde-und ein Selbst-Sein-Lernen ist.
Beispielfortsetzung Kulturlernen-6